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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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Unterbrechung.“ Seine Stimme klang ungeduldig. Er strahlte eine unglaubliche Energie aus und schien eins zu sein mit der Natur, er konnte alle Zeichen lesen und jede kommende Gefahr spüren. „Es ist Schreckliches passiert, als sie hinter deinem Bruder her waren, und ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass dieses Monster bald wiederkommen wird.“
    Was erzählte er da für einen Blödsinn? Sie trat einen Schritt vor und verringerte den Abstand zwischen ihnen erheblich, sodass sie die Einzelheiten seines hübschen Gesichts ganz deutlich erkennen konnte. „Was soll das heißen, als sie hinter meinem Bruder her waren?“
    Um sie herum wurde es ganz still, als ob auch der Dschungel mit atemloser Spannung auf Quinns Antwort wartete. „Er hat das Erwachen bereits hinter sich.“
    Diese plötzliche Angst, die schmerzhaft durch ihren Körper fuhr, hatte Saige nicht erwartet. Außerdem machte sich ein unbehagliches Schuldgefühl in ihr breit. Immerhin schaffte sie es, seinem Blick nicht auszuweichen, etwas Beruhigendes darin zu suchen, bis sie endlich ihre Stimme wiederfand. „Ist mit Riley alles in Ordnung? Was ist passiert? War er darauf vorbereitet? Sag mir bitte, dass Ian den Dark Marker nicht weggeschmissen hat.“
    „Riley geht es gut“, sagte er und ließ sie nicht aus den Augen. „Aber um ihn geht’s auch gar nicht.“
    Sie blinzelte. „Ian?“, sagte sie völlig verblüfft. „Großer Gott, es war Ian?“
    „Ja, aber er fühlt sich ganz gut. Anfangs wohl ein bisschen verloren, aber wir haben ihn rechtzeitig gefunden, um ihm die Informationen zukommen zu lassen, die er benötigte.“
    In seiner Stimme lag ein gewisser Tadel, der ihr mehr zu schaffen machte, als sie für möglich gehalten hätte. Immerhin hatte sie immer wieder versucht, alles, was sie wusste, mit ihren Brüdern zu teilen. Na gut, vielleicht nicht mit Ian, aber sie hatte versucht, Riley zu warnen, verdammt noch mal. Allerdings hatte sie damals noch längst nicht so viel gewusst, wie sie jetzt wusste. Sie hatte so viele Dinge erfahren, seit sie ihn bei der Beerdigung ihrer Mutter zum letzten Mal sah – und das alles wollte sie ihm nach ihrer Rückkehr in die USA mitteilen, ob er nun zuhören wollte oder nicht.
    Aber plötzlich war keine Zeit mehr … und ausgerechnet Ian hatte es erwischt, wenn tatsächlich zutraf, was dieser Mann behauptete.
    „Natürlich ist mit Ian alles in Ordnung“, sagte sie mit sanfter Stimme wie zu sich selbst, während sie im Kopf alles hin und her wälzte. Darauf hätte sie längst von selbst kommen müssen. Wenn sie nicht so verängstigt gewesen wäre, hätte sie erkannt, dass Riley mit den Watchmen gar nichts zu tun gehabt und ihr Foto niemals Quinn gegeben hätte – außer, es wäre bereits etwas vorgefallen. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie wütend Ian gewesen sein musste, als er herausfand, dass ausgerechnet er der Erste war. Schließlich hatte er das ganze Geschwätz über die Merricks immer so sehr gehasst. „Riley meint, Ian wäre wie eine Katze. Er muss neun Leben haben.“
    „Davon wird er wohl in den letzten Wochen ein paar verloren haben“, kommentierte Quinn trocken. „Diese Typen haben ihn in die Ecke getrieben, Saige, und sich ein paar von den Frauen geschnappt, mit denen er sich traf. Die machen eine persönliche Sache daraus, sie schlagen zu, wo es wirklich wehtut.“
    Geschockt brachte sie kaum noch Worte heraus. „Soll das heißen, sie bringen menschliche Frauen um?“
    „Umbringen ist noch milde ausgedrückt. Sie haben sie grausam gefoltert, und es hat lange gedauert, und das alles nur, um deinen Bruder um den Verstand zu bringen.“
    „Aber ich dachte, sie wären nur hinter uns her – hinter den Merricks.“ Ein Schaudern durchfuhr ihren ganzen Körper. „Angeblich sind wir es doch, die sie haben wollen. Die sie brauchen.“
    „Keine Sorge, um euch kümmern sie sich schon noch.“ Der raue Ton seiner tiefen Stimme erregte trotz der schrecklichen Situation ihre Sinne. „Und sie tun, was sie können, um euer Leben zu zerstören, bis sie euch erwischt haben.“ Er kam näher, sie wollte fliehen vor der Intensität, die er ausstrahlte … vor diesem durchdringenden Blick, vor seiner unbeschreiblichen Schönheit. „Und da komme ich ins Spiel.“
    Ihr versagte der Atem, und ihre Brust schmerzte. „Und das heißt?“
    „Das heißt, dass ich jetzt für dich verantwortlich bin. Wo du hingehst, gehe ich auch hin. Ich lass dich nicht mehr aus den Augen, daran kannst du dich

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