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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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Rest der Welt beschützen.
    Er wollte sie einfach. So sehr.
    In seinem Blick lag eine unausgesprochene Qual, und er fragte sich, wo der lässige, leichtlebige, gefühllose Quinn abgeblieben sein mochte. Diesen Mann, der gerade extrem aufgewühlt mit ihr im selben Zimmer stand, den kannte er gar nicht mehr. Er sah zwar noch genauso aus. Er klang auch noch genauso. Aber in seinem Innern war er sich vollkommen fremd geworden.
    „Selbstverständlich habe ich dich nicht im Verdacht.“
    „Du hältst mich also nicht für eine Verräterin“, murmelte sie. „Bloß für bescheuert. Dumm genug, um den Dark Marker einem Spion des Kollektivs zu übergeben.“
    „Die sind sehr gut darin, Leuten etwas vorzumachen.“ Ihm wurde ganz heiß. „Glaub mir, Saige. Ich weiß, wovon ich rede.“
    Sie biss die Zähne zusammen, ihr schönes Gesicht verkniffen vor Erregung. „Jamison arbeitet nicht für das Kollektiv. Glaub mir das oder lass es bleiben. Ehrlich gesagt, das interessiert mich nicht mehr im Geringsten, Quinn.“
    „Du bist wütend auf mich.“ Sein beiläufiger Ton verbarg seine wahren Gefühle. „Schon kapiert. Aber lass dir davon nicht dein Urteil trüben.“
    „Ich bin frustriert, nicht wütend. Das ist ein Unterschied“, teilte sie ihm mit. „Und ausgerechnet du musst über mangelnde Urteilskraft reden.“
    Er atmete aus und sah zur Seite, in die dunklen Ecken des Zimmers, als wäre dort die Lösung versteckt, wie er alles wieder zurechtrücken könnte. Er räusperte sich. „Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten. Ich wollte bloß …“ Er wollte ihr so viele Dinge sagen, zu denen er nie wieder Gelegenheit bekommen würde. „Ich möchte nicht, dass es so zwischen uns bleibt.“
    „Du willst mir nicht nahekommen, willst dich nicht mit meiner Jungfräulichkeit belasten, und vertrauen willst du mir auch nicht. Und jetzt willst du nicht, dass es wie zwischen uns bleibt? Angespannt? Abgekühlt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Weißt du überhaupt noch, was du redest?“
    „Möchtest du wissen, was ich will?“, presste er hervor und trat einen zaghaften Schritt auf sie zu, als würde er gegen seinen Willen zu ihr hingezogen.
    „Lieber Himmel, Quinn! Du kannst mir doch gar nicht sagen, was du willst.“ Sie klatschte mit beiden Händen auf die lederne Rücklehne des Sessels. „Du weißt schließlich selber gar nicht, was du willst!“
    „Aber sicher weiß ich das!“, brüllte er und ließ endlich seinen Gefühlen freien Lauf. „Ich will dich in das Schlafzimmer dahinten schleifen und dich nicht wieder rauslassen, Saige. Tagelang will ich dich da drin behalten. Noch länger. Ich will dich ficken, bis du nicht mehr laufen kannst. Bis du mich in dir spürst, auch wenn ich gar nicht mehr in dir bin. Bis du nichts anderes mehr in deinem verdammten Schädel hast als mich!“
    Ihre Brust hob und senkte sich im Rhythmus ihres plötzlich fliegenden Atems, sie starrte ihn völlig fassungslos an. „Aber das alles kannst du nicht, weil …?“
    „Wenn wir so weit gehen“, beschwor er sie, „dann kann ich nicht mehr zurück. Dann will ich, dass du für immer bleibst. Hier. Bei mir. Für alle Ewigkeit. Ich will dich behalten, dich besitzen, auf eine Art, die du dir überhaupt nicht vorstellen kannst.“
    „Und das macht dir Angst.“ Es war keine Frage. Saige konnte am Klang seiner Stimme und an seinen Augen erkennen, wie entsetzlich die Vorstellung für ihn war.
    Sein Lachen klang bitter und voller Schmerzen, als er jetzt langsam den Kopf schüttelte. „Mann. Angst ist die Untertreibung des Jahrtausends.“
    Saige zitterte am ganzen Körper, als würde sie am Rand eines tiefen Abgrunds stehen und könnte bei der kleinsten falschen Bewegung hinunterstürzen. „Ist dir je der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht genug davon haben könnte, immer bereit für dich zu sein, voll nervöser Erwartung, ohne etwas zu bekommen? Dass ich endlich mehr will?“
    Er starrte sie an, als ob er sie mit diesen mitternachtsblauen Augen durchdringen könnte. „Ich glaube, im Augenblick würdest du alles Mögliche sagen“, meinte er mit belegter Stimme, „um zu bekommen, was du willst.“
    „Und ich glaube, du hast immer noch Angst, mir zu glauben“, widersprach sie und wandte sich ab.
    „So, das glaubst du also?“, brüllte er, packte sie an den Schultern und wirbelte sie herum. Dass er sie spielend überwältigen könnte, ob sie nun Merrick-Blut in den Adern hatte oder nicht, daran

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