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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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bestand kein Zweifel. Nicht dass ihr Merrick überhaupt in der Lage gewesen wäre, sich auf einen Kampf einzulassen. Stattdessen saugte die Kreatur sie von innen aus, Stunde um Stunde, Tag für Tag, weil sie kein Blut bekam.
    Anscheinend legte Quinn es auf einen Kampf an, aber darauf wollte sie sich nicht einlassen. Stattdessen drückte sie sich an die Wand neben der Tür zum Schlafzimmer. „In ein paar Tagen werde ich abreisen“, sagte sie, mühsam die Tränen zurückhaltend. „Ich gehe nach Reno, zu dem Lager, von dem Kierland sagte, dass sie dort Merricks aufnehmen.“
    Die Panik, die ihn sofort erfasste, konnte Saige in seinen Augen erkennen, was ihr fast das Herz zerriss. „Wieso zum Teufel willst du so etwas tun?“
    „Weil ich es für das Beste halte, wenn wir etwas Distanz zwischen uns bringen“, flüsterte sie. Sie wünschte sich, er würde widersprechen, aber das tat er nicht. Unglücklicherweise besaß sie nicht dasselbe Talent, schweigen zu können. „Außerdem ist es sowieso besser für mich, von hier zu verschwinden. Wie sich herausstellt, hat Riley schließlich doch recht gehabt. Ich bin hier nicht … sicher.“
    „Das ist doch Blödsinn.“ Sein gewaltiger Körper zitterte vor Wut.
    „Komm schon, Quinn. Sieh dich doch mal um. Javier ist tot, und Jamison muss jetzt wer weiß was durchmachen. Riley hat recht. Ich bin wie ein Gift.“
    „Aber das ist doch alles nicht deine Schuld“, schrie er.
    „Wieso streitest du überhaupt mit mir? Ich weiß doch, dass du mich hier nicht haben willst.“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Musstest du auch gar nicht“, hauchte sie. „Und ich will auch gar nicht mehr länger hierbleiben. Nicht wenn du hier bist. Ich will nicht mehr, dass alles, was ich tue, infrage gestellt wird.“
    „Ich würde doch nie …“
    „Du machst das ständig, auch wenn du es gar nicht merkst.“ Ihre Stimme klang hohl. Nicht mehr traurig oder zornig oder verwirrt. Nur noch … matt. „Trotz alledem, ich wünsche … ich wünsche dir das Allerbeste, Quinn.“
    Sie spürte seinen Blick beinahe wie eine Berührung, bei der jede Faser ihres Körpers in Brand gesteckt wurde. „Verflucht, Saige. Warum musst du alles immer so kompliziert machen?“
    „Ich will gar nichts kompliziert machen“, sagte sie leise und wünschte, sie könnte die Hand ausstrecken und sein schwarzes Haar berühren. Die Lippen auf seine Wangenknochen drücken. „Es ist, wie es ist, wie Riley immer sagt.“
    „Ich lasse dich hier nicht weg!“ Irgendwie klang er gar nicht mehr nach sich selbst. „Und Blut trinken musst du trotzdem noch. Wenn der Durst zu groß wird, komm wieder zu mir. Stell bloß nichts Blödes an.“
    „Keine Sorge. Ich habe nicht vor, irgendwen zu beißen. Dich schon gar nicht.“
    „Verdammt. Von mir aus kannst du mich hassen, Saige, aber ich werde dir nicht erlauben, dich in diesem Punkt zu weigern.“
    „Du wirst mir gar nichts erlauben, Quinn. Was ich tue oder lasse, geht dich überhaupt nichts an.“
    „Ich hätte dich für klüger gehalten.“ Er kam näher, kreiste sie praktisch ein, drückte seine harte Brust an ihre empfindlichen, angeschwollenen Brustwarzen.
    „Na ja, ich habe dich auch für alles Mögliche gehalten.“ Sie warf den Kopf zurück, sah zu ihm auf. „Wir sollten uns wohl besser beide auf Enttäuschungen einstellen. Denn wenn du willst, dass ich dein Blut trinke, musst du erst mit mir ins Bett gehen.“ Sie bewegte die Hüften und spürte den Beweis seines Begehrens, der sich gegen ihren Schoß drückte. „Was ist bloß los?“, flüsterte sie und hätte gern seine Gedanken erforscht … seine Seele. Um endlich herauszufinden, was da so wehtat. Wie gerne würde sie seinen Schmerz lindern. „Hast du Angst, wenn du mit mir zusammen bist, gar nicht mich zu sehen, Quinn? Sondern ihr Gesicht, nicht meins?“
    Er riss sich von ihr los, in dem trüben, milchigen Licht konnte sie die Qual in seinem Gesicht erkennen. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, marschierte zur Tür und griff nach der Klinke.
    Doch plötzlich blieb er stehen, lehnte die Stirn an die helle Holzmaserung und begann zu reden. „Sie hieß Janelle.“
    Es war vollkommen irrational, aber Saige zerriss es fast die Brust vor Eifersucht, nur den Namen der Frau zu hören. Nur mit Mühe konnte sie aufrecht stehen bleiben.
    Er räusperte sich. „Wir … wir wollten heiraten.“
    Ihr Atem setzte aus, sie schloss die Augen, wartete, nicht sicher, ob sie das hören wollte … Aber natürlich

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