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Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Persson-Brüder hatte Katrina vor Anspannung kurz die Luft angehalten, doch Gunnar und Lars waren ganz ruhig geblieben. Eine echte Überraschung, die auf eine Klärung im Konflikt zwischen ihnen hoffen ließ. Aber das war für den Anfang vielleicht ein bisschen viel verlangt. Hauptsache, sie zeigten endlich beide die Bereitschaft, auf einer vernünftigen Ebene miteinander umzugehen. Das war schon weit mehr, als Katrina nach dem letzten Zusammentreffen für möglich gehalten hätte.
    Es interessierte sie zwar immer noch brennend, was zwischen den beiden eigentlich vorgefallen war, aber sie wollte den gerade erst ausgehandelten Waffenstillstand nicht riskieren, indem sie das Thema zur Sprache brachte. Sie war aber beinahe sicher, dass es etwas mit Magnus' Verschwinden zu tun hatte. Früher oder später würde sie es schon herausfinden. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
    “Wenn ich in ein paar Tagen nach Stockholm zurückkehre, würde ich gern noch einmal auf einen Sprung bei euch reinschauen”, sagte Gunnar, nachdem seine Tochter und seine Sekretärin bereits in den Wagen gestiegen waren. “Ich möchte mich gern gemeinsam mit euch vom Zustand von Majdal Slott überzeugen.”
    Lars nickte. “Du bist jederzeit willkommen. Das gilt natürlich auch für meine bezaubernde Nichte.”
    “Sehr freundlich von dir, aber das wird nicht nötig sein. Ann-Sofie wird die Zeit bis zu den Sommerferien in einem ausgezeichneten Internat in der Nähe von Göteborg verbringen. Wir sind gerade dorthin unterwegs. Ich hoffe, dass sie sich dort rasch eingewöhnen wird.” Er seufzte. “Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht mehr weiter. In Erziehungsdingen war Sonja immer die treibende Kraft, ich stehe dieser Aufgabe eher hilflos gegenüber.”
    “Ich denke, du tust, was du kannst”, entgegnete Lars und klopfte seinem Bruder auf die Schulter. “Kaum zu glauben, dass ich das wirklich sage, aber ich freue mich schon auf unser Wiedersehen.”
    Ein paar Minuten später war Gunnars Wagen am Ende der Hauptstraße verschwunden. Unschlüssig blieb Katrina auf dem Gehweg stehen. Was nun? Sollte sie sich einfach von Lars verabschieden und nach Hause fahren? Womöglich war der englische Kaufinteressent noch da, was sie angesichts der Tatsache, dass seit ihrer Abfahrt vom Söderhus mittlerweile mehr als drei Stunden vergangen waren, bezweifelte. Trotzdem wäre es sicherlich die richtige Entscheidung gewesen, aber sie zögerte.
    Denk an New York, rief sie sich zur Ordnung. Willst du alles verlieren, für das du so hart gearbeitet hast?
    Seltsamerweise erschreckte sie dieser Gedanke weit weniger, als sie bisher geglaubt hatte. Zugleich drängte sich ihr eine Frage auf: Warum tat sie sich das alles eigentlich an?
    Nachdem sie nun wusste, dass ihre Eltern ihr das Auslandsstudium nicht aus mangelndem Zutrauen oder gar fehlender Zuneigung verweigert hatten, sondern schlicht und ergreifend aus Geldnot, gab es plötzlich keinen Grund mehr, jemandem etwas beweisen zu wollen. Der Gedanke an Cynthia und Kristof Hallström erfüllte sie nicht mehr mit dem rastlosen Ehrgeiz, in allem und jedem die Beste zu sein. Bislang hatte sich ihr Leben nur um eines gedreht: Erfolg um jeden Preis. Aber jetzt war alles anders.
    Und als Lars schließlich fragte: “Möchtest du noch mit hinaufkommen?”, zögerte sie nicht lange und folgte ihm in seine Wohnung.
    “Ich würde dich gern etwas fragen”, sagte sie, nachdem sie es sich auf der Couch bequem gemacht hatte. “Wusstest du, dass meine Eltern finanzielle Probleme hatten?”
    Die Frage war ihm sichtlich unangenehm, doch schließlich nickte er seufzend. “Sagen wir, ich ahnte es, denn von wissen kann nicht die Rede sein. Es gab Gerüchte über unbezahlte Rechnungen, aber kaum etwas Konkretes. Außerdem kann es sich nur um eine eher kurzzeitige Durststrecke gehandelt haben, denn ein paar Jahre später hat dein Vater einige kostspielige Reparaturen am Söderhus bezahlt.”
    Katrina atmete tief durch und dachte über das nach, was sie soeben gehört hatte. Schließlich schüttelte sie den Kopf. “Weißt du, was ich nicht begreife? Warum hast du mir nichts davon erzählt, Lars? Du wusstest doch, wie es um mich und meine Eltern stand. Und wir zwei waren damals ein Paar. Du hättest mir sagen müssen, was du wusstest!”
    “Ich konnte doch auch nur Mutmaßungen anstellen”, verteidigte er sich. “Außerdem wollte ich dich nicht beunruhigen.”
    “Beunruhigen?” Sie lachte bitter auf. “Ich wünschte, ich

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