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Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Lars die Eingangstür der Galerie ab. Es war zwar erst kurz nach sechs, und für gewöhnlich ließ er den Laden bis sieben geöffnet, aber warum sollte er sich nicht auch mal einen frühen Feierabend gönnen? Marie war schließlich ebenfalls schon seit fast zwei Stunden fort!
    Marie.
    Es hatte einen hässlichen Streit zwischen ihnen gegeben, als er nach der Begegnung mit Katrina in den Laden zurückgekehrt war. Was sie ihm alles vorgeworfen hatte! Er würde sich aufführen wie Katrinas Schoßhündchen und sich von ihr mühelos um den kleinen Finger wickeln lassen – was für ein Unsinn!
    Jeder Versuch, auf einer sachlichen Ebene mit Marie über dieses Thema zu diskutieren, war gescheitert. Schließlich hatte sie ihre Sachen genommen und war einfach aus der Galerie gestürmt.
    Seltsam, so kannte er Marie gar nicht. Er schätzte ihre ruhige, beherrschte Art. Dass sie auch eine impulsive, aufbrausende Ader besaß, davon hatte er bislang nichts geahnt. Allerdings verstand er auch gar nicht, worüber sie sich eigentlich so aufregte. Er hatte sich doch nur ganz kurz mit Katrina unterhalten. Was sollte daran so schlimm sein?
    Lars steckte den Ladenschlüssel in seine Hosentasche, dann ging er die Stufen der Vortreppe hinunter und wandte sich nach rechts.
    Der Eingang zu seinem geräumigen Apartment direkt über dem Atelier befand sich in der entgegengesetzten Richtung, doch im Augenblick fühlte Lars sich noch viel zu aufgewühlt, um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen und die Beine hochzulegen.
    Katrina ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
    Wie sehr sie sich doch verändert hatte. Kaum etwas erinnerte an das trotzige junge Mädchen mit dem großen Herzen, das er seit frühester Kindheit kannte. Das Mädchen, das mit sechs Jahren anfing, sämtliche Mausefallen, die Gustaf im Söderhus aufstellte, zu entschärfen, und dann mit zehn eine Rettungsstation für aus dem Nest gefallene Vogelbabys einrichtete.
    Kaum zu glauben, dass aus ihr diese kalte, harte Frau geworden sein sollte. Was war in ihrem Leben bloß falsch gelaufen?
    An der Brücke überquerte er den Fluss und lief dann nach links weiter den Gamlavägen entlang. Er hatte seine Schritte nicht bewusst gelenkt, doch als schließlich die lindfarbene Front des Söderhus vor ihm auftauchte, überraschte es ihn nicht allzu sehr.
    Er wollte schon wieder umkehren, als er ganz in der Nähe ein unterdrücktes Schluchzen hörte. Nach kurzem Zögern öffnete er die weiß getünchte Pforte und folgte dem mit Natursteinen ausgelegten Weg, der durch den Garten zur Rückseite des Gebäudes führte. Dort entdeckte er Editha, die auf der grob gezimmerten Holzbank im Schatten einer hohen Birke saß und Äpfel schälte. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    “Kann ich etwas für dich tun, Editha?”
    Als die Haushälterin der Hallströms ihn bemerkte, versuchte sie hastig ihre Tränen zu verbergen. “Lars! Wie schön, dich zu sehen.” Sie schluckte. “Bist du ihr schon begegnet?”
    “Du meinst Katrina?” Er nickte. “Ja, ich habe sie zufällig vor der Galerie getroffen. Du bist sicher froh, dass wieder jemand aus der Familie hier ist, nicht wahr?”
    Er hatte kaum ausgesprochen, als sich die Augen der Frau erneut mit Tränen füllten. Im nächsten Moment schluchzte sie auch schon wieder bitterlich.
    Suchend schaute er sich nach Gustaf um, konnte den alten Mann jedoch nirgendwo entdecken. Lars war weiß Gott kein Schwächling. Er trieb viel Sport und konnte sich durchaus gegen einen etwaigen Angreifer zur Wehr zu setzen. Angesichts der Tränen einer Frau jedoch fühlte er sich seltsam hilflos.
    Verflixt, unternimm endlich etwas!, rief er sich selbst zur Ordnung.
    “Beruhige dich, Editha.” Er setzte sich neben sie auf die Bank und legte unbeholfen einen Arm um sie. “Es ist bestimmt nicht so schlimm, wie es jetzt vielleicht aussehen mag. Wo liegt denn das Problem? Vielleicht kann ich dir ja helfen.”
    Nach einer Weile ebbten Edithas Schluchzer ab, und sie zog ein Taschentuch aus ihrer Schürze und schnäuzte sich die Nase. “Ach”, begann sie zögernd, “es ist sonst nicht meine Art, so die Fassung zu verlieren. Verzeih einer törichten alten Frau.”
    Lars lächelte aufmunternd. “Na, na, so alt bist du gar nicht – und töricht erst recht nicht! Also, was ist? Willst du darüber reden?”
    Editha zuckte hilflos die Schultern. “Es war im Grunde vorherzusehen. Gustaf hat mir gleich gesagt, dass wir uns rasch nach etwas Neuem umsehen sollten, aber ich wollte es

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