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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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sollten das auch tun. Denn Fakt ist, dass ein aufregendes und schönes Liebesleben enorm zum Lebensglück beiträgt. Mein Freund und ich leben keineswegs wie Brüderlein und Schwesterlein zusammen. Der Beweis nuckelt gerade an mir und ist trotz Verhütung entstanden. (Übrigens mit einem Verhütungscomputer, der die Hormone im Urin misst. Kann ich bei Kinderwunsch nur empfehlen!) Doch das nur am Rande. Das Schöne ist:
     
Die Lust aufeinander profitiert von einer angefachten Hormonlage – sogar wenn die Aktivitäten, die dazu geführt haben, komplett jugendfrei sind.
     
    Was nicht davon ablenken soll, dass gerade die horizontale Abteilung ein bisschen Nervenkitzel verträgt. Und der kommt manchmal auf ganz ungeahnte Art und Weise.
     
     
    IM REICH DER WILDEN TIERE: PUSSYCATDOLL
     
    Mag ja sein, dass der Vaddi ganz wuschig wird, wenn die Muddi das Zimmermädchen-Outfit vom Orion-Versand überwirft. Mein Fall ist die »Ich strapse mich geil auf, damit ich geil flachgelegt werde«-Masche nicht. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich des Öfteren in den seltsamsten Fummeln durchs »talk talk talk«-Studio hüpfe und mein Bedarf dadurch reichlich gedeckt ist. Man sollte allerdings auch nie »nie« sagen …
    Keller ausmisten gehört ja zu meinen großen Leidenschaften. Ernsthaft! Wie befreiend ist es doch, sich von Dingen, die man gefühlte hundert Jahre nicht mehr benutzt hat, zu trennen! Da geh ich sogar auf Kuschelkurs mit meinen »Lieblingstieren«, den Spinnen.
    Der Vollständigkeit halber sollte ich allerdings erwähnen, dass mir gar nix anderes übrig bleibt, als im Sechs-Monats-Takt die Kellerassel zu mimen. Sperrmüll trüffeln, meine andere Leidenschaft, sprengt nämlich jegliches Stauraumvolumen. Andere können nicht an schlimmen Unfällen vorbeifahren, ohne hinzugaffen; ich kann eben nicht am Sperrmüllhaufen vorbei, ohne auszusteigen.
    Diesmal musste allerdings besonders kräftig geräumt werden, denn meine Freundin Alexia zog vorübergehend bei mir ein. Zu zweit machte das Kramen in Schränken, Kisten und das Schwelgen in Erinnerungen dreimal so viel Spaß.
    »Sag mal, was issen da drin?« Alexia rüttelte an einem Karton, in dem man Godzilla verstauen konnte. »Der ist ganz leicht.«
    »Keine Ahnung, ist von meiner Mutter. Guck rein, die hat bestimmt wieder irgendwas gebunkert, was man in einer Million Jahren eventuell, vielleicht, unter Umständen noch mal gebrauchen könnte.«
    Lexi lachte, machte sich mit dem Cutter an dem gut zugeklebten Karton zu schaffen und klappte den Deckel auf.
    »Ach du Schande! Lauter totes Tier!«
    Wir waren bei unseren Ausgrabungen auf Mamas Schätze aus den Siebzigern und Achzigern gestoßen, eine Kiste voller politisch höchst unkorrekter Pelzmäntel.
    Der Minikürschnerladen enthielt alles, was einen PETA-Aktivisten in einen Militaristen verwandelt: Silberfuchs, Luchs, Nerz, Ozelot und Chinchilla – der ehemalige ganze Stolz meiner Mutter. Die hatte anno dazumal lieber ein Jahr Tütensuppe gefuttert, als auf das ach so angesagte Pelzmäntelchen zu verzichten. Meine Terrordrohungen mit der gezückten knallorangenen Spraydose hatten dann aber irgendwann Wirkung gezeigt. Die armen Viecher wurden nicht mehr getragen und wie heiße Ware im Keller versteckt. Obwohl meine geläuterte Mami heute überzeugte Tierschützerin ist, hatte sie sich nie von den vom Munde abgesparten Teilen trennen können.
    »Bäh, stinkt das Zeug nach Mottenkugeln. Was machen wir denn jetzt mit den Miezekatzen? Wegwerfen?«
    »Bist du verrückt! Meine Mutter zieht uns das Fell über die Ohren.«
    Alexia kicherte und warf sich einen Mantel über die Schultern »Dass die damit früher rumgerannt ist … Da siehste doch aus wie ’ne Nutte.«
    »War vielleicht Sinn der Sache.« Wir beömmelten uns auf Kosten meiner armen Mama.
    »Tja, was machen wir bloß mit dem Zeugs?«, grübelte ich.
    Ein Mantel kam auf mich zugeflogen. »Erst mal ’ne Modenschau.«
    Alexia ließ die Gummihandschuhe von den Fingern schnalzen, während ich noch mit der Staubwolke aus Mottenpulver kämpfte. Klar, korrekt wäre es gewesen, die toten Tierteile pietätvoll im Garten zu beerdigen; stattdessen benahmen wir uns wie zwei Kinder, die Verkleiden spielten.
    »Wow, wir sehen echt nach Porno aus!«, bemerkte ich fasziniert, als wir uns vor dem alten, angelaufenen Spiegel zwischen Kisten und Kartons bewunderten. Alexia nickte. »Puff pur!« Sie trug einen Silberfuchskurzmantel mit Puffärmeln (wie passend) im Stil von

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