Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
das Gegenüber ernst genommen, und man selbst gewinnt Zeit, sich zu beruhigen. Und anschließend können wir zum Versöhnungssex schreiten …
Aber Moment, da war gerade das Stichwort versteckt. Kleiner Glücksrad-Tipp: Spaßige Sache mit drei Buchstaben, vorn ein »S«, hinten ein »X«. Was könnte das wohl sein? Riiiichtig! Zu unserem Freundschaftsfundament kommen noch ein paar klitzekleine andere Dinge, sonst könnten wir ja auch unseren besten schwulen Kumpel ehelichen (mit dem wir uns sowieso besser verstehen als mit jeder Hete, aber das nur am Rande).
Kommen wir also nun zur Preisfrage: Ja, und was ist dann mit dem Sex?
Tja, das ist so eine Sache. Dass man miteinander ins Bett geht und dabei im Idealfall auch noch Spaß hat, ist der »kleine« Extrabonus, der so eine Liebe von der reinen Freundschaft unterscheidet. Ich hab mal ein bisschen nachgeforscht: Wenn wir uns verlieben, sind Pheromone im Spiel, also Sexuallockstoffe. Dann kommt der ganze Chemiebaukasten zum Einsatz, den Mütterchen Natur so in petto hat und mit dem die ausgebuffte Alchemistenhexe dafür sorgt, dass wir uns zu Beginn der Beziehung nicht nur nächtelang angeregt über Sartre unterhalten, sondern auch ausdauernd die etwas weniger intellektuellen »hervorragenden« Eigenschaften des anderen erkunden.
Sobald die Chemie stimmt und die Pheromone des Gegenübers, die uns zum Beispiel beim Küssen in die Nase steigen, ihre Wirkung entfalten, schüttet unser Körper nicht weniger als waschechte Drogen aus. Zum Beispiel die amphetaminähnlichen Substanzen Dopamin und Noradrenalin. Ergebnis: Wir wollen immer mehr vom Liebemachen. Schließlich interessiert sich die ignorante Natur nicht die Bohne für unsere intellektuelle Verbindung – ihr geht’s allein um die Arterhaltung. Anders ausgedrückt: Es soll gevögelt werden, dass die Schwarte kracht! Und diesem Befehl leisten die frisch Verliebten im Allgemeinen willig Folge.
Blöd ist nur, dass das Gehirn gegenüber den Stoffen Toleranzen aufbaut. Die erzeugte Menge an »Drogen« muss immer wieder erhöht werden, der Körper kommt mit der Produktion nicht nach. Darum beginnen wir ganz sachte wieder aus dem siebten Himmel Richtung Boden der Tatsachen zu segeln. Und so verpufft nach einer Weile die Wirkung der chemischen Liebesbotenstoffe. Das Interesse am Sex lässt nach. Und wessen Beziehung nur darauf gegründet war, der hat jetzt unter Umständen ein Problem – oder sucht sich sofort einen neuen »Dealer«, mit dem die Sache wieder wie von selbst fluppt.
Vorsicht, Suchtfalle: Verliebt in die Verliebtheit!
Vorsicht, Suchtfalle:
Verliebt in die Verliebtheit!
Meine Freundin Alexia ist jedenfalls viele Jahre immer wieder in diese Falle getappt. Unzählige Male hatte sie sich schon beklagt: »Mensch, Sonya, ich schaff immer nur zwei Jahre Beziehung. Wie machst du das bloß, ihr seid schon so lange zusammen? Und wieso komme ich einfach nicht über diese Zwei-Jahres-Hürde hinaus?«
Alexia ist ein Paradebeispiel für das weit verbreitete Phänomen »Verliebt in die Verliebtheit«. Der allererste Rausch des Chemielabors in unserer Birne ebbt leider bereits nach drei bis sechs Monaten ab. Schon das war Alexias Stolperstein! Immer wenn das erste Verliebtheitsgefühl mit dem gerade frisch angebrochenen Schnacksler weg war, hat sie zwar noch ein bisschen durchgehalten in der Hoffnung, dass die Gefühle zurückkommen. Leider vergeblich. Die Rauschsubstanzen werden zwar später von etwas »ruhigeren« und langlebigeren Endorphinen ersetzt, die auch glücklich machen. Aber das tun sie weniger im rasanten Rallye-Stil, sondern eher auf stillere Art. Aber so weit kam Alexia erst gar nicht, sie wollte eben den aufregenden Nervenkitzel …
Dass dieser Öko-Kick süchtig macht nach immer neuen Beziehungen, ist gar nicht mal selten und führt zum sogenannten »Beziehungshopping«. Dabei ist es nach neueren Erkenntnissen durchaus möglich, eine stabile freundschaftliche Beziehung zu führen, das stabilere Endorphin-High zu genießen und on top immer wieder die Nervenkitzelhormone anzufeuern. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Stimmt. Ist trotzdem wahr!
LIEBE FÜR IMMER? DAS FUNKTIONIERT –
MIT DEM Ü(BERRASCHUNGS)-FAKTOR!
Die Anthropologin Helen Fisher ist Autorin des Buches »Warum wir lieben«. Ms Fisher hat herausgefunden, dass glückliche Paare auch noch nach vielen gemeinsamen Jahren Parallelen zu frisch Verliebten zeigen: Wurde ihnen ein Foto des
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