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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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definitiv keine. Was nämlich absolutes Gift ist, wenn man in einer persönlichen Krise steckt: sich einzuigeln, sich selbst zu bemitleiden und die Hände in den Schoß zu legen. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Eine angemessene Verarbeitungsphase ist erlaubt und wichtig. Aber spätestens nach ein paar Wochen sollte man wieder anfangen, die Fühler auszustrecken! Egal was passiert ist. Nicht ohne Grund raten Psychologen ihren Klienten in persönlichen Krisen, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen und etwas zu unternehmen. Und zwar ganz besonders dann, wenn Sport, Tanzkurse, Ausgehen und Reisen das Letzte sind, wonach den Patienten zumute ist.
     
Wichtiger Freundschaftsdienst
     
    Kleiner Tipp, falls gerade nicht Sie, sondern eine Freundin oder ein Freund oder ein Familienmitglied in einer schwierigen Situation steckt: Lassen Sie bitte nicht locker! Und auch wenn er oder sie auf Abwehr geht, erkundigen Sie sich immer wieder nach dem Befinden. Geben Sie nicht auf! Das Angebot, dass derjenige sich melden soll, wenn er jemanden zum Zuhören braucht, ist gut, aber es ist nicht genug – weil schon das Anrufen für den anderen eine unüberwindliche Hürde sein kann. Schleppen Sie den Trauerkloß auch gegen anfänglichen Widerstand mit. Wohin? Egal, alles, was ablenkt und guttut, ist top. Zum Beispiel zum Pilates-Kurs, zur nächsten Party, ins Eiscafé, ins Spa, in den Freizeitpark, ins Museum oder auch ins Theater oder Kino. Aber Achtung: Bitte Sensibilität bei der Wahl des Stückes oder Films walten lassen. Dramen und hochsensibles Gefühlskino sind nur bedingt zu empfehlen, Komödien und Suspense-Thriller lenken besser ab. Und reden Sie bei Ihrem Treffen um Himmels willen nicht nur vom bösen, bösen Schicksal, das so gnadenlos zugeschlagen hat. Aufarbeitung muss zwar sein, aber nicht rund um die Uhr. Wechseln Sie darum auch schon mal das Thema, wenn die persönliche Krise alles ist, was Ihrem Gegenüber im Kopf herumspukt. Alles, was die Aufmerksamkeit des Freundes für eine Weile weglenkt von der Katastrophe, lässt die Katastrophe unmerklich schrumpfen. Wichtig ist, dass er oder sie irgendwann merkt: Das Leben ist schön! Immer noch!
     
    Und wenn bei unserem Worst-Case-Vergleich rauskommt, dass eben doch nicht nur etwas »Mittelschlimmes« passiert ist? Sondern etwas, was auf unserer »Schlimm-Skala« neun oder zehn von zehn möglichen Punkten bekommt? Eben genau der Super-GAU? Vielleicht weil jemand gestorben ist oder wir nach zwanzig Jahren verlassen werden?
    Lassen Sie es mich ungeschönt sagen: Das ist scheiße. Aber machen wir uns nichts vor: Solche Dinge können passieren. Darauf kann man sich kaum vorbereiten. Und das ist auch ganz gut so! Denn wenn man sein Leben damit verbringt, sich vor dem zu fürchten, was eventuell vielleicht irgendwann möglicherweise unter den und den Umständen passieren könnte , dann kann man nur noch mit Sicherheitspolstern und Helm zu Hause sitzen. Und selbst dann ist es noch möglich, dass etwas passiert. Denn, wer weiß, vielleicht implodiert ja der Fernseher oder das Haus kracht zusammen?
    Mit Schicksalsschlägen muss man sich auseinandersetzen, wenn sie einen treffen. Dann erst weiß man, womit man es zu tun hat.
     
Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.
    JOHN F. KENNEDY
     
    Okay, jetzt ist also etwas passiert. Jetzt ist der Moment, wo wir uns einen Weg suchen können, um da durchzukommen. Und wir werden vermutlich überrascht feststellen: Es geht! Vielleicht nicht gleich besonders gut, aber nach dem ersten Schock, der ersten Trauer und der ersten Verzweiflung wird sich langsam ein neuer Weg abzeichnen. Wenn man es zulässt.
    Es gibt natürlich auch Leute, die lassen sich in das Loch fallen, das sich nach jedem Schicksalsschlag unweigerlich erst einmal auftut – und machen keine Anstalten, wieder herauszukriechen. Und je länger man da unten sitzen bleibt, umso weniger sieht man noch den Ausweg – und das, obwohl er immer da ist. Und das ist dann wirklich das Schlimmste, was passieren kann. Das wahre Worst-Case-Szenario.
    Bitte lassen Sie es nicht so weit kommen. Vielleicht hilft Ihnen ja das, was mir schon mit elf Jahren geholfen hat, nachdem mein Vater gestorben war. Was das war? Folgender kleine »Trick«:
     
In intensiven und schwierigen emotionalen Situationen sehe ich mich selbst als Romanheldin!
     
    Ich habe schon damals viel gelesen und mich gesehen wie eine

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