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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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endlich wieder in unsere rattenscharfen Fummel zu passen. Problem: Wir sind gleichzeitig echte »Foodies« und lieben leckere Sachen wie Nutella, Chips und Co. Der bloße Gedanke, darauf Wochen und Monate zu verzichten, lässt uns schon in Depressionen verfallen. In diesem Fall grenzt eine Diät an Folter. Jedenfalls dann, wenn wir uns einreden, Salat und anderes Grünzeug zu hassen, und unsere Gedanken die ganze Zeit um Currywurst, Pommes und Schokolade kreisen. Ein ähnliches Problem ist der Kampf der Giganten: (dringend notwendiger) Sport versus (ultrabequemes) Sofa. Allerdings ist unsere Gesundheit eine wichtige Angelegenheit – und darum wäre es ratsam, hier Motivation zu entwickeln. Das Gleiche gilt für alles, was früher oder später sowieso erledigt werden muss: die Steuererklärung, der zu entrümpelnde Dachboden, die bereits angemeldete Doktorarbeit … (Gerade in solchen Fällen bin ich eine echte Meisterin der Selbstmotivation – wie ich das mache, erkläre ich Ihnen im nächsten Kapitel.)
     
Möglichkeit 2: Wir möchten, dass alle anderen happy sind mit dem, was wir tun.
    Heißt: Wir »wollen« also etwas tun, weil andere der Meinung sind, dass das gut für uns sei. Sagen wir, wir haben ein BWL-Studium begonnen, weil unsere Eltern frohlockten, da wir dann ja den Betrieb übernehmen können. Wir haben uns überzeugen lassen und uns nach der Schule – aus Mangel an alternativen Ideen – brav eingeschrieben. Unsere Hoffnung, dass der »Appetit beim Essen« kommt, hat sich aber blöderweise nicht erfüllt. Im Gegenteil: Inzwischen kriegen wir pflaumengroße Panikpickel bei dem Gedanken, dass wir uns ein Leben lang mit der für uns furztrockenen Materie auseinandersetzen und dann auch noch ewig in Pusemuckel in der Firma unserer Eltern knechten müssen. Dabei hatten wir doch irgendwann mal von der großen, weiten Welt geträumt … Hier ist andauernde fehlende Motivation so etwas wie »Alarmstufe Rot«. Bedeutet: Diese Sache passt so gut zu mir wie Badelatschen zur Oscar-Verleihung.
    Jeden Tag zu leiden und auf den rettenden Feierabend zu schielen bedeutet Lebenszeit zu verplempern. Und das »richtige Leben« bis zur Rente zu verschieben, kann böse ins Auge gehen. Bitte verabschieden Sie sich also so schnell wie möglich von der Haltung, es bei Ihrer Lebensgestaltung allen recht machen zu wollen – das klappt sowieso nicht. Weder bei Ihrer Verwandtschaft noch bei Ihrem Herzblatt. Denken Sie dran: Sie müssen Ihr Leben leben, niemand anderes. Also muss es auch in erster Linie Ihnen gefallen.
     
Ich kenne den Schlüssel zum Erfolg nicht, aber der Schlüssel zum Misserfolg ist, es allen recht machen zu wollen!
    BILL COSBY
     
Möglichkeit 3: Wir haben unser Höschen voll!
    Wir möchten irgendwas – eigentlich, eigentlich – liebend gern in die Tat umsetzen. Wir tun’s aber trotzdem nicht. Warum? Weil eine hinterhältige »Tu’s lieber nicht«-Emotion die »Tu es«-Emotion schachmatt setzt. Kurz: Wir wissen zwar genau, was wir tun wollen – aber wir haben Angst vor dem Unbekannten. Weil wir fürchten, dass das eventuell unangenehm sein könnte. Also ertragen wir die alte Situation einfach weiter. Die ist zwar erst recht unangenehm, hat aber einen »Vorteil«: Wir kennen sie. Klingt ziemlich bescheuert, ist auch bescheuert – allerdings so menschlich wie die Angst im Dunkeln. Die werden viele auch ein Leben lang nicht los. Jeder kennt das Beispiel der geprügelten Frauen, die rätselhafterweise ihren gewalttätigen Partner nicht verlassen. Ein etwas weniger dramatisches Beispiel gefällig? Okay. Sagen wir, wir haben keinen Führerschein und hätten wirklich gern einen. Es ist schon verdammt uncool, ständig andere Leute fragen zu müssen, ob die uns abholen können, weil wir irgendwo in der Pampa wohnen, wo das öffentliche Verkehrsnetz ungefähr so dicht gewebt ist wie eine grobmaschige Netzstrumpfhose. Aber obwohl wir uns die Fahrstunden leisten könnten und vielleicht sogar schon unseren Traumwagen im Auge haben, zögern wir, uns in der Fahrschule anzumelden. Wir kommen uns nämlich mit Mitte 30 zwischen den ganzen 17-Jährigen blöd vor – und haben außerdem Bammel, die Prüfung zu versemmeln. Wär doch peinlich! Also schielen wir weiter neidisch auf jeden Wagen, der an uns vorbeibraust, wenn wir im strömenden Regen oder bei Minusgraden mit dem Rad zwanzig Kilometer zur Arbeit strampeln. Klar, das spart das Fitnessstudio, ist umweltfreundlich und macht bei schönem Wetter Spaß – aber im

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