Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
Grunde unseres Herzens hätten wir schon gern die Wahl.
Eins haben all diese Situationen gemeinsam: Negative Emotionen blockieren unsere Motivation. Das lähmt nicht nur, und wir treten auf der Stelle, oft sind wir auch komplett verwirrt und wissen überhaupt nicht mehr, was jetzt das Richtige ist. Studieren – oder nicht? Mit dem Freund Schluss machen – oder doch lieber »die Sache durchziehen«? Diät – oder ist der Speck doch »ganz wurst«, und wir wollen lieber lecker essen? Und je mehr wir nachdenken, umso verquerer scheint alles. Das alles sind Fälle für das Bauchorakel …
G.Z.S.Z. GUTE ZIELE, SCHLECHTE ZIELE:
WIR BEFRAGEN UNSER BAUCHORAKEL!
Ja, Leute – lange dachte man, es sei eine Erfindung von Esoterikzirkeln und Ökofuzzis, aber es existiert wirklich: das berühmte Bauchhirn! Der Neurologe Michael Gershon aus New York hat es in unserem Verdauungstrakt mit mehr als 100 Millionen Nervenzellen dingfest gemacht. Von dort gehen auch jede Menge Nervenstränge aus, von denen 90 Prozent von unserem Bäuchlein in Richtung Birne funken! Forscher in Hannover wiederum haben festgestellt, dass dieses »zweite Gehirn« eine Art Spiegel des »echten Gehirns« ist und exakt die gleichen Neuronen, Rezeptoren und Botenstoffe benutzt – und damit von frühester Kindheit an Erinnerungen und Erfahrungen speichert. Diese Erinnerungen werden in bestimmten Situationen automatisch aktiviert und an unseren Kopf geschickt – zwecks Auswertung. Das steckt also hinter dem berühmten »Bauchgefühl«, sprich der Intuition. Das Tolle: Diese Weisheit der Eingeweide können wir nutzen. Ganz besonders, wenn wir (noch) nicht wissen, ob eine Entscheidung für uns die richtige ist. So befragen Sie Ihr Bauchorakel:
1.
Entspannen Sie sich – mit der Methode, die bei Ihnen erfahrungsgemäß am besten funktioniert. Bei mir wäre das ein langer Spaziergang mit meinen Hunden. Andere Möglichkeiten: Sauna, Joggen, Badewanne, Schwimmen. Falls Sie sie beherrschen, können Sie natürlich auch »professionellere« Methoden wie autogenes Training, Meditation oder Progressive Muskelentspannung anwenden. Wichtig ist nur, dass Sie ganz relaxt sind und ruhig atmen. Mit ganz entspanntem Körper und ruhiger, fließender Atmung ist es quasi unmöglich, Angst oder Panik zu empfinden. Angst ist nämlich – das wusste schon unsere Omi – ein schlechter Ratgeber. Leider tarnt sie sich in nicht so entspannten Situationen gerne als »Vernunft« und bringt uns dementsprechend durcheinander. Also: Relax, Baby!
2.
Werfen Sie das Kopfkino an. Aber – und das ist ganz wichtig – spulen Sie den Film sofort zur Schlusssequenz vor ! Die dramatischen Szenen, die Hobbydrehbuchautor »Dr. Brain« (Sie wissen schon, der launische Typ, der sein Kreativbüro namens »Worst Case Scenario« zwischen Ihren Ohren hat) so gern entwirft, überspringen Sie. Stellen Sie sich allein das Ziel vor, das Sie anstreben wollen (oder meinen, anstreben zu müssen). Stellen Sie sich vor, Sie haben das BWL-Studium abgeschlossen und sind jetzt – nun ja – Betriebswirt(in) und sitzen im ehemaligen Büro Ihrer Eltern. Wie fühlt sich das im Bauch an? Krampft sich plötzlich alles zusammen? Oder ist es eher ein »Och, so übel ist das ja gar nicht«?
Im Fall einer Diät stellen Sie sich vor, wie Sie sich fühlen, wenn Sie bereits abgenommen haben. Wie ist das? Fühlen Sie sich schön, sexy – und im wahrsten Sinne »erleichtert«? Oder vermissen Sie tatsächlich Ihre Pfunde?
Wenn Sie erwägen, Ihre Beziehung zu beenden: Spulen Sie den Film ein halbes Jahr in die Zukunft vor. Überspringen Sie die fiese, tränenreiche Küchenszene mit Selbstmorddrohungen und zerdeppertem Geschirr, bei der Sie sonst immer in Panik hängen bleiben. Wie fühlt sich das an, in einem halben Jahr, wenn Sie es tatsächlich getan haben? Unheimlich befreit? Oder eher nach »O Gott, ich liebe ihn/sie doch«?
Ich wette, nach dieser kleinen Übung sind Sie schlauer! Falls sich die Entspannung zu verabschieden droht und Sie zwischendurch Angst- oder Panikattacken bekommen, hilft ein Trick aus der kognitiven Therapie: Halten Sie sich den Mund zu, und atmen Sie nur durch die Nase. Wenn Sie nämlich anfangen, durch den Mund zu atmen, heißt das: Ihr Körper bereitet sich als Reaktion auf die Panik auf Flucht vor. Nach dem Motto: Ich muss wegrennen, also brauche ich schon mal mehr Sauerstoff. Wenn Sie das verhindern, wird dem Hirn signalisiert: keine Gefahr!
Noch eine kleine
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