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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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Er küsste sie kurz auf die Lippen.
    „Dann war dies das letzte Mal?“
    „Bis er ins Bett geht.“
    „Ich kann es kaum erwarten“, wisperte sie und starrte ihm auf den Mund.
    Verdammt, warum musste sie ihn auch so ansehen? Am liebsten hätte er sie wieder ins Auto gezogen und ihr die Kleider vom Leib gerissen, aber das war nun wirklich der Umgebung nicht angemessen. Außerdem wollte er seinen Jungen endlich nach Hause holen. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass ihm der Kleine so fehlen würde. „Lass uns gehen.“
    Sie gingen nebeneinander her, und nur mit Mühe widerstand Matthew der Versuchung, Susannah bei der Hand zu fassen oder ihr wenigstens die Hand auf den Rücken zu legen. Aber das entsprach nicht der Rolle, die sie hier zu spielen hatten. Denn sobald Flynn so etwas sehen würde, würde er sich gleich wieder Hoffnungen auf eine neue Mommy machen. Wenn Susannah ihn dann wieder verließ, wäre die Enttäuschung groß, und das konnte er dem Kind nicht antun. Susannah war nur eine Freundin der Familie, zumindest solange Flynn in der Nähe war.
    Als sie am Schwesternzimmer vorbeikamen, winkte eine der Schwestern ihnen zu. „Guten Morgen, Mrs und Mr Kincaid.“
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie wahrscheinlich wie Flynns Eltern aussahen, mehr vielleicht als er und Grace. Schließlich hatte der Kleine das gleiche Grübchen im Kinn wie Susannah. Sofort überfiel ihn wieder das schlechte Gewissen. Auch wenn er und Susannah wie Flynns Eltern aussahen, sie waren es nicht. Grace war diejenige, die hier sein sollte, und er war schuld daran, dass das nicht der Fall war.
    „Ich bin Mr Kincaid“, korrigierte er die Schwester lächelnd, „und dies ist Ms Parrish.“
    „Entschuldigen Sie bitte! Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr wir uns freuen, dass Flynn heute nach Hause darf. Er ist uns allen ziemlich ans Herz gewachsen.“
    „Danke. Ich freue mich auch, ihn endlich mitnehmen zu können.“ Jetzt hier im Krankenhaus konnte er es tatsächlich kaum noch erwarten, den Kleinen in die Arme zu schließen.
    Die Schwester sah auf die Karteikarte. „Dann haben Sie heute schon mit dem Arzt gesprochen?“
    „Nein, aber ich habe gestern Abend mit ihm telefoniert.“ Heute Vormittag hatte der Arzt keine Zeit, aber er hatte Matthew versprochen, alles für Flynns Entlassung in die Wege zu leiten.
    „Ausgezeichnet. Dann kann ich ja die Papiere fertig machen.“ Die Schwester nickte ihm freundlich zu. „Wenn Sie dann auf dem Weg nach draußen wieder hier vorbeikommen, können Sie sie unterschreiben.“
    Diesmal brauchten sie sich im Vorraum nicht länger aufzuhalten, denn die Desinfektion war nicht mehr notwendig. Allerdings hatte der Arzt empfohlen, den Kleinen vorläufig nur mit Familienmitgliedern in Kontakt kommen zu lassen und kranke Menschen von ihm fernzuhalten. Das war selbstverständlich, und Matthew war entschlossen, dafür zu sorgen, dass Flynn keinen Krankheitskeimen ausgesetzt war.
    Flynn hopste aufgeregt auf seinem Bett hin und her und streckte ihnen die Arme entgegen, als sie in den Raum traten. „Daddy!“
    Matt nahm ihn hoch und drückte ihn fest an sich. „Hallo, Kiddo.“
    Flynn legte ihm die Arme um den Hals. „Daddy, ich komme heute nach Hause!“
    Matt lachte glücklich. „Damit rechne ich fest, mein Junge.“
    Dann streckte der Kleine die Arme nach Susannah aus. „Susi, ich komme heute nach Hause!“
    „Ich weiß.“ Sie übernahm den Kleinen von Matthew, der gerührt zusah, wie sie ihn an sich drückte. Während sie leise mit Flynn sprach, hatte ihr Gesicht einen so zärtlichen Ausdruck, dass es eindeutig war, wie sehr sie an dem Kind hing.
    Wieder quälte ihn das schlechte Gewissen. Hier war Graces Platz, sie sollte jetzt hier sein und ihren Sohn nach Hause begleiten. Sie hatte dieses Kind geliebt, so sehr, dass sie manchmal alles und jeden anderen vernachlässigte. Und Flynn hatte ihr diese Liebe zurückgegeben, mit allem, was seine kleine Seele hergab.
    Dass er seine Mutter verloren hatte, war allein Matts Schuld. Hätte er Grace nicht gezwungen, diese verdammte Maschine zu nehmen, dann wäre sie heute noch am Leben. Wie oft hatte er sich dafür schon in den letzten zwölf Monaten verflucht.
    Hinter ihm wurde die Tür zum Vorraum geöffnet, und er wandte sich schnell um. Alan Sinclair steckte seinen blonden Kopf durch den Türspalt. „Darf ich hereinkommen?“
    Verblüfft sah Matthew ihn an, dann er erinnerte er sich, dass seine Assistentin vor ein paar Tagen Alans Anruf

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