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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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den eigentlich nur Eltern empfinden konnten, mit ihr teilen zu können, bedeutete ihm viel. Wie viel, das wurde ihm erst jetzt bewusst. Gleichzeitig war ihm klar, dass sie mit dem Feuer spielten. Denn sie ließen sich möglicherweise in der Euphorie des Augenblicks auf etwas ein, das sie lieber vermeiden sollten.
    Er ließ den Wagen an, um diese Familie, die keine war, nach Hause zu fahren.

7. KAPITEL
    Zwei Stunden später saßen Susannah, Matthew und Flynn im Wintergarten und aßen frisch gebackene Muffins. Schon am frühen Morgen war Susannah aufgestanden und hatte alles Mögliche zubereitet, in der Hoffnung, dass irgendetwas davon einem Dreijährigen schmecken würde. Flynn hatte sie nicht enttäuscht, er war begeistert. Auch Matthew hatte mehr gegessen, als sie erwartet hatte. Und dass Vater und Sohn das, was sie vorbereitet hatte, mit so viel Vergnügen aßen, machte sie glücklich.
    Das Telefon klingelte, Matthew griff nach dem schnurlosen Apparat und reichte ihn Flynn. „Das ist sicher Grandma.“
    Das Gesicht des Kleinen leuchtete auf. „Grandma?“, fragte er kurz. Dann sprudelte er los und erzählte seiner Großmutter alles, was er im Krankenhaus erlebt hatte.
    Matthew beugte sich zu Susannah hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: „Das ist Graces Mutter. Graces Eltern rufen jeden Sonntag an, meist gegen zehn.“
    Ein kurzer Schmerz durchzuckte Susannah, denn seine Bemerkung machte ihr wieder klar, dass sie eine Außenseiterin war und nicht zur Familie gehörte. „Wie schön für Flynn, dass sie sich so um ihn kümmern.“
    „Sie hängen sehr an ihm. Grace war Einzelkind, und so wird Flynn ihr einziges Enkelkind bleiben. Sie kommen oft zu Besuch und vergessen nie, ihn am Sonntag anzurufen.“
    Was dahinterstand, auch ohne dass er es aussprach, war sonnenklar. Schon um Graces Eltern willen würde er nie preisgeben, dass Susannah und nicht Grace Flynns biologische Mutter war. Es würde ihnen das Herz brechen, nicht mit Flynn genetisch verwandt zu sein und damit das einzige Verbindungsglied zur geliebten Tochter auch noch zu verlieren. Dass Matthew ihnen das nicht antun wollte, konnte Susannah nur zu gut verstehen.
    „Daddy?“ Flynn wandte sich mit ernster Miene an seinen Vater. „Grandma will mit dir sprechen.“ Er reichte Matthew den Hörer und sah dann Susannah fragend an. „Kann ich noch einen Muffin haben?“
    „Selbstverständlich.“ Während der Kleine aß, beobachtete sie Matthew, der mit seiner Schwiegermutter sprach. Die beiden schienen sich gut zu verstehen, denn er hatte sich gelöst zurückgelehnt und lachte immer wieder laut auf. Susannah senkte den Kopf, das Herz lag ihr wie ein Stein in der Brust, als sie sich wieder einmal sagte, was doch so offensichtlich war.
    Dies war Graces Familie. Dies war Graces kleiner Sohn, und Matt sprach mit Graces Eltern. Sie waren in Graces Haus. Und sie schlief mit Graces Ehemann.
    Warum zog sie daraus nicht die Konsequenzen? Dies war nicht ihr Leben. Sie hatte nur vorübergehend Graces Rolle eingenommen, weil es sich so ergeben hatte. Glücklicherweise war die Zeit begrenzt. In einer Woche war sie zurück in Georgia und konnte ihr eigenes Leben wieder aufnehmen. Und Graces Familie musste wieder ohne sie auskommen. Doch dieser Gedanke tröstete sie leider gar nicht.
    Beim Frühstück am nächsten Morgen fühlte Matt sich so gut wie schon lange nicht mehr. Sein Sohn war wieder zu Hause und schien die Krankheit überwunden zu haben. Und er selbst hatte die halbe Nacht mit Susannah im Bett verbracht. Das Leben meinte es gut mit ihm.
    „Möchte noch jemand einen Pfannkuchen?“ Susannah stand am Herd und drehte sich zu den beiden Männern um, die am Küchentisch saßen.
    „Ja, ich!“ Flynn wedelte begeistert mit einer Hand.
    Matt stand auf und nahm seinen und Flynns Teller mit zum Herd. Schmunzelnd betrachtete er Susannah von hinten. Auch in seiner Küche sah sie einfach gut aus. Und sofort musste er wieder an die vergangene Nacht denken, an ihren nackten Körper und die festen Brüste, wenn sie sich im Augenblick der höchsten Ekstase an ihn presste. Wieder stieg heiß die Erregung in ihm auf. Offenbar konnte er nicht genug von ihr bekommen.
    Da Flynn dabei war, konnte er sie nicht einfach in die Arme nehmen. Aber sowie sie allein waren …
    „Hier.“ Susannah tat auf jeden Teller einen Pfannkuchen. Ihre Wangen waren von der Herdwärme rosig angehaucht, das gleiche zarte Rosa, das ihren ganzen Körper überzog, wenn er in ihr war …
    Schluss jetzt

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