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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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aufgetaucht?«, wollte Burger wissen.
    »Bisher nicht. Was sagt die Gerichtsmedizin, gibt es schon Erkenntnisse?« Kreitmüller unterbrach seine Arbeit und schaute auf.
    »Allerdings. Denninger und der andere Mann können sich laut Peinings Untersuchungsergebnissen nicht gegenseitig erschossen haben.«
    »Das heißt, wir fahnden nach einem zweifachen Mörder?«
    »Richtig. Es wäre gut, wenn sich Rick Linden und Christine Weingard bald bei uns melden.«
    »Sonst machen sie sich verdächtig, oder was?«
    »Sie waren vor dem Brand auf dem Denningerhof, das steht fest, Seppi.«
    »Verrenn dich nicht, Franz, die beiden haben niemanden umgebracht. Es gibt auch überhaupt kein Motiv«, verteidigte Josef Kreitmüller den alten Schulfreund und seine Begleitung.
    »Nicht immer ist ein Motiv offensichtlich. Aber gut, beschränken wir uns zunächst auf das vordergründigste Motiv: das Geld.«
    »Womit Rick sofort aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheidet, denn er hat reichlich davon«, zeigte sich Kreitmüller erleichtert.
    »Christine Weingard ist eine gefragte Fotografin und hat zudem gerade das Haus ihrer Eltern und ein ordentliches Barvermögen geerbt«, gab Burger preis, was seine Nachforschungen ergeben hatten. Die Sache mit dem Ring behielt er zunächst für sich. Er wollte erst den Anruf von Luitpold Peining abwarten.
    »Wenn sie ihre Erbschaft richtig anlegt, so wie Onkel Jeremias es getan hat, als seine Tante in Idaho starb, dann kann sie eine richtig gute Partie werden.« Toni Renner hatte sein Telefonat beendet und mischte sich nun in das Gespräch seiner beiden Kollegen ein.
    »Jeremias hat kurz nach dem Raubüberfall in München von dieser Erbschaft erfahren, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Keine Ahnung, das ist schon so lang her, ich war noch gar nicht auf der Welt.«
    »Hast du mal ein Foto von dieser ominösen Tante gesehen?«, wollte Kreitmüller wissen.
    »Ich interessiere mich nicht so für die Verstorbenen. Schon gar nicht, wenn sie so weit weg gewohnt haben.«
    »Aber in eurer Familie wurde doch bestimmt von ihr gesprochen?«
    »Geh, Seppi, sie war doch nur eine weit entfernte Verwandte.«
    »Wenn ich eine so große Erbschaft gemacht hätte, würde das Foto der Tante jedenfalls einen Ehrenplatz auf meiner Kommode bekommen. Gerade von eurer Familie, der Geld so wichtig ist, würde ich das erwarten.«
    »Vielleicht besitzen wir kein Foto von ihr, könnte ja sein.«
    »Ja, sicher, das könnte sein.«
    Kreitmüller hatte den jungen Mann ins Grübeln gebracht. Toni Renner wirkte verunsichert.
    »Solang das Eis noch dünn ist, solltest du nicht darauf herumtrampeln. Sei vorsichtig, wenn du das Gleiche denkst wie ich«, raunte Burger Kreitmüller zu und fing dessen wissenden Blick auf.

31
    Hinter einem Felsen verborgen beobachtete Christine den Pfad, der sich durch den Wald zur Klamm hin schlängelte. Sie war davon überzeugt, dass Rimbar sich nicht mit einer unüberlegten Tat in Verdacht bringen würde. Dazu war er zu klug. Wenn er davon ausging, dass sie ihm auf den Fersen war, dann würde er vermutlich versuchen, sie aus der Deckung zu locken, damit er so etwas wie einen Bergunfall inszenieren konnte, den sie und Rick leider nicht überlebt hatten. Wenn er nicht dazu gezwungen wurde, würde er seine Waffe nicht einsetzen, denn zwei weitere Mordopfer würden die Ermittlungsbehörden ordentlich wachrütteln. Also musste ein glaubwürdiger Unfall her.
    »Elender Scheißkerl«, fluchte sie leise, als sie Rimbar oberhalb des Wasserfalls entdeckte.
    Er scheuchte Rick vor sich her den Berg hinauf und machte sich nicht die geringste Mühe, sich zu verstecken. Wahrscheinlich hoffte er, dass sie sich irgendwann von selbst verriet. Als eine Schar Tannenhäher aus den Wipfeln der Bäume über ihr herausflatterten, warf sich Christine auf den Boden und wagte kaum zu atmen. Sie hoffte, Rimbar würde nicht darüber nachdenken, wer oder was die Vögel wohl aufgeschreckt hatte.
    Als sie wieder aufschaute, waren Rick und der Bürgermeister von Sinach nicht mehr zu sehen. Sie wartete noch einen Augenblick, bis sie sich vorsichtig wieder aufrichtete und sich mit dem Rücken gegen eine Kiefer lehnte. Wenn es die Berggeister wirklich gibt, dann hoffe ich, dass sie mir jetzt beistehen, dachte sie. Nach einer Weile tauchten Rick und Rimbar wieder in ihrem Blickfeld auf. Sie waren schon ein ganzes Stück den Berg hinaufgestiegen.
    Christine bewegte sich nur langsam vorwärts, blieb immer wieder stehen, um hinter einem Baum

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