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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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herauszurücken. Er hatte keine Ahnung, wie Jeremias auf seine Eröffnung reagieren würde. Solange Christine noch die Möglichkeit hatte zu entkommen, würde er schweigen.
    »Pass doch auf! Ich brauche dich noch als Lockvogel für unsere gemeinsame Freundin«, herrschte Jeremias ihn an, als Rick auf einem mit Moos bewachsenen Felsen ausrutschte.
    »Du wirkst nervös.«
    »Halt die Klappe«, zischte Jeremias und trieb ihn weiter vor sich her.
    Christine lehnte regungslos an der Wand und kämpfte gegen die Angst an, die ihr Rimbars Überfall eingejagt hatte. Es war keine Viertelstunde her, da hatte sie noch zärtlich über das Kissen gestreichelt, auf dem kurz zuvor Rick gelegen hatte.
    Als sie irgendwann aus dem Fenster geschaut und ihn auf dem Felsen vor der Hütte gesehen hatte, war ihr bewusst geworden, dass Sehnsucht für sie von nun an eine andere Bedeutung haben würde. Sie wollte gerade die Tür öffnen, da sprang Rick auf, als habe er ein verdächtiges Geräusch wahrgenommen. Er rannte über das Plateau, schaute über den Abhang in die Tiefe, und plötzlich war Rimbar da. Rimbar, der Rick bedrohte.
    Schnell hatte sie die Hütte aufgeräumt. Wenn sie überhaupt in der Lage sein wollte, Rick zu helfen, dann durfte Rimbar nicht wissen, dass sie ihn gesehen hatte. Blind vor Panik hinauszurennen wäre sinnlos gewesen. Er war bewaffnet, und danach zu urteilen, wie sie ihn in den letzten Tagen erlebt hatte, würde er nicht zögern, seine Waffe einzusetzen. In Rimbars Beisein hatte Rick ihr zu verstehen gegeben, dass sie ins Dorf gehen sollte. Aber das würde sie nicht tun. In diesem Punkt hatte Rimbar recht. Sie würde Ricks Ratschlag nicht annehmen. Bliebe sie, wären sie zu zweit und somit im Vorteil, weil Rimbar zwar wusste, dass sie da war, aber nicht, wo. Irgendetwas würde ihr schon einfallen, um ihn zu überlisten.
    Sie schlug sich mit beiden Händen gegen die Stirn, als könnte sie damit ihr Denkfähigkeit ankurbeln. Noch hatte sie keine Ahnung, wie sie vorgehen sollte, aber manchmal genügte eine kleine Anregung, und schon wurde die richtige Idee geboren. So hatte sie es oft erlebt, wenn sie auf ihren Reisen nach Motiven für ihre Fotos suchte. Irgendwann machte sich immer das richtige Bild fast von selbst bemerkbar. Welch ein Vergleich, dachte sie erschrocken. Hier ging es nicht um ein Fotomotiv, sondern um das Leben des Mannes, in den sie sich verliebt hatte, und nicht zuletzt auch um ihr eigenes.
    Welchen Weg hatte Rimbar genommen? Sie ließ ihren Blick langsam schweifen. Nicht der kleinste Hinweis durfte ihr entgehen. Am Rand der Felsen, wo es zur Klamm hinunterging, bemerkte sie eine Schleifspur, als sei dort jemand ausgerutscht.

30
    Das Feuer, das Sinach bedroht hatte, war seit den frühen Morgenstunden unter Kontrolle. Der Feuerwehr war es gelungen, eine Schneise zu Denningers Hof zu schlagen. Franz Burger hatte sich dem Rettungstrupp angeschlossen und war dabei, als sie den alten Mann und ein zweites Opfer unter den Trümmern des Wohnhauses bargen. Beide wurden noch vor Tagesanbruch in die Gerichtsmedizin gebracht. Die angeforderte Spurensicherung suchte den Unglücksort nach verwertbaren Hinweisen ab, während der Chef der Sinacher Polizei sich auf den Weg in die Kreisstadt machte. Er wollte vor Ort in der Gerichtsmedizin nachfragen, ob man schon mehr über die Opfer herausgefunden hatte.
    Aus der Brandstelle war ein Tatort geworden, nachdem kein Zweifel mehr bestand, dass die beiden Männer ermordet worden waren. Denninger war durch einen Schuss ins Herz getötet worden, das zweite Opfer wies neben zwei Schusswunden auch eine Kopfverletzung auf. Neben Georg Denninger hatte ein Revolver gelegen, der vermutlich aber nicht dem alten Mann gehörte. Soweit Burger bekannt war, hatte Denninger nie eine Waffe besessen.
    Als der Kommissar wenig später das Büro von Luitpold Peining, dem leitenden Gerichtsmediziner, betrat, fand er ihn auf dem Boden liegend in gekrümmter Haltung vor. Mit der rechten Hand hielt er eine Spritze umklammert.
    »Luitpold, was ist mit dir?«, rief Burger erschrocken. Peining und er waren zusammen zur Schule gegangen. Seitdem verband sie eine tiefe Freundschaft, und er hatte absolut keine Lust, nach Georg Denninger den Nächsten betrauern zu müssen.
    »Mit mir ist alles in Ordnung, keine Sorge. Ich stelle nur den Ablauf auf dem Denningerhof nach.« Peining pustete sein dunkles Haar aus der Stirn, reichte Burger die Hand und ließ sich aufhelfen.
    »Gibt es schon ein

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