Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
Vom Netzwerk:
anfangen, oder du bist unter die Hellseher gegangen.« Peining war verblüfft.
    »Nichts dergleichen. Ich habe nur vermutet, dass es sich bei dem Toten um Manni Schwabe handelt. Er wurde vorgestern aus der Haft entlassen.«
    »Schwabe? Hilf mir auf die Sprünge.«
    »Er und sein Komplize Achim Müller haben vor dreißig Jahren den Geldtransporter in München überfallen.«
    »Stimmt, da war was. Ich denke, ich sollte mich mit dem dortigen Gefängniszahnarzt in Verbindung setzen. Die Zähne sind der verlässlichste Ausweis eines Menschen. Aber wenn es wirklich Schwabe ist, was hat er dann bei Denninger gewollt?«
    »Rick Linden hat immer wieder von einem Rucksack mit Geld erzählt, den er in Denningers Scheune gesehen haben will. Ich bin mehr und mehr geneigt, an diese Geschichte zu glauben.«
    »Das Geld aus dem Raub?«
    »Richtig. Wenn es in der Scheune war, dann wusste Schwabe vermutlich davon und wollte es sich jetzt holen.«
    »Denkst du, Denninger hatte etwas mit dem Raub zu tun?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber sollte das Geld auf dem Denningerhof gewesen sein, dann muss es folglich jemand dorthingebracht haben.«
    »Wenn nicht Denninger, wer dann?«
    »Ich möchte, dass du dir den Obduktionsbericht der unbekannten Toten, die 1982 beim Brand der Denningerscheune ums Leben kam, noch einmal vornimmst.«
    »Du glaubst, sie hat das Geld in die Scheune geschleppt?«
    »Denninger hatte damals eine junge Frau beschäftigt, die aus demselben Dorf wie Schwabe stammte. Angenommen, sie war die Tote in der Scheune, dann würde der Verdacht naheliegen.«
    »Ohne Obduktion ihrer Überreste und entsprechendem Vergleichsmaterial lässt sich das nicht feststellen.«
    »Keine Chance, die Tote wurde eingeäschert und anonym beigesetzt. Aber vielleicht steht etwas in den alten Akten, das auf ihre Identität hinweist.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    »Hast du schon gehört, dass die Lachner Betti tot ist?«, fragte Burger, nachdem der Gerichtsmediziner sich notiert hatte, nach welcher Akte er suchen musste.
    »Nein. Was ist passiert?«, zeigte sich Peining betroffen.
    »Sie hatte vor Kurzem einen Unfall. Sie und ihr Mann sind dabei ums Leben gekommen. Jetzt ist ihre Tochter in Sinach aufgetaucht.«
    »Die Kleine, mit der Betti fortgegangen ist?«
    »Richtig, sie ist mit Rick zusammen gekommen und vermutlich auch noch zurzeit mit ihm unterwegs.« Franz Burger hatte gleich am Morgen eine Halterabfrage gemacht, weil Christine Weingards weißer Golf noch immer vor dem Revier parkte. Es hatte sich bestätigt, was er ohnehin längst wusste. Sie war Bettis Tochter. »Sie und Rick waren am Nachmittag vor dem Brand auf dem Denningerhof.«
    »Hoffentlich geht es nicht aus wie vor dreißig Jahren, und ihr findet das Madl noch irgendwo.«
    »Im alten Scheunenkeller waren die beiden jedenfalls nicht, da habe ich sofort nachsehen lassen, nachdem die Feuerwehr den Weg freigegeben hatte.«
    »Das Ganze macht auf mich einen extrem mystischen Eindruck. Ich meine, zwei Brände auf demselben Hof und jedes Mal ist eine von Bettis Töchtern zusammen mit Rick Linden dort.«
    »Wir sollten besser auf die Fakten vertrauen, Luitpold.«
    »Gut, aber auch da habe ich gleich noch etwas für dich.« Peining nahm eine kleine Plastiktüte aus seinem Schreibtisch und drückte sie dem Kommissar in die Hand. »Den hat der Mann getragen, das bisher noch unbekannte Opfer.«
    »Außergewöhnliches Schmuckstück, nicht gerade mein Geschmack«, murmelte Franz Burger und betrachtete den Ring mit dem Smaragd.
    »Sieh dir das eingravierte Datum an.«
    »22. August 1982? Der Tag des Raubüberfalls«, stellte der Kommissar verblüfft fest.
    »Möglicherweise ein Verlobungsring.«
    »Wenn die Tote von 1982 auch so einen Ring getragen hat …«
    »… dann wäre zumindest sicher, dass sie etwas mit Schwabe zu tun hatte. Vielleicht haben wir Glück, und sie haben damals so einen Ring gefunden und aufbewahrt.«
    »Wann kann ich mit deinem Anruf rechnen?«
    »Auf jeden Fall noch heute.«
    »Gut, dann bis nachher«, verabschiedete sich Franz Burger. Der Gedanke, die angebliche Landstreicherin, die niemals identifiziert worden war, könnte den gleichen Ring getragen haben, elektrisierte ihn.
    Als er eine Stunde später das Revier in Sinach betrat, saß Kreitmüller an seinem Schreibtisch und tippte den Bericht über die Brandnacht in seinen Computer. Toni Renner telefonierte und kritzelte währenddessen Strichmännchen auf einen Block.
    »Ist Rick inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher