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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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ja keine Ahnung, auf was du dich eingelassen hast.« Er musste unbedingt in Lenis Nähe bleiben, da sie anscheinend das Vertrauen der Fotografin genoss. Er musste herausfinden, was sie über die Ereignisse wusste, die ihn belasteten, und vor allem, wohin Christine Weingard verschwunden war.
    »Bitte schön, Leni, auf geht’s«, machte sich Toni Renner wichtig, wohl um den unguten Eindruck wettzumachen, den er bei seinem Onkel hinterlassen hatte.
    »Meinetwegen«, murrte Leni. Sie warf die Decke zurück und schlüpfte in ihre Sandalen, die sie neben dem Bett abgestellt hatte. »Ich bin dann so weit.« Während sie sich erhob, fiel ihr Blick auf das bemalte Papiertaschentuch, das noch auf dem Nachttisch lag. »Sicher ist sicher«, murmelte sie und steckte es kurz entschlossen in ihre kleine schwarze Umhängetasche.
    Was war das? Vielleicht eine Nachricht, die Christine Weingard Leni hinterlassen hatte? Jeremias, der das Mädchen beobachtet hatte, wurde zusehends unruhiger.
    »Ich komme nicht mit aufs Revier, ich höre mich draußen ein bisschen um. Vielleicht hat jemand die Frau Weingard gesehen«, gab sich Toni Renner eifrig.
    »Gute Idee, mein Junge.« Obwohl Jeremias keine große Hoffnung hatte, dass sie noch in der Nähe war, konnte es nichts schaden, wenn Toni die Augen offen hielt.
    »Was wollt ihr überhaupt von ihr?«, fragte Leni.
    »In Gefahr könnte sie sein«, plauderte der junge Polizist munter drauflos.
    »Toni hat recht, und wenn dir etwas an ihr liegt, solltest du uns schnellstmöglich verraten, wo sie sich aufhält. Du willst doch nicht, dass ihr etwas passiert?«, gab sich Jeremias besorgt.
    »Aber ich weiß wirklich nicht, wo sie sein könnte.«
    »Toni, zieh los. Solltest du sie finden, dann sag mir umgehend Bescheid. Hast du verstanden, was ich mit umgehend meine?«
    »Ja, Onkel Jeremias, ich weiß schon, ich rufe dich dann sofort an, du kannst dich auf mich verlassen.« Toni Renner rückte seine Polizeimütze zurecht und marschierte mit durchgedrücktem Kreuz davon.
    Jeremias war sicher, dass er noch vor Burger über Christine Weingards Verbleib unterrichtet werden würde, sollte sein Neffe sie entdecken. Nach der verkorksten Bewachungsaktion wollte er bei ihm punkten. »Du fährst mit mir«, fuhr er Leni an, die ihren Autoschlüssel zückte. Nie im Leben würde er das Risiko eingehen, dass sie sich jetzt absetzte.
    »Gern, Herr Bürgermeister. Ich wollte schon immer mal in einem Lamborghini fahren«, lächelte Leni. »Arthrose?«, fragte sie, als sie seinen steifen Gang bemerkte.
    »Sportunfall.«
    »Irgendwann geht es immer los.«
    »Was soll losgehen?«
    »Die Knochen melden sich. Ist altersbedingt.«
    »Ja, das ist wohl leider so.« Jeremias musste über die ehrliche Antwort des Mädchens schmunzeln.
    »Jetzt erwischt es uns doch noch, Herr Bürgermeister.« Beppi stand in seiner Pförtnerloge und schaute in den inzwischen nachtschwarzen Himmel. Gleich darauf begann es zu regnen. »Das Wetter hätten wir gestern gebraucht, dann wäre es vielleicht anders ausgegangen auf dem Denningerhof.«
    »Das Schicksal hat nicht immer ein Einsehen.«
    »Leider nicht«, seufzte der Pförtner.
    »Auf bald, Beppi, wir müssen weiter.« Jeremias legte seinen Arm um Lenis Schultern und schob das Mädchen mit leichtem Druck nach draußen. »Und du weißt wirklich nicht, wo Christine Weingard ist?«, versuchte er erneut, Leni zum Reden zu bringen, nachdem sie in seinen Wagen gestiegen war und sich auf dem Beifahrersitz anschnallte.
    »Ich habe keine Ahnung, Herr Rimbar.«
    »Wo bist du ihr denn begegnet?«, fragte er, während er den Motor startete.
    »In der Nähe des Wildbaches. Sie hatte sich in den Bergen verlaufen.«
    »War Rick bei ihr?«
    »Nein.«
    »Weißt du, wo er ist?«
    »Nein.«
    »Du hast gerade mit der Bergwacht telefoniert. Warum? Du weißt, dass ein Anruf von mir genügt, um herauszufinden, was los ist.« Um das Mädchen von seinem Vorhaben zu überzeugen, griff er nach dem Telefon, das in der Halterung in der Mittelkonsole steckte.
    »Der Rick ist oben an der Nordwand abgestürzt«, flüsterte sie, so als hoffte sie, dass niemand mitbekam, dass sie vor dem Bürgermeister einknickte.
    »Wurde er schon gefunden?«
    »Sie waren nur kurz draußen, mussten wegen des herannahenden Unwetters erst mal wieder umkehren. Wenn es nachher dunkel ist, wird es noch schwieriger, hat der Mario gesagt.«
    »Rick war schon immer ein zäher Bursche. Mach dir mal keine Sorgen um ihn, er wird schon durchhalten«,

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