Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
Heiratspapiere. Keine Ahnung, ob es dabei eine Bearbeitungszeit gibt. Wenn ja, müssen wir wohl oder übel warten. Wenn nein, können wir es auf der Stelle hinter uns bringen.“
„Hinter uns bringen?“ Angie spürte Ärger in sich hochsteigen. Langsam stand sie auf. Mickey war eingeschlafen, und sie trug ihn wortlos in sein Bettchen. Sie spürte, dass Lucius ihr folgte. Als sie sich umwandte, sah sie ihn am Türstock lehnen. „Licht an oder aus?“, fragte sie.
„Aus. Es schaltet sich dann automatisch ein kleines Nachtlicht an.“ Er deutete auf einen kleinen Teddybären in einer Steckdose, der auch gleich zu leuchten anfing.
Angie ging wortlos an Lucius vorbei zurück ins Wohnzimmer. Dann drehte sie sich zu ihm um. „Mir war ja klar, dass dieser Job eher ein Pakt mit dem Teufel als eine normale Beziehung ist!“ Das Wort Job hatte sie absichtlich benutzt, weil es ja ganz offensichtlich seiner Sichtweise entsprach. „Aber trotzdem will ich unsere Heirat nicht einfach so ‚hinter mich bringen‘. Ich lasse mich nicht drängen. Und ich habe nicht die geringste Lust, mich von dir so gleichgültig behandeln zu lassen.“
„Das heißt, ganz egal was du vorher gesagt hast, du willst doch Bänder und Schleifchen …“
Das tat weh! Die Geringschätzung, mit der er das sagte, verletzte sie fast noch mehr als die Worte selbst. Und sie war selbst schuld daran! Schließlich war er von Anfang an völlig ehrlich zu ihr gewesen. Er hatte nicht von Liebe gesprochen und ihr keinerlei Gefühle vorgespiegelt, die über das rein sexuelle Interesse hinausgingen.
„Lass mir einfach ein bisschen Zeit, damit ich mich an die verrückte Idee gewöhnen kann, der ich nun mal zugestimmt habe. Es ist jetzt nicht einmal vierundzwanzig Stunden her, dass du mich gefragt hast, ob ich deine Frau werden will. Das geht mir alles viel zu schnell!“
Unruhig schritt er im Zimmer auf und ab, offensichtlich enttäuscht von ihrer Zögerlichkeit. „Benjamin geht es nicht gut“, gab er zu bedenken. „Zum Glück ist es nicht sein Herz. Aber der Verlust von Geoff setzt ihnen beiden zu. Wenn wir heiraten – und zwar bald –, können sie mir nicht mehr vorwerfen, ich würde Mickey kein ordentliches Zuhause bieten. Außerdem mögen sie dich. Vielleicht verzichten sie darauf, ums Sorgerecht zu kämpfen, wenn du seine Stiefmutter wirst. Ich kann ihnen ja anbieten, Mickey öfter zu besuchen.“
„Stimmt alles. Trotzdem heißt das nicht, dass wir am Montag heiraten müssen. Wir haben Zeit …“
„Nein“, unterbrach er sie. „Ich will ihnen keine Zeit lassen. Sondern Fakten schaffen, solange sie …“
„Solange sie was? Angreifbar sind?“
Er fluchte. „Verdammt, Angie, ich habe meine Gründe. Und ich erwarte, dass du meine Entscheidung respektierst.“ Er strich sich mit den Fingern durch die Haare. „Als du noch meine Assistentin warst, gab es damit keine Probleme. Hör auf, dich mir zu widersetzen.“
„Hör du auf, mich zu drängen.“ Sie stützte die Hände auf die Hüften. „Ich warne dich, Lucius Devlin. Wenn du nicht willst, dass aus deiner Ehefrau mit Potenzial schneller, als du gucken kannst, deine Exverlobte wird, dann lass mir etwas Luft zum Atmen.“
Plötzlich kniff er misstrauisch die Augen zusammen.
Als ihr klar wurde, warum, stockte ihr vor Schreck der Atem. Sie hatte Ehefrau mit Potenzial gesagt! Den Ausdruck konnte sie nur von Jett oder Pretorius haben. Wie dumm von ihr!
Lucius starrte sie weiter an, und sie schaffte es nicht, den Blick von ihm abzuwenden.
„Seit wann weißt du es?“, fragte er gefährlich leise.
Sie wagte es nicht, sich herauszureden. „Seit letztem Montag“, antwortete sie wahrheitsgemäß.
„Woher hast du das? Wer hat es dir gesagt?“, wollte er wütend wissen.
„Jett hat so etwas erwähnt“, antwortete sie vorsichtig. „Sie hat gedacht, ich weiß es schon, und ich habe sie einfach in dem Glauben gelassen.“
„Verdammte Sch…!“
Sie schnitt ihm das Wort ab. Irgendwie musste sie den Schaden begrenzen, sonst war alles aus. „Ich habe dir nichts davon gesagt, weil es mich ja im Grunde nichts angeht. Erst als du mich heute in dein Büro gebeten hast, um etwas mit mir zu besprechen, ist mir die Idee gekommen, dass das mit dem Pretorius-Programm zu tun haben könnte.“ Sie schlang die Arme um die Taille. „Und da ist mir auch klar geworden, dass du damals bei der Suche nach der passenden Assistentin einem ähnlichen Programm gefolgt bist.“
Es kostete ihn sichtlich
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