Wenn der Hunger erwacht (German Edition)
von der wilden Schönheit seines Orgasmus, als er in ihr kam. Dann wurde sie selbst vom wildesten Höhepunkt ihres Lebens mitgerissen. Lange, endlose Sekunden rollte Welle nach Welle über sie hinweg, sie zuckte unter ihm, schreiend und keuchend, und er bedeckte sie mit seiner ganzen Hitze und Härte, seiner bebenden Brust, jeder Muskel angespannt.
Ein Schauer durchlief Ians Körper, er drückte sie fest an sich, unfähig, loszulassen. Die Erleichterung, die ihn durchflutete, war so groß, dass er Gänsehaut bekam, während seine Muskeln von den Nachklängen der Lust zitterten. Es war falsch, sie jetzt hier bei sich zu behalten, aber er konnte sie einfach nicht loslassen. Er wollte nur noch ein paar Augenblicke bei ihr sein. Nur noch ein paar …
Alle seine Barrieren, diese vernarbten, undurchdringlichen Mauern, die ihn seit Jahren zusammenhielten, hatte sie einfach niedergerissen. Nicht überwunden, sondern schlicht zermalmt, nur Schutt zurücklassend. Er war komplett aufgelöst.
So eine Explosion hatte er noch nie erlebt, und plötzlich wurde ihm klar, dass er in ihr gekommen war. Es war auf brutale Art intim gewesen. Und er wollte es wieder und wieder tun. Eigentlich sollte ihm das einen Heidenschreck einjagen. Trotzdem, mit Molly hatte es sich … richtig angefühlt.
Es war perfekt gewesen. Aber jetzt musste er sie fortschicken.
Der Mann und der Merrick schnaubten vor Wut, aber Ian wusste, dass er keine andere Wahl hatte.
Als ob sie es spüren konnte, verkrampfte sie sich unter ihm. „Was ist los?“
Er löste sich von ihr, legte sich neben sie und zog sie auf seine Brust. Mollys Kopf hielt er unter seinem Kinn fest. Wenn er in die leuchtenden Tiefen ihrer Augen sah, würde er es nicht aussprechen können. „Ich habe … getrunken“, stotterte er, mit jedem einzelnen Wort kämpfend. „Es ist erledigt. Der Merrick … er ist in mir, Molly. Er kann jetzt herauskommen, um mit dem Monster zu kämpfen. Aber das muss ich allein tun. Ich will, dass du gehst. Verschwinde von hier. Verkriech dich irgendwo, wo es sicher ist, bis alles vorbei ist.“
Ihre Locken kitzelten auf seiner Brust, als sie den Kopf schüttelte. „Nein“, wisperte sie.
„Verdammt noch mal. Du musst mir schon glauben, dass ich weiß, was jetzt zu tun ist.“
„Es tut mir leid, Ian“, sagte sie leise, aber fest, „aber das kann ich nicht.“
„Du hast doch gesagt, dass du mir vertraust.“
Sie blinzelte. „Das war, bevor du abgehauen bist.“ Sie war so schön, dass es wehtat, sie nur anzusehen.
„Du weißt doch, warum.“ Er hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden. „Mir liegt viel an dir, Molly. Der Himmel weiß, dass ich das gar nicht wollte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich kann nichts dagegen tun. Und deshalb kann ich nicht zulassen, dass du hierbleibst, wo du in größter Gefahr schwebst.“
Vielleicht war es nicht ganz fair, aber wenn es notwendig war, schreckte Molly auch vor schmutzigen Tricks nicht zurück. Nicht, wenn es um sein Leben ging. „Woher willst du wissen, dass der Casus mich nicht findet, wenn ich jetzt gehe? Dass er nicht zuerst hinter mir her ist?“
In seinen Augen glühte ein wütendes Feuer.
„Bei dir zu bleiben ist das Beste, was ich tun kann.“ Er konnte sie doch nicht wegschicken, wer sollte sie dann beschützen? Sie hatte furchtbare Angst, aber was auch passieren mochte, am sichersten war sie bei ihm.
Endlich, nach einer halben Ewigkeit der Stille, drückte er sie wieder an sich. Sie spürte seinen Zorn und seine Sorge, aber eigentlich gab es gar keine andere Wahl. Auf gar keinen Fall würde sie wegfahren und ihn hier allein zurücklassen, nicht wissend, ob er leben oder sterben würde.
Sie schmiegte sich an ihn, legte eine Hand auf sein Herz und fühlte, wie es schlug. „Darf ich dich was fragen, Ian?“
Er schlug einen Schenkel über ihre Beine. „Was willst du denn wissen?“
„Was ist wirklich zwischen dir und Elaina vorgefallen? Und verschon mich damit, was für ein Problemkind du angeblich gewesen bist. Ich will wissen, was so wichtig gewesen ist, dass es dich so viele Jahre von ihr ferngehalten hat.“
Lange Zeit blieb er stumm, sie glaubte gar nicht mehr, dass er überhaupt antworten würde. Aber schließlich sprach er doch. „Sie war schon immer ein bisschen komisch gewesen. Nur ein bisschen … durch den Wind, mit ihren verrückten Geschichten und seltsamen Glaubensvorstellungen. Aber als ich dann in die Pubertät kam, wurde sie …“
Der Satz blieb in der
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