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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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widerspiegelte, die eine ganze Wand des Raums einnahm.
    „Ich wette, so einen Ausdruck wie jetzt hast du noch nie im Gesicht gehabt“, lachte er verdorben. „Gar kein braves Mädchen mehr. Du bist sonst immer zu schüchtern. Zu zugeknöpft. Außer bei mir. Hast du eine Ahnung, wie scharf mich das macht? Bei dem Bewusstsein, dass ich der einzige Mann bin, der deine kühle, makellose Schale durchdringen kann, geht mir total einer ab. Wenn ich nur daran denke, wie du völlig außer Kontrolle schreist, und dich an mir festklammerst.“
    Und das stimmte tatsächlich. In diesem Augenblick krallten sich ihre Fingernägel so fest in seiner Oberarme, dass knallrote Abdrücke als Testament ihrer Leidenschaft zurückbleiben würden.
    Ihre Augen waren geschlossen, sie krümmte sich unter ihm und stöhnte, war ganz dicht davor, zu kommen … als sie plötzlich das Gesicht abwandte. Sie hielt es zurück, verweigerte ihrem Körper, was er begehrte. Kämpfte dagegen an. Verbarg sich davor. Verbarg sich vor ihm.
    Ian packte sie am Kinn. „Augen auf, Molly. Ich will es sehen. Ich will deine Augen sehen, wenn du kommst.“
    „Nein …“
    „Doch.“ Seine Leidenschaft und Lust war in jeder Silbe seiner Worte zu spüren. „Hör auf, dagegen anzukämpfen.“
    „Du wirst mich doch nur wieder verlassen“, gestand sie leise und hob die Lider, in ihren Augen glänzten Tränen, der Blick in ihre geheimnisvollen Tiefen raubte ihm den Atem, gleichzeitig zog sich etwas in seiner Brust schmerzvoll zusammen. In dieser Sekunde hatte Ian das seltsame Gefühl, dass sie alle Macht in ihren Händen hielt und er nichts dagegen tun konnte; obwohl sie es doch war, die unter ihm lag und auf den Boden gepresst wurde.
    „Werde ich nicht. Ich werde dich nicht wieder verlassen“, flüsterte er in die feuchte Beuge ihre Halses.
    Als hätte es nur dieser Worte bedurft, holte sie plötzlich erschauernd Luft, umklammerte seinen Rücken, ihre Hände fühlten sich auf seiner siedend heißen Haut kühl an, und ihr Widerstand brach bei seinem nächsten Stoß, das rhythmische Zucken ihres Orgasmus schien ihn regelrecht aufzusaugen und nicht wieder loszulassen. Seine Zunge glitt über ihre feuchtheiße Haut, er gierte nach der salzigen Süße ihres Fleisches … und im nächsten Augenblick waren seine Fangzähne tief in ihrem Hals vergraben. Ein rauer Schrei durchbrach die Luft, das Rasen seines Herzschlags machte ihn fast taub, während ihr Blut warm und berauschend in seinen Mund strömte. Das war es, was er wirklich wollte. Gleichzeitig ihr Blut und ihren Körper. Das war das Einzige, das die nagende Leere in seiner Seele ausfüllen konnte. Das Einzige, das ihn beinahe zufriedenstellte, als ob er genau dort wäre, wo er hingehörte.
    Das dicke Blut rann ihm die Kehle runter, gierig saugte er an ihrer Haut, wollte mehr … und noch mehr, sein Durst war noch unstillbarer als beim ersten Mal. Und genau das machte ihm plötzlich Angst. Anscheinend endlos kämpfte Ian mit sich selbst. Verruchtes, dekadentes Entzücken pulsierte durch jede Zelle seines Körpers. Endlich schaffte er es, sich von ihr loszureißen, panisch vor Schreck, er könnte sich in dieser finsteren, zerstörerischen Befriedigung verlieren und sie ganz aussaugen.
    Ich kann sie doch … kann sie doch nicht verlieren.
    Ian kniff die Augen zusammen, um die gespenstische Schönheit ihres Blutes nicht mehr sehen zu müssen, das sanft aus den Stichwunden strömte und über ihre glühende Haut floss.
    „Mist … Mist“, fauchte er, die Reißzähne fühlten sich in seinem Zahnfleisch riesig an, den köstlichen Geschmack ihres Blutes hatte er noch auf der Zunge, während er immer härter und schneller zustieß. Er wollte abhauen, vor der unbehaglichen Erkenntnis flüchten, die sich in ihm breitmachte, aber er hielt Wort, er blieb bei ihr, bis sich die unerträgliche Spannung in einer wilden Explosion entlud. In letzter Sekunde zog er sich aus ihr heraus und ergoss sich in heftigen Schüben auf ihren Bauch, die Gewalt seines Orgasmus zerstörte ihn fast. Er sah hierhin und dorthin, nur nicht in ihr Gesicht, in ihre Augen. Er hatte keine Vorstellung, was er dort erblicken würde, und Angst davor, es herauszufinden.
    „Ian“, sagte sie leise, mit brechender Stimme. „Geh nicht. Bitte. Noch nicht.“
    Was sollte er nur sagen, wie sollte er ihr geben, was sie jetzt brauchte. Trost. Wärme. Mitgefühl. Solche Sachen waren ihm so fremd wie Farbe für einen Blinden.
    Irgendwas musst du ihr geben, du

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