Wenn der Hunger erwacht (German Edition)
krächzte er, ließ seine Fingerspitzen über ihren Bauch gleiten und konnte nicht glauben, wie weich und zart ihre Haut war. Er strich über den Bund ihres Slips, und sie hörte auf zu atmen, ihre Knie zitterten. Ian war nicht in der Lage, sich zu beherrschen; er glitt mit einem Finger unter den Bund. „Ich bin hier, Molly. Ich gehe nicht mehr weg.“
Sie stöhnte, legte den Kopf zurück, die Augen verhangen im ätherischen Licht einer Nachttischlampe, der ans Fenster prasselnde Regen kontrastierte mit dem Rhythmus ihres Atems. Sie wirkte wie eine Waldfee mit den wilden Locken um ihr entrücktes Gesicht, die roten Lippen unfassbar schön, die Wangen errötet. Er begehrte sie so sehr, dass es körperlich wehtat, viel schlimmer als die brennenden Wunden auf seiner Haut.
„Wenn du willst, dass ich aufhöre, sagst du das besser gleich.“
Sie senkte die Augenlider. Ian hielt angsterfüllt die Luft an und wartete auf ihre Antwort.
„Es tut mir so leid“, wisperte sie endlich und presste die Lippen aufeinander. „Aber ich … ich kann das nicht, Ian.“
Er zwang sich, sie loszulassen, ein paar Schritte zurückzugehen, damit er ihr nicht mehr so nahe war; bis er mit den Kniekehlen an eins der Betten stieß und sich setzen musste. Als ob ihr die Gefahr – die Versuchung, die sie darstellte – gar nicht bewusst wäre, folgte sie ihm, bis sie zwischen seinen Beinen stand und ihm mit den Fingern durchs feuchte Haar fuhr. Ian legte seine Hände auf ihre Hüften und seine Stirn zwischen ihre Brüste. Wie weich sie war. Schlank, aber kein bisschen knochig. Einfach nur weiblich, und zärtlich. Bei ihrem Duft lief ihm das Wasser im Mund zusammen, und er musste die Zähne zusammenbeißen, um dem instinktiven Drang zu widerstehen, das Hemd noch einmal anzuheben.
Er blickte auf in ihr Gesicht und musste einfach fragen: „Da bist du wirklich ganz sicher?“
Obwohl ihre Haut vor Verlangen noch wärmer und tiefrot wurde und eine ganz andere Botschaft sendete, verzog sie bedauernd ihre Lippen. „Ich habe da so eine Regel … Also, ich lasse mich nicht mit Männern ein, die ich bei diesen Gelegenheiten kennenlerne.“
Hinter dieser Aussage musste irgendeine Geschichte stecken – und zwar eine, die er lieber nicht hören wollte. Jedenfalls nicht jetzt, wo er sich sowieso kaum unter Kontrolle hatte. Er wusste natürlich, dass er ihr seinen Willen auch einfach aufzwingen, ihr eigenes Begehren gegen sie einsetzen könnte. Aber hinterher würde sie ihn dafür hassen, sie manipuliert zu haben – und er hatte eh schon genug Defizite, wenn es um Einfühlungsvermögen in andere Menschen ging. Da musste er sich nicht noch mehr zuschulden kommen lassen.
Trotzdem wollte er nicht widerspruchslos aufgeben. „Vorhin hast du kein Problem damit gehabt“, krächzte er.
Ihre Wangen glühten, als sie ihre Augen von ihm abwendete. „Das war ein Traum“, flüsterte sie. „Das war nicht echt.“
Ian hob die Brauen und betrachtete bedeutsam ihren Hals. Aber er widersprach nicht. Langsam gewann die Vernunft wieder die Oberhand, und mit ihr stieg eine Angst in ihm auf, die er nicht beiseiteschieben konnte.
Sieh den Tatsachen ins Gesicht, Buchanan. Du bist genauso gefährlich für sie wie dieser mörderische Monster-Arsch , murrte sein Gewissen, aber im Augenblick kotzte es ihn an.
Der plötzliche Zorn muss ihm im Gesicht gestanden haben, denn sie zuckte zusammen und schnappte plötzlich nach Luft. Ihre Hand glitt über die mit trocknendem Blut bedeckten Schnittwunden seines linken Oberarms, die sie erst jetzt bemerkte. „Die Wunden müssen gesäubert werden“, flüsterte sie voller Mitleid.
Ian rollte die Schultern, um seine immer noch starke sexuelle Begierde endlich loszuwerden. Er räusperte sich, aber seine Stimme war immer noch schroff vor Frustration. „Alles nur Kratzer. Hat zuerst ganz schön geblutet, aber jetzt kaum noch.“
Sie sah ihm in die Augen. „Du musst mir unbedingt erzählen, was passiert ist, aber jetzt ist wichtiger, dass diese Wunden gesäubert werden. Das heiße Wasser hält in diesem Schuppen nicht lange vor, aber für eine Dusche müsste es reichen. Dann trage ich etwas auf diese Schnittwunden auf.“
„Normalerweise lasse ich mich von niemandem herumkommandieren“, erwiderte er grollend, aber sein Mund verzog sich zu einem zurückhaltenden Grinsen. „Aber im Augenblick bin ich zu müde.“ Die Hände hatte er immer noch an ihren Hüften.
Herausfordernd hob sie die Brauen. „Gut. Gegen mich hättest
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