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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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ernsthaft in Verhandlungen eintraten. Und er selbst war der Köder, um mehr Zeit zu gewinnen.
    »Kennen Sie Dr. Carrera persönlich?«
    »Selbstverständlich. Er regelt …« Sie stockte, fing sich dann aber gleich. Was verschwieg sie nun wieder? »Er ist unser Geschäftspartner in Guatemala. Und leitet dort unsere größte Gewebebank außerhalb der Vereinigten Staaten.«
    »Also beliefert er BioRegen mit Gewebetransplantaten?«
    »Von höchster Qualität. Es ist wirklich ein Segen, so vielen Menschen helfen zu können, meinen Sie nicht auch, Agent Tierney?«
    Caitlyn erschien die ganze Sache ja eher gruselig, aber was wusste sie schon? Vielleicht war BioRegen ja wirklich ein Segen für die Menschheit und half Wissenschaftlern dabei, die Geheimnisse des menschlichen Körpers zu entschlüsseln? Ihr ging es jedenfalls nur darum, Maria zu finden und sie wohlbehalten nach Hause zu bringen.
    »Ich verstehe einfach nicht, wieso uns so etwas passiert.« Sandra schniefte, um die Tränen zurückzuhalten. »Wir sind gute Menschen. Wir retten mit unserer Arbeit Menschenleben. Sie müssen uns helfen, bitte helfen Sie uns!« Sie packte Caitlyn fest am Arm. Die erste echte Gefühlsäußerung von dieser Frau. »Lassen Sie nicht zu, dass die mir meinen Mann und meine Tochter nehmen.«
    Caitlyns Flug wurde aufgerufen. Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche. »Wenn Sie mit Hector sprechen, sagen Sie ihm, dass ich komme. Er soll abnehmen, wenn ich mich bei ihm melde.«
    »Er vertraut Ihnen nicht. Eine Frau, noch dazu eine Ausländerin, die weder unser Land noch unsere Vergangenheit versteht – nicht einmal unsere Sprache beherrscht. Er ist der Meinung, Sie würden nur dafür sorgen, dass Maria am Ende umkommt.«
    »Was wollen Sie dann, dass ich tue?«, fragte Caitlyn entnervt.
    »Ich weiß es nicht«, jammerte Sandra.
    Caitlyns Flug wurde ein zweites Mal aufgerufen. »Ich muss los. Melden Sie sich, wenn Sie irgendetwas Neues hören.«
    Sandra nahm die Brille ab, um sich die Tränen wegzuwischen. Mit der würdevollen, eleganten Frau von gestern hatte sie nicht mehr viel gemeinsam.
    »Bitte retten Sie meine Familie«, sagte sie leise.
    »Ich muss jetzt los.« Caitlyn rannte zu ihrem Gate und ließ Marias Mutter zurück. Irgendetwas sagte ihr, dass sie keine Zeit verlieren durfte, wenn sie Maria retten wollte.
    In dem klapprigen alten Flugzeug, das Caitlyn nach Punta Gorda brachte, gab es keine Internetverbindung, also machte sie sich Notizen, um das ganze Durcheinander zu entwirren. Ein ehemaliger Offizier, der zwanzig Jahre nach seiner Dienstzeit zur Zielscheibe wird. Der aufwändige Plan, mit dem seine Tochter in ihr Geburtsland gelockt worden war. Verschollene Mayatempel und ein Goldschatz.
    Das ergab alles keinen Sinn. Zumindest dann nicht, wenn es bei alldem um Hector ging. Es wäre so viel einfacher gewesen, ihn in den Vereinigten Staaten oder auch in Guatemala beruflich anzugreifen.
    Jeder, der ihm auch nur einmal begegnet war, wusste, dass ihm die Firma mindestens so viel bedeutete wie seine Tochter.
    Marias Rolle in dieser Geschichte wollte Caitlyn ebenfalls nicht einleuchten – nur als Geisel war sie von Wert. Und um sie zu entführen, hätte es doch sicherlich einfachere Wege gegeben. Wenn Hector und Sandra auch sehr auf ihre Tochter achtgaben, hätte derjenige, der sich diese ausgefeilte List ausgedacht hatte, die Alvarado-Familie auch in Florida überrumpeln können. Und wenn es darum ging, eine alte Rechnung zu begleichen, warum dann zwei Jahrzehnte damit warten?
    Sie zeichnete sich die groben Umrisse von Florida, Mexiko und Guatemala auf. Verfolgte die Reiseroute des Kreuzfahrtschiffes. Dann Hectors Route. Zog den Weg nach, den Maria vom Hafen aus zu der archäologischen Ausgrabungsstätte hätte nehmen müssen. Alle Spuren führten nach Santo Tomás, aber warum, war ihr schleierhaft.
    Gleich nach der Landung rief sie Yates an. »Es muss irgendwie mit der Vergangenheit von Marias Vater zusammenhängen, mit seiner Zeit in der Armee. Etwas so Großes, dass es auch heute noch relevant ist.«
    »Zwanzig Jahre – in denen er Multimillionär geworden ist. Wenn es den Entführern um Geld geht, hat sich ihre Geduld ausgezahlt.«
    »Aber weshalb werden dann alle zurück nach Guatemala gelockt? Zumal Hector dort immer noch hochrangige Freunde im Militär hat? Scheint mir unnötig kompliziert – und riskant obendrein.«
    »Ich werde Carver sagen, dass er noch tiefer graben soll. Im Außenministerium ist man besorgt « – sie

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