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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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oder weniger.
    Laut Kilometerzähler waren es nur noch achthundert Meter, bis sie das Gebiet erreichten, in dem der Hubschrauber explodiert war – wenn die Karte und Romeros Angaben korrekt waren. Jake war erschöpft, vollkommen verkrampft und hielt das Lenkrad mit letzter Kraft umklammert.
    Mühsam lenkte er den bockenden Wagen um eine enge Kurve. Als Jake den Land Rover gerade wieder auf Spur gebracht hatte und einen steilen Berghang hochlenkte, krachte es plötzlich laut. Das ganze Fahrzeug erzitterte. Jake trat auf die Bremse. Was war da los? Romero warf sich unter das Armaturenbrett. Ein weiteres Krachen, diesmal klang es eher wie ein Einschlag.
    Jake ging nun ebenfalls in Deckung, als weitere Schüsse auf den Land Rover einprasselten und die Scheiben durchschlugen. Während er seine Glock zog, versuchte er abzuschätzen, aus welcher Richtung geschossen wurde, ohne sich aus der Deckung hervorzuwagen. Immer mehr Kugeln trafen den Wagen, er hätte unmöglich sagen können, wo der Schütze stand, geschweige denn den Kopf heben, um das Feuer zu erwidern.
    Sie waren umzingelt. Zeit für einen strategischen Rückzug nach vorn. Jake glitt über den Sitz und öffnete die Tür auf der dem Berghang zugewandten Seite. Sobald er die Tür aufgedrückt hatte, stürzte ein Mann auf ihn zu, zerrte ihn aus dem Land Rover und schleuderte ihn mit dem Gesicht nach unten in den Schlamm.
    Der Angreifer brüllte ihm auf Spanisch Befehle zu, er spürte den Lauf einer Kalaschnikow im Nacken. Jake hielt die Hände vom Körper weg. Der Mann nahm ihm seine Waffen und das Telefon ab. Dann sprach er ihn auf Englisch an.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Ohne den kleinen Lichtkegel des Streichholzes war Maria vollkommen orientierungslos. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, sodass sie kaum noch Luft bekam, selbst das Schlucken fiel ihr schwer. Dennoch hörte sie laut und deutlich ihren eigenen schweren Atem. Sie spürte ein Kribbeln in den Fingern, den Zehen und der Nasenspitze. Wieso kribbelte es sie in der Nasenspitze? Der unpassende Gedanke verwirrte sie in ihrer Panik noch mehr.
    Sie taumelte auf die Eingangstür zu. Rutschte auf etwas Glitschigem aus, das auf dem Boden lag und knallte vornüber auf den Betonboden. Blind tastete sie nach dem Rolltisch, wollte sich daran hochziehen, doch ihre Hand fasste plötzlich in etwas, das sich wie rohes Fleisch anfühlte.
    Dieses Mal gelang es ihr nicht, einen gellenden Aufschrei zu unterdrücken. Sie warf sich nach vorne, knallte gegen eine Wand, ertastete eine Klinke und bekam schließlich doch noch die Tür auf. Sie flüchtete in den Flur, der vom fahlen roten Licht des wenige Meter entfernten EXIT -Schilds erhellt wurde. Dort brach sie an die Wand gelehnt zusammen.
    Über sich hörte sie schnelle Schritte. Irgendjemand hatte ihren Schrei gehört. Sie stieß sich von der Wand ab und rannte auf die Stahltür unter dem Notausgangschild zu. Die Tür führte in ein Treppenhaus, in dem sich die Geräusche der oberen Etage fingen: schrilles Lachen und fast schon unmenschliche Schreie.
    Ihr Entsetzen wurde durch die unmenschlichen Laute noch größer. Inmitten des wilden Geheules hörte sie eine wütende männliche Stimme.
    Eine Flucht nach oben kam nicht infrage. Stattdessen raste sie die Stufen hinunter. Während sie rannte, suchte sie die Wände, die Decke und die Lücken zwischen Wasserleitungen und anderen Rohren ab. Nirgends eine Versteckmöglichkeit.
    Ihr würde schon eine niedrige Nische reichen, ein verborgener kleiner Winkel, irgendetwas. Doch hier gab es nur glatte Betonwände. Im nächsten Stockwerk stieß sie eine Tür auf. Hier brannte immerhin Licht auf dem Flur, stellte sie erleichtert fest. Bis sie nach unten blickte und das glänzende Blut an ihren Händen bemerkte. Erneut wurde sie von einer Welle der Panik erfasst. Ihre Hände verkrampften sich derartig, dass sich ihre Nägel in die Handflächen bohrten. Die Angst drohte sie zu überwältigen
    Die Wände waren weiß gekachelt, es roch noch stärker nach Desinfektionsmittel als oben. Holztüren säumten den Flur, vor einer stand ein Operationstisch mit OP -Besteck darauf. Eine Krankenstation? Dann sollte es hier jede Menge Vorratsräume und große Schränke geben, in denen sie sich verstecken konnte.
    Das erste Zimmer, das sie betrat, war ein blitzsauberer Operationssaal, der auf einen Patienten zu warten schien. Hier konnte sie sich nicht verstecken. Sie rannte durch die Tür in den Nebenraum.
    Ein weiterer OP -Saal. Dieser hier war

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