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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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sein mögen, diesen
Zusammenhang vermag ich immer noch zu erkennen. Jetzt stellt sich allerdings
die Frage, wie in aller Welt wir Guthrie die Neuigkeit schonend beibringen.«
    »Ich würde sagen, noch dringender
stellt sich die Frage, ob Guthrie dies nicht schon längst weiß.«
    »Völlig unmöglich! Guthrie ist ein
anständiger Kerl!«
    »Mit dem du seit Ewigkeiten nichts mehr
zu tun hattest.«
    »Was beweist das schon? Ändern
Leoparden etwa ihre Flecken?«
    »Ist Guthrie etwa ein Leopard? Ich habe
ja gleich gesagt, daß es dir nicht gefallen würde, Peter.«
    »Womit du wie immer völlig recht
hattest. Es gefällt mir wirklich nicht, verfluchte Hacke! Warum hätte Guthrie
seine Scheune abfackeln sollen, bloß um seine eigene Wetterfahne zu stehlen?«
    »Ich möchte nicht streitsüchtig
erscheinen, Liebling, aber die Scheune ist mitnichten abgebrannt, sie wurde
lediglich beschädigt. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Scheune und die
dazugehörige Wetterfahne wirklich Guthrie gehören und nicht vielleicht einem
eigenständigen Institut, das einem Kuratorium untersteht. Glaubst du wirklich,
daß Guthrie so einfach auf die Scheune klettern, sich die Wetterfahne
schnappen, sie wegschleppen und an einen hypothetischen reichen Sammler
verkaufen und sich den Erlös in die eigene Tasche stecken kann, ohne daß einer
auch nur ein einziges Wort darüber verliert?«
    »Nein, aber ich glaube auch nicht, daß
Schweine fliegen können«, erwiderte Peter düster. »Ich vermute, ich muß dir
recht geben, was die Dingsbumsherstellerin betrifft, aber ich bringe es einfach
nicht über mich zu glauben, daß Guthrie etwas damit zu tun hat. Und was sollen
wir jetzt machen?«
    »Abwarten und Tee trinken, meinst du
nicht?«
    »Wieviel Tee müssen wir denn noch
trinken? Ich hatte gehofft, wir könnten morgen wieder nach Hause fahren.«
    »Ich auch. Ich hatte auch nicht
unbedingt gemeint, daß wir hier abwarten sollten. Jetzt wo die Polizei
eingeschaltet ist, sehe ich ohnehin keinen Grund, warum wir noch in Sasquamahoc
bleiben sollten.«
    »Hast du der Polizistenmeute von Elisa
Alicia Quatrefages erzählt? Ich kann mich nicht daran erinnern, ihren Namen
gehört zu haben.«
    »Ich hatte es vor«, gab Helen zu, »aber
der Beamte, der meine Aussage aufgenommen hat, hat mir keine Gelegenheit dazu
gegeben. Du hast es ja selbst gehört. Jedesmal, wenn einer von uns versucht
hat, etwas einzuwerfen, das er für unwichtig hielt, hat er ›Mich interessieren
nur die Fakten, Ma’am‹ geblafft wie Jack Webb in seiner Polizeiserie. Ich hielt
daher jeden weiteren Versuch für sinnlos. Außerdem fällt es mir schwer, eine
Frau anzuschwärzen, die ich noch nie im Leben getroffen habe, nur weil sie
zufällig einen ungewöhnlichen Namen hat.«
    »Und noch schwerer, den Gatten dieser
Frau in die Sache hineinzuziehen, bloß weil seine Scheune zufällig nur halb
abgebrannt ist«, konnte Peter sich nicht verkneifen.
    Helen warf ihm einen gequälten Blick
zu. »Du mußt es ja wissen, Schatz. Komm, wir fahren.«
    Sie fanden den Weg nach Sasquamahoc
ohne Schwierigkeiten. Catriona, Iduna und Guthrie hatten es sich auf dem Rasen
neben dem Haus in Liegestühlen bequem gemacht, jeder bewaffnet mit einem großen
Glas voll Eis, Limonensaft und zweifellos ein oder zwei weiteren Ingredienzien.
Sie begrüßten die Shandys stürmisch.
    »Hast du die Windmühlen gefunden?« rief
Cat.
    »Wetterfahnen«, korrigierte Helen.
    »Egal. Habt ihr sie nun gefunden? Wo
sind sie denn?«
    »Wir haben sie gefunden, aber sie
liegen als Beweisstücke bei der Gendarmerie der berittenen Marine oder wer auch
immer die dreiundsiebzig Autoritätspersonen waren, die uns am Dock erwartet
haben. Wir sind sogar mit dem Hubschrauber geflogen. Leutnant Blaise mußte
einen Hummerkrieg schlichten. Fragt mich bitte nicht, aus welchem Grund sich
die Hummer bekriegt haben, ich habe nämlich keinen blassen Schimmer.«
    »Ich hätte mehr von dir erwartet,
Marsh. Wollt ihr einen Drink?«
    »Ja, gern, aber zuerst möchte ich ein
Bad nehmen und mich umziehen. Peter kann hier bleiben und euch alles erzählen.
Der arme Kerl hatte bisher noch keine Gelegenheit, sich irgendwo in Ruhe
hinzusetzen.«
    Helen hauchte einen Kuß auf die Stelle,
an der sich Peters Haar verdächtig zu lichten begann, und begab sich ins Haus.
Peter ließ sich dankbar in den Liegestuhl fallen, den Catriona für ihn
herbeigeholt hatte, und wartete darauf, daß Guthrie ihm seinen Drink kredenzte.
    Wer auch immer dieses vornehme

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