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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Schwur.«
    »Sie tun genau das, was ich Ihnen
sage.«
    Iduna griff um ihn herum und versetzte
ihm einen mächtigen Schlag zwischen die Schulterblätter. Sein Mund klappte auf,
und das Objekt, das er in der Wange versteckt gehalten hatte, flog in hohem
Bogen nach draußen. Iduna fing es im Flug auf.
    »Ein Zitronenbonbon!«
    Iduna präsentierte es den anderen. »Du
hinterlistiger kleiner Rotzbengel! Du hättest diese vier Dummköpfe eiskalt über
die Klinge springen lassen, nur um deine eigene Haut zü retten und dich aus der
Sache herauszulügen. Ich schwöre bei Gott, wenn ich eine
Bjorklund-Kutschpeitsche hätte, würde ich dir damit ordentlich eins überziehen,
das kannst du mir glauben, du Nichtsnutz!«
     
     

Kapitel
16
     
     
     
     
     
     
     
    N ach dieser Wende war es kein Problem
mehr, die vier Bären zum Sprechen zu bringen. Leider hatten weder Peru,
Argentinien, Kolumbien noch Venezuela sonderlich viel zu sagen. Peru gab zu,
daß er sich auf Paraguays Anweisung hin, die ihm von Roland Childe, ihnen als
Brasilien bekannt, übermittelt worden war, in der Forstwirtschaftsschule eingeschrieben
hatte. Alle gaben übereinstimmend an, Paraguay sei eine Person und kein Ort.
Sie gingen außerdem davon aus, daß es sich bei der mysteriösen Person um einen
Mann und keine Frau handelte, was man bei Typen dieses Schlages kaum anders
erwartet hätte. Sie glaubten alle, daß besagtes Treffen höchstwahrscheinlich in
New Haven, Connecticut, oder Umgebung stattfinden würde, da Brasilien ihnen auf
der Karte gezeigt hatte, welche Reiseroute er zu nehmen gedachte. Doch sie
wußten natürlich nicht, ob Brasilien ihnen die Wahrheit gesagt hatte. Das
Zitronenbonbon hatte ihren Glauben an ihn merklich erschüttert.
    Was die Wetterfahnen betraf, hatte man
diese sofort in Sicherheit gebracht, nachdem die ›Ethelbert Nevin‹ aufgelaufen
war. Mit Hilfe von Pfänden und Messern hatten sie an der einzigen geeigneten
Stelle, die sie auf der Insel hatten finden können, ein Versteck gegraben. Peru
präsentierte Iduna die Blasen an seinen Händen, vielleicht in der Hoffnung,
noch einen tröstenden Klaps auf die Wange zu bekommen. Doch Iduna vertrat die
herzlose Position, daß es sich um eine wohlverdiente Strafe handelte und er
sich gar nicht erst mit einem Scheusal wie Brasilien hätte einlassen sollen.
    Als sie mit der Befragung fertig waren,
näherte sich das Boot der Küstenwache bereits Hocasquam. Leutnant Blaise hatte
über Funk dem zuständigen Sheriff mitgeteilt, daß er eine Piratenbande an Bord
habe, so daß sie beim Anlegen von einem eindrucksvollen Polizeiaufgebot
erwartet wurden. Die Gefangenen wurden ins Staatsgefängnis von Thomaston
gebracht, wo sie so lange schmoren würden, bis offiziell Anklage gegen sie
erhoben wurde.
    Catriona fiel es schwer, den Schauplatz
des Geschehens zu verlassen, doch sie sorgte sich um ihre Katzen. Sie schlüpfte
wieder in die immer noch klamme Jogginghose und das Sweatshirt, dankte Leutnant
Blaise dafür, daß er so nett gewesen war, ihr seine Ausgehuniform zu leihen,
und ging gemeinsam mit Guthrie Fingal von Bord, der im selben Moment, als er
von Miss McBogles Heimkehrabsichten erfuhr, plötzlich sehr besorgt um seine
Scheune geworden war. Iduna und ihr Picknickkorb schlossen sich den beiden an,
sehr zum Bedauern des Maschinisten und des Steuermannsmaats.
    Nur Helen wich nicht von der Stelle.
»Tut mir leid, Cat«, sagte sie, »aber ich kann unmöglich das Boot verlassen,
bevor wir nicht zurückgefahren sind und die Wetterfahnen in Sicherheit gebracht
haben.«
    »Und ich möchte Helen nicht verlassen«,
fügte Peter hinzu. »Ich hoffe nur, daß wir Ihnen keine zu großen Umstände
machen, Leutnant Blaise.«
    »Ganz und gar nicht, Mr. Shandy. Wir
freuen uns, Sie bei uns an Bord zu haben.«
    Catriona versuchte erst gar nicht, die
Shandys von ihrem Vorhaben abzubringen. »Dann nehmt ihr am besten meine
Wagenschlüssel. Iduna und ich können mit Guthrie fahren. Seid ihr sicher, daß
ihr den Weg zurück findet?«
    »Kein Problem«, versicherte Peter.
»Aber wartet besser nicht mit dem Abendessen auf uns.«
    Doch ihre Reise war weitaus kürzer als
erwartet. Sie hatten die Hocasquam Bucht kaum verlassen, als Leutnant Blaise
bereits ein Notsignal erhielt. Einige Hummerfischer lagen sich in den Haaren,
und er war gezwungen, seinen Kurs zu ändern. Helen und Peter genossen das
prickelnde Gefühl, von einem Hubschrauber vom Deck aufgenommen und durch die
Luft zu der Stelle gebracht zu werden,

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