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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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lebenslangen Traumes, auf dessen Erfüllung zu hoffen, ich um ein Haar aufgegeben hätte, um still auf den Sensenmann zu warten, dass er mich von meinen irdischen Pflichten erlöst. «
    Gegen seinen Sarkasmus immun, schenkte Caroline ihm ihr liebenswürdigstes Lächeln. »Danke, Wilbury. Ich wusste, Sie würden das sagen.«
    Zum Kamin schlurfend, murmelte der Butler halblaut vor sich hin: »Ich liebe Kinder, wie Sie wissen. Ich bete die kleinen verzogenen Lieblinge mit ihren Grapschehändchen und den klebrigen kleinen Fingern einfach an, die jede frisch polierte Oberfläche im ganzen Haus ruinieren.« Als er sich zu ihnen herabbeugte, unterbrachen die Zwillinge ihr Spiel und schauten zu ihm auf. Seine spitzen gelblichen Zähne zu einem irgendwie gezwungen erscheinenden Lächeln entblößend, säuselte er mit brüchiger Stimme: »Kommt, Burschen. Ich bringe euch in die Küche zu einer Kanne schönem heißem Kakao.«
    Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen sprangen die beiden Jungs auf und rannten schreiend aus dem Zimmer. Wilbury richtete sich auf, soweit sein krummer Rücken es erlaubte, und verdrehte die Augen.
    »Wibuwi!«, jauchzte Eloisa und krabbelte eilig von dem Schoß ihrer Mutter, durchquerte auf unsicheren Beinen den Salon. Ihre Arme um eines der dürren Beine des Butlers schlingend, blickte sie zu ihm auf und klimperte mit ihren unwahrscheinlich langen Wimpern. »Will ich Kakao!«
    Mit einem leidgeprüften Seufzer bückte sich der alte Mann und hob das moppelige kleine Mädchen auf die Arme, wobei jeder seiner uralten Knochen protestierend knirschte. Fröhlich packte die Kleine ihn an den Ohren, während er sie zur Tür trug. Seine säuerliche Miene veränderte sich kein bisschen, aber als er an Portia vorbeikam, zwinkerte er ihr kaum merklich zu.
    Sie verkniff sich ein Lächeln, fühlte sich durch das Wissen gestärkt, dass wenigstens einer in diesem Haushalt zu ihr hielt. Wilbury hatte schon immer eine Schwäche für Julian gehabt. Nachdem Duvalier Julian in einen Vampir verwandelt hatte, war Wilbury der Einzige gewesen, der in das düstere Geheimnis der Brüder eingeweiht gewesen war. Er hatte Adrian geholfen, das Kellergewölbe im Kerker der alten Burg ihrer Ahnen in ein Gemach zu verwandeln, das eines Prinzen würdig gewesen wäre. Er hatte sich Portias ewige Zuneigung erworben, indem er die Tür zum Ballsaal bewacht hatte, während sie darin mit Armbrust und Holzpflöcken übte, statt Tanzen und die Konjugation der französischen Verben. Er hatte auch klaglos die Scherben zahlloser Vasen und Büsten aufgekehrt, die dabei zu Bruch gegangen waren.
    Adrian wartete, bis seine Tochter außer Hörweite war, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder Portia zuwandte. »Ich nehme an, ich muss mir selbst die Schuld geben. Ich hätte wissen müssen, dass aus dieser Jungmädchenschwärmerei nichts Gutes kommen würde.«
    »Es besteht keine Notwendigkeit für dich, dir deswegen länger Sorgen zu machen«, erwiderte Portia prüde, obwohl bei der Erinnerung an Julians Küsse ihr Hals und ihre Lippen zu prickeln begannen. »Du hattest die ganze Zeit Recht. Julian ist nicht länger der Mann — oder besser der Vampir — den ich kannte.« Sie senkte den Kopf, um Carolines scharfsichtigem Blick auszuweichen. Denn obwohl sie und Vivienne sich im Alter näher standen, war es stets Caroline gewesen, die in ihrem Gesicht wie in einem Buch lesen konnte.
    »Was genau hat er eigentlich gesagt, als du ihn wegen der Morde zur Rede gestellt hast?« Larkin beugte sich vor, nicht länger in der Lage, seine angeborene Neugier zu zügeln. »Hat er abgestritten, etwas davon zu wissen, oder hat er alles gestanden?«
    Er hatte keines von beidem getan, dachte Portia grimmig. Was bedeutete, dass er etwas vor ihr absichtlich verheimlichte. Aber wen versuchte er zu schützen? Sich selbst? Oder jemand anderen?
    Obwohl es ihr widerstrebte, ihre Familie anzulügen, erwiderte sie Larkins Blick geradeaus. »Ich hatte keine Gelegenheit, ihn zu fragen. Ich fürchte, eure spontan angesetzte Vampirjagd hat meine Befragung unterbrochen.«
    Larkin lehnte sich in dem Ohrensessel zurück, seine Enttäuschung nicht verhehlend. Vivienne tätschelte ihm das Knie und lächelte ihre jüngere Schwester an. »Ich sehe wirklich nicht, was die ganze Aufregung soll. Das Einzige, was zählt, ist doch, dass unsere Portia wieder zurück und bei uns ist — heil und gesund.«
    »Und ich hätte es gerne, wenn sie das bliebe«, antwortete Adrian. »Aber ich kann mich

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