Wenn der Wind dich ruft
Frau kann ich meinen ... meinen unnatürlichen Hunger kontrollieren. Aber bei dir ... « Er schüttelte den Kopf, während sein Körper bereits in einem wilden, süßen Feuer brannte.
»Du musst dir nicht vertrauen. Mein Vertrauen in dich ist groß genug für uns beide.«
Mit diesem Versprechen nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände, so wie sie es in der Gruft vor sechs Jahren getan hatte, und drückte ihre Lippen auf seine. Sich mit einem Knurren ergebend, schlang Julian seine Arme um sie und zog sie an sich, wusste, es wäre eine Ewigkeit nötig, seine verzweifelte Sehnsucht nach ihrem Kuss zu stillen. Er versuchte seinen fordernden Hunger mit Zärtlichkeit abzumildern, aber sie hieß seine kühn vordringende Zunge willkommen, schlang ihre Arme fester um seinen Hals und erwiderte den Kuss mit einem ungezügelten Verlangen, das seinem gleichkam.
In ihm war noch ein bestialischer Teil, der sie mit dem Rücken gegen die Tür pressen, die hauchdünne Seide ihres Hemdes über ihre Hüften schieben und sie mit derselben Leidenschaft und ebenso wenig Raffinesse nehmen wollte wie beim ersten Mal.
Aber sie strich mit den Fingern durch sein Haar, besänftige die Wildheit in ihm mit nicht mehr als ihrer Berührung und dem Flüstern ihres Seufzers an seinen Lippen. In ihren Armen fühlte er sich nicht wie eine Bestie. Bei ihr fühlte er sich als Mann.
Immer noch die schmelzende Süße ihres Mundes kostend, schob er einen Arm unter ihre Hüften, hob sie hoch, als wöge sie nicht mehr als ein Kind. Während er sie zum Bett trug, legte sie ihre Beine um seine Mitte, entlockte ihm damit einen erstickten Laut, der tief aus der Kehle aufstieg.
Er legte sie mit dem Rücken auf die Federmatratze, zögerte, sich von ihrer Wärme zu entfernen, verzehrte sich aber gleichzeitig danach, sie mit den Augen zu verschlingen. Als er sich von ihr löste, um sich von seinem Hemd und seiner Krawatte zu trennen, beobachtete sie ihn mit im Kerzenlicht feucht schimmernden Augen. Der Tau ihres Kusses glänzte auf ihren leicht geteilten Lippen. Entsetzt sah er eine Träne in ihren dichten dunklen Wimpern glitzern.
»Wein nicht, Kleines«, bat er leidenschaftlich, ließ sich neben ihr auf das Bett fallen und strich den Kristalltropfen mit seinem Daumen fort. »Erschieß mich, verbrenne mich, aber bitte weine nicht. Ich kann alles ertragen außer deinen Tränen.«
»Es ist nur, dass ich so lange auf dich gewartet habe«, flüsterte sie.
»Eine Ewigkeit«, stimmte er ihr leise zu.
Dennoch zögerte er. Er war so viel größer als sie, so viel stärker. Er hatte ihr schon einmal wehgetan, und wenn seine Natur ihn erneut dazu trieb, dann gab es keine Macht im Himmel oder in der Hölle, die ihn würde aufhalten können. Aber er wollte ihr nicht wehtun. Er wollte ihr Freude schenken, Lust bereiten. Er wollte jede kostbare Minute der Nacht dazu verwenden und sein ganzes Geschick einsetzen, um sie wieder und wieder zu einem erschütternden Höhepunkt zu bringen. Er wollte sie lieben, bis sie seinen Namen rief und ihren eigenen vergaß. Bis es kein Gestern und kein Morgen mehr gab, nur die endlosen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen.
Sein Mund schwebte über ihrem, seine überempfindlichen Sinne überwältigt von der Wärme ihres Körpers, der Fülle ihres Duftes ... ihrer Lebendigkeit. Er konnte ihr Herz schlagen hören, ihren süßen Atem schmecken, ihre Erregung riechen. Er war durch die Welt gezogen, aber das mächtigste Aphrodisiakum lag hier in seinen Armen. Wenn sie ihn aus ihrem Bett verbannte, ehe er noch einen Kuss stehlen konnte, hätte sie ihn schon für alle anderen Frauen ruiniert.
Sie streichelte das Haar in seinem Nacken, wand es sich um die Finger. »Wenn du im Schlaf meinen Namen gemurmelt hast, wovon hast du dann geträumt?«
»Hiervon.« Er senkte den Mund auf ihren, küsste sie mit all der schmerzlichen Zärtlichkeit, die er ihr einmal versagt hatte.
Portia stöhnte, als Julian seine Zunge über ihre geteilten Lippen gleiten ließ, ehe er ihren Mund für sich forderte. Er küsste sie zärtlich, vorsichtig, als wäre sie noch unschuldig, eine geliebte Braut, die umworben und gewonnen werden musste, ehe sie sich willig der Lust seiner Berührung überließ. Sein Mund bedeckte ihren, wieder und wieder, versetzte sie in einen Zustand träger, süßer Verzückung, die wie Honig durch ihre Adern floss und ihre Brustspitzen hart werden ließ, ehe sie sich in ihrem Schoß sammelte.
»Meine Güte, Mr. Kane«, stieß sie
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