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Wenn die Demokratie zusammenbricht

Titel: Wenn die Demokratie zusammenbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Karsten , Karel Beckman
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dann wirklich ihre Sozialversicherungsbeiträge an die Regierung zahlen, ohne zu wissen, ob die Sozialleistungen immer noch vorhanden sind, wenn sie in den Ruhestand gehen? Für wie viele staatliche Dienstleistungen von niedriger Qualität und hohem Preis würden sie sich entscheiden, freiwillig zu bezahlen, wenn sie eine Wahl hätten, ihr Geld auf jede Weise auszugeben, die sie wünschen?
    Der amerikanische Ökonom Walter Williams erkannte die Tatsache, dass wir im Allgemeinen nicht wollen, dass unsere individuellen Entscheidungen zu demokratischen Entscheidungen werden. Er schrieb: »Um aufzuzeigen, welch ein Angriff auf die Freiheit die Demokratie und die Mehrheitsregel bedeuten, fragen Sie sich einfach, von wie vielen Entscheidungen in Ihrem Leben Sie wünschen, dass sie demokratisch getroffen werden. Wie steht es mit der Frage, welches Auto Sie fahren, wo Sie wohnen, wen Sie heiraten, ob Sie Truthahn oder Schinken zu Thanksgiving essen? Wenn solche Entscheidungen durch einen demokratischen Prozess getroffen werden, würde der Durchschnittsmensch sie als Tyrannei und nicht als persönliche Freiheit ansehen. Ist es nicht genauso Tyrannei, wenn der demokratische Prozess festlegt, ob Sie eine Krankenversicherung abschließen oder Geld für den Ruhestand zurücklegen? Sowohl für uns selbst als auch für unsere Mitmenschen rund um den Globus sollten wir für Freiheit eintreten, nicht für die Demokratie, die wir bekommen haben, in der ein schurkischer Kongress alles tut, für das er eine Stimmenmehrheit zusammenbringen kann.«
    Dass viele Unterstützer der Demokratie eigentlich nicht an die Ideen glauben, für die sie werben, kann am scheinheiligen Verhalten demokratischer Politiker und Regierungsbeamter erkannt werden, die nur zu oft das nicht praktizieren, was sie predigen. Man denke an sozialistische Politiker, die hohe Managergehälter kritisieren und dann in Unternehmen eintreten, wenn sie sich aus der Politik zurückziehen. Oder Politiker, die die Segnungen des Multikulturalismus predigen, aber in der Nachbarschaft von Weißen leben und ihre Kinder auf »weiße Schulen« schicken. Oder Politiker, die für Kriege stimmen, aber niemals ihre eigenen Kinder losschicken würden, damit sie in ihnen kämpfen.
    Demokratie ist aufgezwungen. Jeder muss an ihr teilnehmen. Individuen, Städte, Ortschaften, Landkreise, Staaten, sie alle müssen sich unterwerfen und niemand kann sich »lossagen«.
    Â 
    Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen behaupten, die Demokratie zu unterstützen, obwohl ihr Verhalten das Gegenteil zeigt. Erstens ist es verständlich, dass Menschen unseren relativen Wohlstand dem politischen System zuschreiben, unter dem wir leben. Es geht uns ziemlich gut und wir leben in einer Demokratie, also muss die Demokratie ein gutes System sein, so lautet ihre Argumentation. Aber das ist ein Fehlschluss. Man vergleiche dies mit dem, was einige Fürsprecher der Sowjetunion über Lenin und Stalin sagten. Sicher mögen diese Diktatoren Gräueltaten begangen haben, aber die Menschen sollten ihnen nichtsdestoweniger dankbar sein, denn unter ihrer Herrschaft wurde die Sowjetunion industrialisiert und jeder wurde mit Elektrizität versorgt. Aber Russland wäre sowieso im 20. Jahrhundert »elektrifiziert« und industrialisiert worden, auch wenn Lenin und Stalin niemals aufgetaucht wären. In ähnlicher Weise kann der Fortschritt, den wir in unserer Gesellschaft gemacht haben, nicht einfach unserem politischen System zugeschrieben werden. Man betrachte China. Die chinesische Wirtschaft ist mit halsbrecherischer Geschwindigkeit gewachsen, aber das Land hat keine Demokratie. Wohlstand beruht auf dem Grad an persönlicher Freiheit, die die Menschen genießen, und der Sicherheit ihrer Eigentumsrechte, nicht auf dem Grad an Demokratie.
    Ein zweiter Grund, warum die Leute dazu neigen, unser System zu unterstützen, ist, dass sie es schwierig finden, sich vorzustellen, wie ihr Leben sein würde, wenn sie alles Geld, das sie verdienen, behalten könnten und keine Steuern zahlen müssten. Man kann die »kostenlose« Autobahn sehen, auf der man fährt, aber man kann nicht die neue Klinik sehen, die mit dem gleichen Geld hätte gebaut werden können. Ebenso kann man sich nicht den Urlaub vorstellen, den man hätte haben können, wenn man nicht für den Irakkrieg hätte bezahlen müssen. Sogar noch

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