Wenn die Demokratie zusammenbricht

Staat erhielten, war die Produktionsqualität niedrig. Kein kommunistisches Auto konnte mit westlichen Modellen konkurrieren. Das war so, weil die Produktion von Bürokraten kontrolliert wurde, nicht von Konsumenten. Wie können Bürokraten wissen, was Konsumenten wollen? Und welche Anreize zur Verbesserung haben sie?
    Die zentrale Planung in der Sowjetunion führte zu einer geringen technologischen und kulturellen Innovation. Wie viele Erfindungen wurden in kommunistischen Ländern gemacht? Qualität und Innovation sind das Ergebnis von Wettbewerb und Auswahl, nicht von zentraler Kontrolle und staatlichem Zwang. Wenn private Firmen überleben wollen, müssen sie in Wettbewerb treten, indem sie die Preise so weit wie möglich senken, oder durch Innovation oder durch bessere Qualität oder besseren Service. Staatseigene Unternehmen haben keinen solchen Anreiz, da sie durch Staatsgelder gestützt werden.
    Da unser Bildungssystem (teilweise) durch das demokratische System organisiert wird, ist es (in diesem Ausmaß) ein Staatsprodukt und ähnelt dadurch den staatseigenen Fabriken in der Sowjetunion. Übrigens zeigt dieses Beispiel, wie Demokratie unausweichlich zu einem gewissen Grad an Sozialismus führt. Der freie Markt wird nicht durch demokratische Prozesse betrieben. Und doch ist in einem gewissen Sinne der freie Markt »demokratischer« als die Demokratie, weil die Bürger ihre eigene Wahl treffen können, statt die Regierung für sie wählen zu lassen.
    Politiker bieten immer dieselbe Lösung an: Gebt uns mehr Geld und mehr Macht, und wir werden die Probleme beheben.
    Â 
    Was für die Bildung gilt, gilt auch für andere demokratisch kontrollierte Bereiche wie Gesundheitswesen und Kriminalitätskontrolle. Die meisten Menschen wollen einen besseren Schutz gegen Verbrechen. Aber die Demokratie bietet nicht, was die Menschen wollen. Die Leute stimmen für Politiker, die versprechen, die Kriminalität zu bekämpfen, aber das Ergebnis ist üblicherweise nur mehr Unsicherheit und Kriminalität statt weniger.
    In den Niederlanden stieg die Zahl der Verbrechen pro Kopf zwischen 1961 und 2001 um das Sechsfache, und jedes Jahr wird bei 700.000 angezeigten Straftaten nicht ermittelt. In vielen dieser Fälle (mindestens 100.000) kennt die Polizei den Täter, aber sie verfolgt den Fall nicht, da ihr die Zeit fehlt oder es ihr einfach egal ist. Polizeibeamte müssen den größten Teil ihrer Zeit mit Papierkram verbringen. Aber sie finden immer noch die Zeit, Marihuanaplantagen zu schließen oder Leute wegen kleiner Verkehrsdelikte festzunehmen.
    Die schwache Leistung der Polizei ist das direkte Ergebnis der Tatsache, dass sie demokratisch kontrolliert wird. Der Polizei wurde ein Monopol zur Strafverfolgung gewährt. Jeder sieht ein, dass, würde ExxonMobil ein Monopol auf den Ölmarkt gewährt, die Benzinpreise steigen und der Service abfallen würde. Das Gleiche gilt für die Polizei. Die Polizei ist eine Organisation, die desto mehr Geld bekommt, je weniger Verbrecher sie fängt. Wenn die Polizei bei der Senkung der Kriminalität erfolgreich wäre, würde ihr Budget beschnitten und Polizeibeamte würden ihre Jobs verlieren. Das Gleiche gilt für alle staatlichen Organisationen. Man kann den Menschen, die in diesem System arbeiten, nicht einmal einen Vorwurf machen. Nur die gewissenhaftesten und moralisch rechtschaffensten würden sich anders verhalten angesichts der perversen Anreize des Systems.
    Die Tatsache, dass Bildung durch das demokratische System gelenkt wird, bedeutet, dass Politiker und Bürokraten diktieren, wie Bildung organisiert wird und wie viel Geld für sie ausgegeben wird.
    Â 
    Obwohl die Polizei nicht sehr gut darin ist, Verbrecher zu fangen, ist sie in einer Sache sehr bewandert: im Ausfüllen von Formularen. Jeder, der jemals ein Verbrechen angezeigt hat, kann das bezeugen. Man kann ihr kaum einen Vorwurf dafür machen: Sie wird ständig mit neuen Regeln bombardiert, an die sie sich halten muss. In den Niederlanden waren von den 7.000 zusätzlichen Polizeibeamten, die zwischen 2005 und 2009 ihre Arbeit aufnahmen, schließlich nur 127 auf der Straße bei der Ausübung ihres Jobs aktiv. Nach Angaben der Polizei war dies das Ergebnis der riesigen bürokratischen Arbeitslast, die durch staatliche Regulierungen erzeugt worden war.
    Um alles noch schlimmer zu machen, erhält die Polizei