Wenn die Demokratie zusammenbricht
immer mehr â statt weniger â Befugnisse. Das trifft besonders auf die USA nach den Angriffen vom 11. September zu, wo den Strafverfolgungsbehörden immer mehr â zweifelhafte â Befugnisse gegeben wurden, wie präventive Leibesvisitationen an Flughäfen, das Recht, Telefonüberwachungen durchzuführen, Terrorverdächtige zu foltern und gerichtliche Schutzbestimmungen von Bürgern zu missachten, die früher in unserem Rechtssystem als selbstverständlich angesehen wurden, wie Habeas Corpus.
Gibt es eine Alternative zur Sicherheit von oben herab, die uns aufgezwungen wird? Natürlich. Die Alternative ist, dass Individuen, Unternehmen, Nachbarschaften und Städte mehr Kontrolle über ihre eigene Sicherheit gewinnen. Das Monopol der Polizei sollte dem Wettbewerb zwischen Sicherheitsfirmen weichen. Die Menschen sollten nicht länger gezwungen werden, Steuern für die Staatspolizei zu bezahlen, und sollten private Sicherheitsfirmen anheuern dürfen. Das würde die Preise senken und die Qualität erhöhen. Selbst heute wächst der private Sicherheitssektor mit hoher Geschwindigkeit, da die Menschen zunehmend merken, dass sie sich für ihren Schutz nicht auf die Polizei verlassen können.
Was auf Bildung und die Polizei zutrifft, trifft auch auf andere »öffentliche« Bereiche wie das Gesundheitswesen zu. Auch hier führt demokratische Kontrolle zu niedriger Qualität und hohen Kosten. Man kann sich nur ansatzweise die Innovation vorstellen, die im Gesundheitswesen entstehen würde, wenn es wirklich ein Teil des freien Marktes würde.
Tatsache ist, dass die Menschen in einer Demokratie gewöhnlich nicht das bekommen, was sie wollen. Das demokratische Alles-über-einen-Leisten-Prinzip führt zu Zentralisierung, Bürokratie und Monopolisierung (die charakteristischen Eigenschaften des Sozialismus). Es führt unausweichlich zu schlechter Qualität und hohen Kosten.
Wenn Sie einen Beweis dafür benötigen, dass die Demokratie nicht hält, was sie verspricht, beachten Sie, dass Politiker bei jeder Wahl zugeben, dass die Regierung Mist gebaut hat. Jedes Mal versprechen sie, dass sie alles â Bildung, Sicherheit, Gesundheitswesen und so weiter â zum Besseren wenden werden. Aber sie bieten immer dieselbe Lösung an: Gebt uns mehr Geld und mehr Macht, und wir werden die Probleme beheben. Das geschieht natürlich nie, weil die Probleme durch das Geld und die Macht eben dieser Politiker verursacht werden.
MYTHOS 12
Wir sind alle Demokraten
Wenn die Demokratie damit scheitert, das zu bieten, was die Menschen tatsächlich wollen, wie kommt es dann, dass die meisten Menschen sie immer noch befürworten? Denn ist nicht jeder vernünftige Bürger ein Demokrat, auch wenn er manchmal über die Regierung murren mag?
Nun, über Letzteres lässt sich streiten. Ob Menschen wirklich an etwas glauben, hängt nicht davon ab, was sie sagen , sondern davon, was sie tun , wenn sie die freie Wahl haben. Wenn jemand gezwungen wird, jeden Tag Huhn zu essen, und er sagt, er liebt Huhn, dann ist das nicht sehr überzeugend. Es ist nur glaubhaft, wenn er die Freiheit hat, kein Huhn zu essen. Das Gleiche trifft auf die Demokratie zu. Demokratie ist aufgezwungen. Jeder muss an ihr teilnehmen. Individuen, Städte, Ortschaften, Landkreise, Staaten, sie alle müssen sich unterwerfen und niemand kann sich »lossagen«. Würden die Menschen an einen anderen Ort, 20 Meilen entfernt, ziehen, wenn die Steuern dort niedriger und die Bürokratie weniger aufdringlich wäre, selbst wenn sie dort nicht abstimmen dürften? Viele würden es wahrscheinlich. Viele Menschen stimmen bereits mit ihren FüÃen ab und ziehen in blühende Regionen in der Welt, wo es wenig oder gar keine Demokratie gibt.
Jemand in einer Demokratie, der sagt, er befürworte die Demokratie, klingt wie ein Bürger der ehemaligen Sowjetunion, der sagt, er würde sich für einen Lada entscheiden, selbst wenn er die Chance hätte, einen Chevrolet oder einen Volkswagen zu kaufen. Könnte sein, ist aber nicht wahrscheinlich. Wie der Sowjetbürger, der keine Wahl hat auÃer dem Lada, haben wir keine Wahl auÃer der Demokratie.
Tatsächlich wären viele vernünftige Demokraten ohne Zweifel froh, den MaÃnahmen zu entfliehen, die sie angeblich durch die Wahlurne gewählt haben. Wenn sie eine Wahl hätten, würden die Leute
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