Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
können. Die Ratten könnten auch auf einer anderen Etage gewesen sein, sogar in einem anderen Flügel, aber sie hörten sich wirklich ganz nahe an. Ich stieg auf den Schreibtisch hier und legte das Ohr an das Gebläse, und ich schwöre, die können nicht mehr als ein paar Zoll entfernt gewesen sein. Sie quiekten. Ein komisches Quieken. Schnatternde, zwitschernde Geräusche. Vielleicht ein halbes Dutzend, so wie es sich anhörte. Ich konnte hören, wie ihre Krallen auf Metall kratzten -ein Schaben und Rasseln, bei dem ich eine Gänsehaut bekam. Ich habe mich beschwert, aber die Direktion hier kümmert sich ja nicht um Beschwerden.«
    Rebecca fragte: »Wann haben Sie die Ratten gehört?«
    »Heute morgen. Gleich nachdem ich mit dem Frühstück fertig war, telefonierte ich mit dem Empfang, um denen zu sagen, wie gräßlich das Essen war, das sie einem aufs Zimmer servieren. Nach einem höchst unbefriedigenden Gespräch mit dem diensthabenden Angestellten legte ich auf - und genau in diesem Augenblick hörte ich die Ratten. Nachdem ich ihnen eine Weile zugehört hatte und völlig sicher war, daß es sich wirklich um Ratten handelte, rief ich den Manager persönlich an, um mich darüber zu beschweren, wieder mit unbefriedigendem Ergebnis. Daraufhin faßte ich den Entschluß, mich zu duschen,
    mich anzuziehen, meine Koffer zu packen und mir noch vor meinem ersten Termin heute ein anderes Hotel zu suchen.«
    »Wissen Sie noch, wann genau Sie die Ratten gehört haben?«
    »Nicht auf die Minute. Aber es muß so gegen acht Uhr dreißig gewesen sein.« Jack warf Rebecca einen Blick zu. »Etwa eine Stunde, ehe nebenan die Morde begangen wurden.« Sie wirkte verstört. Sie sagte: »Das wird ja immer verrückter.«

8
    In der Todessuite lagen die drei verstümmelten Leichen immer noch so, wie sie hingefallen waren.
    Die Laborleute waren mit ihrer Arbeit fertig. Im Salon saugte einer von ihnen den Teppich um die Leiche herum ab. Den Staub würde man später analysieren.
    Jack und Rebecca gingen zum nächsten Heizungsschlitz, einer ein Fuß mal acht Zoll großen, rechteckigen, ein paar Zoll unterhalb der Decke an die Wand montierten Platte. Jack stellte einen Stuhl darunter, stieg hinauf und untersuchte das Gitter.
    Er sagte: »Am Ende des Rohrs führt ein nach innen gebogener Flansch ganz herum. Die Schrauben gehen durch den Rand des Gitters und durch den Flansch.«
    »Von hier aus«, sagte Rebecca, »sehe ich zwei Schraubenköpfe.«
    »Mehr sind auch nicht da. Aber wenn etwas aus dem Rohr heraus will, müßte es zumindest eine dieser Schrauben entfernen, um das Gitter zu lockern.«
    »Und so schlau ist keine Ratte«, sagte sie.
    »Selbst wenn es eine schlaue Ratte wäre, so schlau wie keine andere Ratte, die Gott jemals auf diese Erde setzte, ein regelrechter Albert Einstein des Rattenreiches, könnte sie diese Aufgabe trotzdem nicht lösen. Auf der Innenseite des Rohrs hätte sie es mit dem spitzen Ende der Schraube zu tun, die außerdem ein Gewinde hat. Mit den Pfoten allein könnte sie das verdammte Ding nicht fassen und drehen.«
    »Und mit den Zähnen auch nicht.«
    »Nein. Dazu braucht man Finger.«
    Das Rohr war natürlich viel zu eng, als daß ein Mann oder auch nur ein Kind - hätte durchkriechen können.
    Rebecca sagte: »Nehmen wir mal an, daß viele Ratten, ein paar Dutzend, sich hintereinander in das Rohr zwängen und sich alle Mühe geben, durch ein Lüftungsgitter hinauszukommen. Wenn eine ganze Horde von der anderen Seite des Gitters genügend Druck ausübte, könnten sie dann vielleicht die Schrauben durch den Flansch schieben und das Gitter in den Raum stoßen, um sich den Weg freizumachen?«
    »Vielleicht«, sagte Jack ziemlich skeptisch. »Sogar das klingt mir für Ratten zu raffiniert. Ich nehme aber an, wenn die Löcher im Flansch viel größer wären als die durchgeschobenen Schrauben, würde sich das Gewinde nicht verhaken, und das Gitter könnte weggestoßen werden.«
    Er rüttelte an der Lüftungsplatte, die er gerade untersucht hatte. Sie ließ sich ein wenig hin- und her- und aufund abschieben, aber nicht viel.
    Er sagte: »Die hier ist fest eingepaßt.«
    »Vielleicht ist eine von den anderen lockerer.«
    Jack stieg vom Stuhl herunter und stellte ihn an seinen Platz zurück.
    Sie durchsuchten die Suite, bis sie alle Heizungsschlitze überprüft hatten: zwei im Salon, einen im Schlafzimmer und einen im Bad. An jedem Auslaß saß das Gitter fest inder Öffnung.
    »Durch die Heizungsrohre ist nichts in

Weitere Kostenlose Bücher