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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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und Penny fertig bin...«
»... Ihnen den Schädel wegpusten!«
»...sind sie nur noch totes Fleisch...«
»Ich warne Sie...«
»... und vielleicht vergewaltige ich das Mädchen auch  noch...«
    »... Sie stinkender Abschaum!«
    »...weil sie wirklich ein zartes, saftiges, kleines Ding  ist. Manchmal mag ich sie zart, ganz jung und zart und unschuldig. Das Aufregende ist, wenn man sie in den Dreck ziehen kann, wissen Sie.«
    »Nachdem Sie meine Kinder bedroht haben, Sie Arschloch, haben Sie jetzt jede Chance vertan, die Sie hatten. Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?«
    »Ich lasse Ihnen den Rest dieses Tages Zeit, um darüber nachzudenken. Wenn Sie dann nicht den Schwanz einziehen, hole ich mir Davey und Penny. Und ich werde es sehr schmerzhaft für sie machen.«
    Lavelle legte auf.
»Warten Sie!« schrie Jack.
Er rüttelte an der Gabel, versuchte, die Verbindung wie derherzustellen, versuchte, Lavelle zurückzuholen. Natürlich funktionierte es nicht.
    Er keuchte wie ein Stier, der lange genug mit einem roten Tuch gereizt worden war. Er spürte, wie das Blut in seinen Schläfen pochte und fühlte die Hitze in seinem geröteten Gesicht. Sein Magen hatte sich zu einem so festen Knoten zusammengezogen, daß es schmerzte.
    Einen Augenblick später wandte er sich vom Telefon ab. Er bebte vor Zorn. Er blieb im Schneegestöber stehen und bemühte sich, sich allmählich wieder in den Griff zu bekommen.
    Die Welt, die so seltsam zurückgewichen war, als das Telefon zu klingeln angefangen hatte, kam jetzt wieder auf ihn zugestürzt. Als erstes nahm Jack Geräusche wahr: eine blökende Autohupe, Gelächter weiter unten auf der Straße, das Klappern von Schneeketten auf dem verschneiten Pflaster, das Heulen des Windes. Die Gebäude drängten sich von allen Seiten heran. Ein Fußgänger hastete vorbei, im Wind vorgebeugt; und dann kamen drei schwarze Teenager, die einander im Laufen la chend mit Schneebällen bewarfen. Der Nebel war verschwunden, und er fühlte sich nicht länger schwindlig und wirr im Kopf. Er fragte sich, ob überhaupt Nebel dagewesen war und entschied, der unheimliche Dunst habe nur in seinem Geist existiert, ein Gebilde seiner Fantasie. In Wirklichkeit war wohl... hatte er wohl irgendeinen Anfall gehabt; ja, sicher, das war alles.
    Aber was für einen Anfall? Und warum hatte er ihn erlitten? Wodurch war er ausgelöst worden? Er war in seinem ganzen Leben noch nie ohnmächtig geworden; nichts, was dem im entferntesten glich. Er war völlig gesund. Warum also?
    Und woher hatte er gewußt, daß der Anruf ihm galt?
    Er blieb eine Weile stehen und dachte darüber nach, während Tausende von Schneeflocken wie Motten um ihn herum tanzten.
    Endlich begriff er, daß er Faye anrufen und ihr die Situation erklären mußte, daß er ihr sagen mußte, sie solle sich davon überzeugen, daß sie nicht verfolgt wurde, wenn sie die Kinder von der Wellton-Schule abholte. Er wandte sich dem Münztelefon zu, zögerte. Nein. Von hier aus wollte er nicht anrufen. Nicht ausgerechnet von dem Apparat, den Lavelle sich ausgesucht hatte. Es schien zwar ein lächerlicher Gedanke, daß der Mann in der Lage sein sollte, ein öffentliches Telefon abzuhören aber es schien auch töricht, es darauf ankommen zu lassen.
    Etwas ruhiger - immer noch wütend, aber weniger  verängstigt als zuvor -, ging er auf den Streifenwagen zu, der auf ihn wartete. Dreiviertel Zoll tief lag der Schnee auf dem Boden. Der Sturm wuchs sich zu einem richtigen Blizzard aus. Der Wind hatte eisige Zähne. Er biß.

6
    Lavelle kehrte in den Wellblechschuppen im hinteren Teil seines Grundstückes zurück. Draußen tobte der Winter; drinnen schössen in der wilden, trockenen Hitze Schweißtropfen aus Lavelles Ebenholzhaut und liefen ihm über das Gesicht; leuchtend orangefarbenes Licht warf sonderbare, hüpfende Schatten auf die gerippten Wände. Aus der Grube in der Mitte des Fußbodens stie gen Geräusche auf, ein unangenehmes Wispern wie von Tausenden von fernen Stimmen, ein zorniges Flüstern.
    Er hatte zwei Fotografien mitgebracht: eine von Davey Dawson, die andere von Penny Dawson. Er hatte beide Aufnahmen selbst gemacht, gestern nachmittag, auf der Straße vor der Wellton-Schule. Er hatte seinen Kombi fast einen Block entfernt geparkt und eine 35-mm-Pentax mit Teleobjektiv verwendet. Den Film hatte er in seiner eigenen, schrankgroßen Dunkelkammer entwickelt.
    Wenn ein Bocor jemanden mit einem Fluch belegen und absolut sicher sein wollte, daß der auch

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