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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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gingen auf. Die Eingangshalle lag verlassen vor ihnen. Sie rannten aus dem Aufzug, und Faye fragte: »Wohin gehen wir?«
    Jack sagte: »Rebecca und ich haben einen Wagen ...«
    »Bei diesem Wetter...«
    »Schneeketten«, fiel Jack ihr unvermittelt ins Wort. »Wir nehmen den Wagen und bringen die Kinder hier raus. Wir bleiben in Bewegung, bis ich mir im klaren bin, was wir tun sollen.«
    »Wir kommen mit euch«, sagte Keith.
    »Nein«, wehrte Jack ab und drängte die Kinder auf die Eingangstüren zu. »Bei uns wird es wahrscheinlich gefährlich.«
    »Wir können nicht wieder hinauf«, sagte Keith. »Nicht zu diesen... diesen Dämonen oder Teufeln oder was immer sie sein mögen.«
    »Ratten«, sagte Faye, die offenbar zu der Ansicht gelangt war, daß sie mit dem Unappetitlichen besser fertig werden konnte als mit dem Unnatürlichen. »Nur ein paar Ratten. Natürlich gehen wir zurück. Früher oder später müssen wir zurück, wir müssen Fallen aufstellen und sie ausrotten. Und je eher, desto besser.«
    Ohne auf Faye einzugehen, sagte Jack über ihren Kopf hinweg zu Keith: »Ich glaube nicht, daß die verdammten Dinger dir und Faye etwas antun werden. Nicht, solange ihr nicht zwischen ihnen und den Kindern steht. Trotzdem würde ich heute nacht nicht zurückgehen. Vielleicht lauern da noch ein paar.«
    »Du könntest mich heute nacht um nichts in der Welt dahin schleppen«, versicherte ihm Keith. »Unsinn«, widersprach Faye. »Wegen ein paar Ratten...«
    »Verdammt, Weib«, sagte Keith, »was da aus dem Rohr nach Penny und Davey gerufen hat, das war keine Ratte.« Faye war schon blaß. Als Keith sie an die Stimme im
    Ventilationssystem erinnerte, wurde sie kreideweiß.
    Sie blieben alle an den Türen stehen, und Rebecca sagte: »Keith, gibt es jemanden, bei dem Sie übernachten könnten?«
    »Sicher«, sagte Keith. »Einer von meinen Geschäftspartnern, Anson Dorset. Er wohnt ganz in der Nähe. Auf der anderen Seite der Straße. Oben, nahe der Avenue. Dort können wir unterkommen.«
    Jack stieß die Tür auf. Der Wind versuchte, sie wieder zuzuschlagen; es wäre ihm auch fast gelungen, und eine Schneewolke wurde in die Eingangshalle geblasen. Gegen den Wind ankämpfend, das Gesicht von den stechenden Kristallen abgewandt, hielt Jack den anderen die Tür auf und winkte ihnen, sie sollten vorausgehen. Rebecca machte den Anfang, dann kamen Penny und Davey und schließlich Faye und Keith.
    Der Portier blieb als einziger zurück. Er kratzte sich seinen weißen Kopf und sah Jack stirnrunzelnd an. »He, warten Sie! Was ist mit mir?«
    »Was soll mit Ihnen sein? Sie sind nicht in Gefahr«, sagte Jack und ging hinter den anderen durch die Tür.
    Der Portier blieb in der Eingangshalle stehen, das Gesicht an die Glastür gepreßt und schaute ihnen nach wie ein dicker, unbeliebter Schuljunge, der bei einem Spiel nicht mitmachen darf.

8
    Der Wind war ein Hammer.
    Die Schneekristalle waren Nägel.
    Der Sturm war eifrig mit seiner Schreinerarbeit beschäftigt und baute Schneewehen auf der Straße.
    Als Jack am Fuß der Treppe vor dem Apartmenthaus angelangt war, gingen Keith und Faye schon schräg über die Straße in Richtung auf die Avenue und auf das Gebäude zu, wo ihre Freunde wohnten.
    Rebecca und die Kinder standen am Wagen.
    Jack erhob seine Stimme, um das Prusten und Heulen des Windes zu übertönen und schrie: »Los, los. Einstei gen. Wir müssen weg von hier!«
    Dann merkte er, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Rebecca hatte eine Hand am Türgriff, aber sie öffnete die Tür nicht. Sie starrte wie gebannt in den Wagen.
    Jack trat neben sie, schaute durch das Fenster und sah, was sie sah. Zwei von den Geschöpfen. Beide auf dem Rücksitz. Sie waren in Schatten gehüllt, und man konnte unmöglich genau erkennen, wie sie aussahen, aber ihre glühenden Silberaugen ließen keinen Zweifel daran, daß sie Verwandte der mörderischen Wesen waren, die aus den Heizungsrohren gekommen waren. Wenn Rebecca die Tür geöffnet hätte, ohne hineinzuschauen, wenn sie nicht bemerkt hätte, daß die Bestien da drinnen warteten, hätten sie sie vielleicht angegriffen und überwältigt. Sie hätten ihr die Kehle zerfetzt, die Augen ausgequetscht und ihr das Leben genommen, ehe sich Jack der Gefahr auch nur bewußt war, ehe er eine Chance hatte, ihr zu Hilfe zu kommen.
    »Zurück!« befahl er.
    Alle vier entfernten sich von dem Wagen und drängten sich auf dem Gehsteig aneinander, voller Mißtrauen vor der Nacht, die sie umgab.
    Es ist

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