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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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suchen sollte. Sie hatte gehofft, ihn vielleicht im Stall anzutreffen, aber es gab drei Ställe! Und eine Scheune. Das Gelände besaß definitiv eine ansehnliche Größe für eine Pferdefarm.
    »Tja, niemand kommt, um uns zu empfangen. Paul, du versuchst es im linken Stall, Mandy, du im mittleren und ich im rechten!«
    »Wen suchen wir denn?«, fragte Amanda.
    »Den Stallbesitzer oder irgendjemanden, der uns die Pferde zeigen kann, die zum Verkauf stehen.«

Kapitel 6
    A manda war beeindruckt. Sie war schon an vielen Pferdefarmen auf dem Land vorbeigefahren, aber ein so großes Gestüt wie dieses hatte sie noch nie gesehen. Neben den drei Ställen gab es noch eine Scheune und ein ziemlich heruntergekommenes zweistöckiges Wohngebäude. Es grasten so viele Pferde auf den eingezäunten Koppeln, dass sie gar nicht erst versuchte, sie zu zählen. Es gab sogar eine Reitbahn! Sie wirkte wie eine kleine Version der Rennbahn, auf der sie mit ihrer Tante gewesen war, aber es gab keine Tribünen oder anderen Einrichtungen für Zuschauer, also bezweifelte sie, dass hier öffentliche Pferderennen stattfanden.
    Amanda hatte schwer zu kämpfen, um die kleinere Tür des mittleren Stalls zu öffnen. Die großen Doppeltüren aller drei Ställe waren geschlossen, wahrscheinlich, damit in den kühleren Monaten das bisschen Stallwärme nicht entwich.
    Aber ihr kam viel mehr Wärme entgegen, als sie erwartet hatte, als es ihr endlich gelang, die Tür zu öffnen. Hier drinnen fühlte es sich an wie im Treibhaus. Laternen hingen an den Wänden, und drei große Kohlenpfannen gaben ebenfalls Licht sowie reichlich Hitze ab. In einem Gang stand eine Schubkarre, gefüllt mit Heu. Die Pferde befanden sich in Boxen an beiden Seiten des Gangs, und weiter hinten eine dritte Reihe Pferdeboxen. in jeder einzelnen Box stand ein Pferd.
    Amanda war sich nicht ganz sicher, aber es schien, als handelte es sich bei allen Pferden hier um hochträchtige Stuten. Das überraschte sie nicht. Tante Julie hatte ihr bei einem Rennbahnbesuch erzählt, dass Rennpferde immer im Frühling und Sommer gedeckt würden, da es fast ein Jahr dauerte, bis das Fohlen zur Welt käme. Bei diesem Zeitplan konnten die zweijährigen Jungpferde im späten Frühling getestet werden, wenn die Rennsaison begann. Pferderennen fanden zwar das ganze Jahr über statt, wenn das Wetter es erlaubte, aber in der Frühsaison waren sie am spannendsten und am besten besucht, da die Zuschauer mitbekamen, wie sich neue Champions entwickelten.
    Amanda kam an einem Stallburschen vorbei, der gerade eine Stute striegelte. Sie wollte ihn schon ansprechen, als sie bemerkte, dass er kein Hemd trug. Da sie es nicht gewohnt war, mit Männern mit entblößtem Oberkörper zu sprechen, lief sie weiter. Eine der Doppeltüren am hinteren Ende des Stalls öffnete sich, und die Silhouette eines Reiters auf einem Pferd zeichnete sich vor dem hellen Tageslicht ab. Sie hielt sich die Hand vor die Augen und rief: »Hallo? Ist der Besitzer hier irgendwo in der Nähe? Meine Schwägerin möchte ein Pferd kaufen.«
    Der Mann stieg ab, führte sein Pferd in den Stall und schloss die Tür. Ob er sie gehört hatte?
    »Lady Amanda, nicht wahr?«
    Sie erschrak und drehte sich um. Devin Baldwin steckte seinen Kopf aus der Box, an der sie gerade vorbeigegangen war. Wieder diese tiefe Stimme – dieselbe Stimme, die sie gestern Abend beleidigt hatte! Sie öffnete den Mund, um ihm die verdiente Retourkutsche zu verpassen, die sie gestern nicht losgeworden war, aber es kamen keine Worte heraus. Er war nun ganz aus der Box herausgetreten und stand vor ihr. Das hätte er besser nicht getan – er war halb nackt!
    Amanda schaute allerdings nicht weg, wie es sich gehört hätte. Dieser Gedanke kam ihr erst gar nicht. Nichts auf der Welt hätte ihren Blick von diesem großen männlichen Körper ablenken können. Die Muskeln seiner Arme traten deutlich hervor, seine breite von Schweiß glänzende Brust war von dunklem Haar bedeckt, seine Hose steckte in einem Paar alter Arbeitsstiefel, die von verkrustetem Schlamm und was auch immer noch bedeckt waren. Seine Stirn war ebenfalls verschwitzt, und er wischte sich mit einem Handtuch, das er über seine Schulter geworfen hatte, das Gesicht ab.
    Jemandem gegenüberzustehen, der weniger anhatte, als es schicklich war, hätte Amanda für gewöhnlich nichts ausgemacht. Sie hätte nur verächtlich mit der Zunge geschnalzt und schnell den Blick abgewandt. Nicht dass sie vorher noch nie
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