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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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männliche Bedienstete gesehen hätte, die sich aufgrund der Hitze eines Kleidungsstücks entledigt hatten. Im Sommer auf dem Weg in die Stadt war sie an Gärtnern vorbeigekommen, die mit nacktem Oberkörper unter der heißen Sonne arbeiteten. Die Gärtner in Norford Hall hatten sich natürlich nie so entblößt. Als Angestellte eines Herzogs hatten sie die Regeln des Anstands zu jeder Zeit zu befolgen, egal, wie heiß die Sonne schien – oder wie überhitzt die Ställe waren.
    Das dachte sie gerade, als Baldwin zu bemerken schien, wie unangemessen sein Aufzug war, und nach dem Hemd griff, das über einem Boxengitter hing. Doch dann fluchte er und griff stattdessen zu einem Eimer Wasser.
    Amanda konnte es kaum fassen, als er sich vorbeugte und das Wasser über seinen Kopf goss, sodass ihre Schuhe und der Saum ihres Kleides einige Spritzer abbekamen. Dieser Mann war die neueste Sensation der feinen Gesellschaft, der Kuppler namens Cupido? Wie konnte er es wagen, sie so zu behandeln! Er war nichts als ein ungehobelter Flegel vom Land.
    »Entschuldigung.« Er rieb sich Kopf und Brust mit dem Handtuch trocken. »Wir halten es drinnen immer sehr warm, damit sich diese Ladys hier nicht erkälten. Ich habe einen guten Tierarzt in der Nähe, und sogar er sagt mir, dass ich sie zu sehr verwöhne. Aber verwöhnen schadet nicht. Bisher habe ich kein einziges Fohlen verloren.«
    Da Amanda ihn nur mit großen Augen anstarrte, fragte er: »Sie erinnern sich wohl nicht an mich? Ich bin Devin Baldwin, wir haben uns letzte Nacht …«
    »Nein, haben wir nicht«, unterbrach sie ihn. Endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden! »Sie haben es nicht für nötig gehalten, sich vorzustellen, bevor Sie mich mit Ihrer völlig unpassenden Bemerkung beleidigt haben! Das eine kommt normalerweise vor dem anderen, falls Sie es noch nicht wissen.«
    »Ich weiß, was wohin kommt«, entgegnete er mit unverhohlenem Amüsement.
    »Und ich brauche ganz bestimmt keinerlei Ratschläge von Leuten wie Ihnen! Sie wissen überhaupt nichts über mich. Wie können Sie es wagen …«
    »Ich weiß, dass Sie zu viel schnattern. Und jetzt tun Sie es wieder. Gestern Abend haben Sie den armen Jungs nicht eine einzige Chance gegeben, auch nur irgendein verdammtes Wort herauszubringen. Wie soll ein Mann etwas Nettes zu Ihnen sagen, wenn Sie nicht einmal so lange still sein können, um sein Kompliment zu hören?«
    Amanda kniff die Augen zusammen. »Ist Ihnen vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass diese jungen Männer gar keine neuen Bekanntschaften waren? Dass ich sie schon lange kenne? Dass sie mir schon jedes erdenkliche Kompliment gemacht haben, das ihnen überhaupt einfallen kann?«
    »Nennen Sie mir eins!«
    »Was?!«
    Baldwin schnaubte verächtlich. »Wie ich es mir gedacht habe: Sie haben sie gehört , aber ihnen nicht wirklich zugehört . Jetzt verstehe ich. Wirklich, Lady Amanda, warum verschwenden Sie Ihre Zeit, wenn Sie nicht wirklich an diesen Gentlemen interessiert sind?«
    »Vielleicht weil ich im Gegensatz zu Ihnen nicht unhöflich bin?«
    Er hob eine Augenbraue. »Finden Sie es höflich, sie so zappeln zu lassen? Junge Männer, die hoffen, eine Frau fürs Leben zu finden? Wenn Sie keinen von ihnen heiraten wollen, dann schicken Sie sie weiter, damit sie Frauen kennenlernen können, die eher willens sind!«
    Empört rief Amanda aus: »Ich ermutige sie doch überhaupt nicht!«
    »Nein, Sie genießen es nur, dass sie sich um Sie scharen – ob sie eine Chance haben, Sie zu erobern, oder nicht. Aber ich weiß schon: Das Problem ist, wer Sie sind. Sie werden erst aufhören, um die Tochter des Herzogs zu werben, wenn Sie nicht mehr zu haben sind. Also suchen Sie sich in Gottes Namen einen aus, und erlösen Sie die anderen von ihrem Elend.«
    Amanda war sprachlos. Das war die noch größere Beleidigung, zu behaupten, ihre Verehrer würden nur um sie herumtänzeln, weil ihr Vater ein Herzog war! Er hätte genauso gut behaupten können, niemand würde sie attraktiv finden oder um ihrer selbst willen mögen.
    Aber dann ließ Devin Baldwin seinen Blick über sie gleiten, von Kopf bis Fuß, langsam, ganz langsam – auch das war eine Beleidigung –, und fügte widerwillig hinzu: »Hübsch genug sind Sie ja. Zu schade, dass Sie nicht gelernt haben, das für Ihre Zwecke einzusetzen, statt Gespräche an sich zu reißen und …«
    »Herrgott!«, unterbrach sie ihn wütend. Sie wollte kein Wort mehr hören. »Ich kann es nicht fassen, Sie tun es schon

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