Wenn die Liebe dich findet
behalten Sie das hier nicht einfach?« Ophelia klatschte ihm den Geldbeutel an die Brust. »Denken Sie noch einmal darüber nach. Wenn Ihnen nach ein oder zwei Wochen kein einziger Mann einfällt, den sie mögen könnte und den sie noch nicht kennt, dann sei’s drum.«
Amanda Locke brauchte wohl reichlich mehr Hilfe als das, aber Devin hatte schon genug gesagt. Wenn die Lady unbedingt ihr Geld für eine hoffnungslose Sache verschwenden wollte, bitte, er würde einen geschenkten Gaul nicht zweimal ablehnen.
»Na gut«, willigte er ein.
»Ach, und falls Sie meinen Ehemann zufällig treffen sollten: Bitte erwähnen Sie nicht, dass ich Sie beauftragt habe!«
»In der Tat hatte er vor vorbeizukommen, um sich ein neues Pferd auszusuchen. Am besten nehmen Sie also Ihren Hengst gleich mit nach Hause und geben Ihrem Mann sein Geschenk schon heute. Aber warum wollen Sie nicht, dass er von dem anderen Geschäft erfährt?«
Ophelia seufzte. »Ich habe das Thema gestern Abend angeschnitten. Er war entsetzt und sagte, ich solle bloß nicht mit Ihnen darüber sprechen und den Gedanken sofort verwerfen. Er nimmt an, seine Schwester wäre geschockt, wenn sie es herausfindet, und damit hatte er recht, wie Sie gerade bemerkt haben.«
»Er hat Ihnen verboten, das hier zu arrangieren, nicht wahr?«
Sie nickte schuldbewusst. »Und er glaubt, ich halte mich auch daran.«
»Meinen Sie nicht, dass Ihre Schwägerin ihm davon erzählen wird, so wütend, wie sie ist?«
»Ich werde mein Bestes tun, sie zu überzeugen, dass das keine gute Idee ist.«
»Aber es macht Ihnen nichts aus, ihn zu hintergehen?«, bohrte Devin.
Sie blinzelte. »Ich tue nichts dergleichen. Aber Moment – Sie glauben, er hätte das letzte Wort in dieser Angelegenheit?« Sie kämpfte mit einem Lachen. »Nein, so läuft das nicht. Wir haben eine Ehe wie diejenigen, die Sie zu arrangieren versuchen: glücklich in jeder Hinsicht. Ich versuche nur, seiner Schwester zu helfen. Er würde dasselbe tun, aber er befürchtet, dass Mandy es ihm übelnehmen könnte. Allerdings sieht selbst ihr Vater ein, dass wir einen neuen Plan brauchen. Gestern Abend hat er mit einer alten Kupplerin gesprochen, einer Bekannten von ihm.«
Devin stutzte. »Dann brauchen Sie mich ja nicht.«
»Ganz im Gegenteil! Ich weiß nicht, was bei diesem Gespräch herauskam, aber ich glaube nicht, dass sie uns helfen kann. Ich glaube aber, dass Sie es können, sonst hätte ich nicht gefragt. Ihr Ansatz ist neu. Sie blicken hinter die Fassade, um zu sehen, ob eine Ehe von Dauer sein kann.«
Devin sah sie skeptisch an, als er sie in sein Büro im hinteren Teil des Stalls führte, um das erste Geschäft abzuschließen. »Soll ich den Hengst heute auf Ihr Anwesen nach London bringen lassen?«
»Nein, wir feiern alle Geburtstage in Norford Hall, und Rafes Geburtstag ist erst nächsten Monat. Die ganze Familie wird für die Feier aufs Land fahren.« Sie schrieb Adresse und Datum für Devin auf. »Ich denke mir etwas aus, damit Rafe nicht auf die Idee kommt, inzwischen selbst ein Pferd zu kaufen.«
»Wie Sie wünschen.«
Er wartete, bis sie die Rechnung in ihre Tasche gepackt hatte. Dann gingen beide wieder zurück in den vorderen Teil des Stalls. Er erinnerte sie: »Sie wissen, ich habe Ihrer Schwägerin einen guten Rat gegeben. Sie war aber beleidigt und hat, wie Sie sagten, draußen mit dem Gras geschimpft. Nach dem, was sie danach gehört hat, wird sie mich eher anspucken, als mit mir gemeinsam auf ihr Ziel hinzuarbeiten.«
»Sie ist einfach empfindlich, was ihre Situation angeht, und das ist nur zu verständlich. All ihre Freundinnen haben einen Ehemann gefunden, nur sie nicht.«
»Was beweist, dass sie verdammt schwierig ist«, sagte er schwer atmend, während er für Lady Ophelia die Stalltür öffnete.
»Ich muss entschieden widersprechen. Sie sagen selbst, dass zuerst die Anziehung da sein muss, und dann …« Sie hielt inne, als sie nach draußen blickte. »Oh, ich glaube, diese Voraussetzung ist erfüllt. Wer ist dieser gut aussehende junge Mann, der da neben Amanda sitzt und voller Begeisterung auf sie einredet? Sie scheint ziemlich fasziniert von ihm.«
»Kendall Goswick, der Graf von Manford«, antwortete Devin, überrascht, Kendall hier zu sehen. »Er ist mein Kunde, seit er letztes Jahr erwachsen wurde und keinen Vormund mehr braucht. Er ist ein totaler Pferdenarr. Wenn Sie Amanda nicht wieder auf ein Pferd kriegen, ist er nicht der Richtige für sie.«
»Wirklich?«
»Wirklich.
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