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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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sondern bilden die Pferde auch aus. Er wird sie satteln und hierherbringen.«

Kapitel 8
    A manda wollte in der Kutsche warten, bis Ophelia mit ihren Geschäften fertig war, aber sie hielt es nicht aus. Sie war immer noch viel zu erbost, um auch nur einen Moment lang stillzusitzen. Stattdessen versuchte sie es mit Herumlaufen, um ihren Ärger zu vertreiben, aber das half genauso wenig. Sie war immer noch so wütend auf Devin Baldwin, dass sie hätte schreien mögen. Niemand hatte jemals so mit ihr gesprochen. Niemand!
    Es erstaunte sie, dass dieser Mann eine so eindrucksvolle Pferdefarm besaß. Er musste seine Leute haben, die das Geschäftliche für ihn regelten, sonst hätte er wohl überhaupt keine Kunden. Wer würde schon Geschäfte mit jemandem machen, der so arrogant und herablassend war wie er? Sie hatte große Lust, Ophelia von ihm wegzureißen, bevor er sie auch noch beschimpfte. Sie könnten zu einem anderen Gestüt fahren, um ein Pferd für Rafes Geburtstag zu kaufen.
    Amanda kam an mehreren Bänken vorbei, war aber immer noch viel zu aufgewühlt, um sich zu setzen. Sie kickte mit dem Fuß mehrere Grasbüschel aus der Erde, bis sie bemerkte, dass sie bereits die ganze Stallanlage umrundet hatte. Dann entdeckte sie Ophelia, die inzwischen bei der Reitbahn hinter den Ställen stand. Die Pferde waren hineingeführt worden. Und Baldwin stand ebenfalls dort. Es war ein Wunder, dass keine Hagelkörner vom Himmel auf seinen Kopf fielen, so wütend starrte sie zu ihm hinüber.
    »Gemeiner Schuft!«, entfuhr es ihr.
    »Was ist ein Schuft?«
    Amanda drehte sich erschrocken um und sah ein kleines Mädchen, das ein Pony am Zügel hielt und sie neugierig anstarrte. Es war etwa fünf, sechs Jahre alt und hatte ein hübsches Gesicht, Sommersprossen und rote Zöpfe. Was in aller Welt machte ein Kind auf dieser Farm?
    Oje, Amanda hatte gar nicht bemerkt, dass sie laut vor sich hingeschimpft hatte! Zu dem Mädchen sagte sie: »Ein Schuft ist jemand, den man gar nicht erst kennenlernen möchte.«
    »Oh.« Das Mädchen blickte verwirrt drein. Doch dann lächelte es und zeigte seine Zahnlücke. »Willst du mich kennenlernen? Ich bin Amelia Dutton.«
    Trotz ihrer schlechten Laune musste Amanda lächeln. »Ja, ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Amelia. Ich bin Amanda. Wohnst du hier?«
    »Nein, ich wohne bei meinen Eltern in Lancashire, auf der anderen Pferdefarm von Devin Baldwin. Aber mein Vater bringt manchmal Pferde hierher. Meine Mama und ich kommen normalerweise nicht mit, aber Onkel Devin hatte dieses Geschenk hier für mich.« Amelia streichelte die Mähne ihres Ponys. »Deshalb musste ich mitkommen. Ist er nicht wundervoll?«
    Amanda war überrascht, wundervoll in Kombination mit Devins Namen zu hören. Aber dann begriff sie, dass das Kind über sein Pony sprach, und musste beinahe lachen.
    »Ja, das ist ein wundervolles Pony, das du da hast.«
    »Magst du Pferde auch so gern?«
    »Na ja, früher schon, als ich so alt war wie du. Inzwischen nicht mehr so.«
    »Wie kann man Pferde denn nicht mögen?«, fragte das Mädchen mit weit aufgerissenen Augen.
    Amanda wollte das Mädchen nicht erschrecken, indem sie ihm die Geschichte von ihrem schlimmen Reitunfall als Kind erzählte. Deshalb fragte sie stattdessen: »Du bist also mit Devin Baldwin verwandt?«
    Ein weiteres Zahnlücken-Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mädchens. »Ich wünschte, es wäre so! Er ist so nett und so lustig, er bringt mich immer zum Lachen. Aber meine Mama sagt, ich soll ihn Onkel nennen, weil er der beste Freund meines Vaters ist. Die beiden sind da hinten.«
    Amanda blickte zu der eingezäunten Rennbahn, wo zwei Reiter auf ihren Pferden galoppierten. Diese Demonstration galt Ophelia, die sich wohl noch nicht entschieden hatte. Devin, auf einem schwarzen Hengst, war leicht in Führung. Amanda hätte das weiße Pferd gewählt, auf dem Amelias Vater saß, allerdings nur, weil sie kürzlich im Hyde Park eine Bekannte auf einem weißen Pferd vorbeitraben gesehen hatte und sich dachte, dass sie selbst auf einem weißen Pferd fantastisch aussehen würde. An jenem Tag hatte sie sogar einen Funken Mut verspürt und überlegt, ob sie es noch einmal mit dem Reiten versuchen sollte. Der Funke war allerdings schnell wieder verflogen.
    Anscheinend hatte Ophelia ihre Entscheidung getroffen. Sie winkte Devin zu und zeigte auf sein Pferd. Amanda war nicht überrascht. Selbst sie war beeindruckt, wie anmutig und gebieterisch Devin auf dem Pferd wirkte.
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