Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
explodierte Rolfe. Mit zwei großen Schritten stand er vor ihr, ohne sich seiner Nacktheit bewußt zu sein. »Ich bin hierher zurückgekommen, um dir alles zu erzählen, was ich über deinen Vater in Erfahrung gebracht habe, und mußte feststellen, daß du mit deinem Liebhaber ausgerissen bist!«
    »Er war nie mein Liebhaber!«
    »Lügnerin!« Seine Hände gruben sich in ihre Schultern. »Es würde mich nicht erstaunen, wenn du seine Nachricht absichtlich hättest herumliegen lassen, um mich in seine Falle zu locken. Du hast doch gewußt, daß er Männer bereitstehen hatte, die mich angreifen sollten?«
    »Ich weiß es jetzt, aber damals wußte ich es nicht. Woher hätte ich es denn wissen sollen? Ich hatte ihn bis zu diesem Tag nicht gesehen, das schwöre ich dir.«
    Er war so wütend, daß er sie schüttelte. »Es waren zwei Nachrichten da!«
    »Nein, drei!« schrie sie zurück. »Aber auf die beiden ersten habe ich nicht reagiert. Ich wollte lediglich wissen, was Alain hier tut. Er hat so beharrlich darauf bestanden, mich zu sehen. Und warum hätte ich Botschaften für dich liegenlassen sollen, wenn du mir erzählt hast, du könntest nicht lesen? Wenn hier jemand ein Lügner ist, dann bist du es!«
    Rolfe ging mit keinem Wort auf dieses Thema ein. »Was hat er dir erzählt, Leonie?« fragte er finster.
    Sie ließ sich von seinem ruhigeren Tonfall nicht täuschen. »Daß er mir helfen wollte, da er dachte, daß ich an deiner Seite leide.« Sie senkte ihre Stimme jetzt auch. »Aber ich glaube nicht, daß das der eigentliche Grund war, aus dem er mich auf die Weide gelockt hat. Ich glaube, diese Männer, die sich auf dich gestürzt haben, waren da, um ihm Beistand zu leisten, falls ich nicht einwilligte, mit ihm fortzugehen. Mir scheint, er hatte vor, mich wegen Lösegelds festzuhalten.«
    Sie senkte ihren Blick. Das war ein Fehler, denn plötzlich wurde ihr seine Nacktheit äußerst deutlich bewußt. Er wußte nicht, ob er ihr glauben sollte, aber wünschte sich verzweifelt, ihr trauen zu können.
    Als er sie in seine Arme zog, war sie schockiert. Wie konnte jemand so wankelmütig sein? Sie versuchte, sich von ihm loszureißen.
    »Nein, Rolfe!«
    Er preßte sie an sich. »Das ist unfair, Leonie. Du nennst mich bei meinem Namen, um mich schwach zu machen.«
    »Wie kannst du …«
    »Wie könnte ich nicht? Gott steh mir bei, ich begehre dich. Ich kann nicht dagegen ankämpfen, und ich werde es auch nicht länger versuchen.«
    Rolfe wußte es nicht, aber diese Worte wirkten wie ein Zauber auf sie, denn ihr ging plötzlich auf, daß er sie liebte – er war nur zu stur, um es einzugestehen.
    In Wirklichkeit war alles, was Leonie je von ihm gewollt hatte, seine Liebe. Wenn sie die hatte, würde sie ihm alles schenken, ihr Herz, ihr Leben, Kinder.
    Sie brachte ihm eine Leidenschaft entgegen, die sich an seiner eigenen messen konnte, und Rolfe verlor fast den Verstand über ihre Reaktion. Er hob sie auf seine Arme und trug sie zu dem breiten Bett, in dem sie nicht allein hatte schlafen können. Dort liebte er sie mit seinen Händen, Lippen, seinem ganzen Körper und zeigte ihr mit seinem Verlangen, was er in seinem Herzen fühlte.
    Leonie erwiderte seine Liebe ohne an etwas anderes als an den Augenblick zu denken. Er gehörte ihr, und sie ließ sich von ihrer überwältigenden Freude leiten und frohlockte darüber, ihn zu besitzen.

44. KAPITEL

    Als Leonie am nächsten Morgen erwachte, war Rolfe nicht mehr bei ihr. Aber da es seine Gewohnheit war, das Zimmer vor ihr zu verlassen, schenkte sie diesem Umstand wenig Beachtung. Deshalb war sie schockiert, als sie später erfuhr, er sei zu seinem Heer zurückgekehrt und würde nicht so bald wieder in der Burg erwartet. Wie konnte er sie verlassen, ohne auch nur mit ihr zu reden? War alles zwischen ihnen wirklich klar? Sie war nicht mehr sicher und fing an, sich zu fragen, ob sie sich all diese köstlichen Empfindungen der vergangenen Nacht nicht nur eingebildet hatte. Hatte sie aus seinen Worten nur das herausgehört, was sie hatte hören wollen?
    Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und setzte zwei Tage lang keinen Fuß vor die Tür. Von der Beachtung her, die ihr Fernbleiben im Haushalt auslöste, hätte sie ebensogut tot sein können. Mahlzeiten wurden vor ihre Tür gestellt, aber das war auch schon alles. Was bedeutete es diesen Menschen schon, daß sie sich hier nach wie vor wie eine Fremde fühlte? Sie kam sich wie ein Eindringling vor, und das deprimierte sie tief. Sie

Weitere Kostenlose Bücher