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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Bei einer genaueren Suche fand er noch eine Nachricht von Montigny. Das reichte aus, um ihre Schuld zu bezeugen, und das, was er jetzt vor sich sah, war die letzte Bestätigung.
    »Laß sie los, Montigny!«
    »Sie geht mit mir fort«, höhnte Alain.
    Leonie schnappte empört nach Luft. Aber dann geschah alles so überstürzt, daß sie keine Zeit mehr hatte, Alains Behauptung abzustreiten.
    Ihre eigenen Männer waren aufgesessen und ritten auf sie zu. Wesentlich näher kamen Alains Krieger aus dem Wald gestürmt. Alle sieben Männer, die Alain mitgebracht hatte, griffen Rolfe an, der blitzschnell sein Schwert zog. Sein Kampfgeheul ertönte auf der Lichtung und ließ einige der Angreifer vor Schreck erstarren, so daß nur vier von ihnen gleichzeitig auf Rolfe zustürmten.
    Leonie schrie ihren Männern zu, sie sollten sich beeilen, aber niemandem wurde klar, daß sie sie aufforderte, Rolfe zu helfen. Alain, der fest an seinen Plan glaubte, nahm auch an, sie hätte ihren Leuten befohlen, Rolfe anzugreifen.
    »Nur keine Angst«, sagte Alain beschwichtigend und kostete seinen Triumph aus. »Er ist zwar stark, aber sie sind ihm zahlenmäßig überlegen.«
    »Du Dummkopf!« schrie Leonie, und Alain verging das Lächeln. »Eher würde ich dich töten, als zuzulassen, daß du ihn umbringst!«
    »Du wirst mir noch dafür danken …«
    Er verstummte, als seine Männer umkehrten und in die Wälder flohen – fünf von ihnen, während zwei andere tot auf der Wiese lagen. Als er den Grund dafür erkannte, umklammerte Alain Leonies Handgelenk und zog sie zu den Pferden. Rolfe war doch nicht allein gekommen, sondern in seiner Eile, Leonie zu finden, seinen Männern davongaloppiert. Zwei Ritter und ein halbes Dutzend Soldaten waren jetzt an Rolfes Seite. Und Leonies eigene Leute hatten sich ihrer Herrin angeschlossen.
    Rolfe rührte sich nicht von der Stelle, sondern sah Alain aus einigen Metern Entfernung an. »Wenn du mit ihm gehst, Leonie, werde ich ihn finden und töten.«
    Alain ließ sie augenblicklich los. »Er will dich, also soll er dich haben«, sagte er furchtsam zu ihr. Er stieg auf sein Pferd und warf einen Blick auf Rolfe, um zu sehen, ob der Stärkere ihn aufhalten würde.
    »Er nimmt das Schlimmste an«, sagte sie zu Alain. »Du mußt ihm sagen … Alain! Komm zurück!« Er ritt in der Richtung, die schon seine Männer eingeschlagen hatten, in den Wald. Leonie rief noch einmal seinen Namen, aber Alain drehte sich nicht einmal nach ihr um.
    Sie wirbelte zu ihrem Mann herum. Seine Augen waren schwarz vor Wut, und sein Gesichtsausdruck war grausam, als er sein Pferd langsam zu ihr führte.
    »Mylady, sollen wir gegen Ihren Mann kämpfen?«
    Sie hatte kaum wahrgenommen, daß sich ihre Männer um sie versammelt hatten. Was konnte sie ihnen nur sagen? Sie wollte nicht mit Rolfe alleingelassen werden, aber natürlich kam ein Kampf nicht in Frage.
    »Antworte ihnen!« befahl Rolfe.
    »Mylord, du mußt dir meine Erklärungen anhören«, begann sie.
    »Antworte ihnen!«
    Sie holte tief Atem. »Mylord, du mußt ihnen sagen, daß du mir nichts Böses antun willst.«
    »Ich werde ihnen lediglich mitteilen, daß mich niemand von meiner Frau fernhält. Ich werde jeden töten, der das versucht. Wenn sie sterben wollen, können sie von mir aus gegen mich kämpfen.«
    Leonie sah ihre Wachen an. »Kehrt nach Pershwick zurück. Ich gehe aus freiem Willen mit meinem Mann.«
    »Aber, Mylady«, sagte der jüngste der Männer voller Unbehagen und warf einen Blick auf Rolfe. »Sir Guibert wird uns umbringen … wenn Ihnen etwas zustößt.«
    »Sagt ihm, daß ihr mich nach Crewel zurückbegleitet habt.« Der Mann rührte sich nicht von der Stelle. »Ich lasse nicht zu, daß Guibert Fitzalan mit einem Heer nach Crewel kommt, um mich zu retten, verstehst du? Ich werde dich eigenhändig auspeitschen, wenn er erfährt, was sich hier abgespielt hat. Und jetzt geh.« Der Mann rührte sich immer noch nicht. Leonie seufzte. »Er ist mein Mann. Ich muß mit ihm gehen. Mach es mir nicht noch schwerer, ich bitte dich.«
    Sie bedeutete ihm, ihr beim Aufsitzen behilflich zu sein, und er tat es widerwillig. Dann ritt sie von der Lichtung, ohne auf jemanden zu warten, auf die Burg Crewel zu. Es dauerte nicht lange, bis Rolfes Männer sie eingeholt hatten.
    Sie drehte sich nicht um, um zu sehen, ob Rolfe hinter ihr war.

43. KAPITEL

    Die nächste Woche verging in einem Strudel von Gefühlen, und Leonie wurde zwischen tiefen Depressionen und ohnmächtigem Zorn

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