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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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ihr die Arme um den Nacken, und Daisy drückte ihn an sich und gab ihm einen Kuss.
    Auch das war zu eine m allabendlichen Ritual geworden, und manchmal war es sehr schmerzlich für sie, weil es sie an das erinnerte, was sie unwiederbringlich verloren hatte. Sie hatte ihre Tochter nur so kurz in den Armen halten dürfen.
    Nachdem Daisy vom Bett zurückgetreten war, beugte Slade sich über seinen Sohn, um ihn ebenfalls zu küssen.
    "Papa, bekomme ich irgendwann auch Brüder und Schwestern?" fragte der Junge ernst.
    Du meine Güte, was wird er sich als Nächstes ausdenken?
    dachte sie entsetzt.
    "Vielleicht." Es klang unverbindlich, aber die Frage hatte Slade offensichtlich überrascht.
    "Wann?" Francesco konnte sehr hartnäckig sein. "Wie bald?"
    "Ich sagte ,vielleicht', Francesco!"
    "Man braucht nicht nur einen Daddy, sondern auch eine Mummy, um Babys zu haben", stellte Francesco fest.
    Am Vortag hatten sie Marios Schwester besucht, deren Katze Junge bekommen hatte, und auf dem Heimweg hatte der Kleine wissen wollen, woher die Babys kamen. Daisy hatte es ihm, seinem Alter entsprechend, erklärt.
    "Wer würde bei uns die Mummy sein?" fragte er weiter.
    "Könnte Daisy die Mummy sein?"
    "Das reicht jetzt, Francesco!" Slades Stimme klang ungewöhnlich scharf, und Francescos Lippen begann zu beben.
    Slade presste ihn an sich und sagte tröstend: "Darüber reden wir ein anderes Mal, wenn du nicht so müde bist, okay? Morgen überlegen wir uns erst einmal, was du dir zum Geburtstag wünschst. Nur noch drei Wochen, und du wirst sieben Jahre alt."
    "Ich weiß schon, was ich will", erwiderte der Junge eifrig.
    "Eins von den Katzenbabys. Marios Schwester hat gesagt, ich darf mir eins aussuchen - wenn ich eins haben darf -, und an meinem Geburtstag brauchen sie ihre Mummy nicht mehr. Bitte, Papa, darf ich eins haben? Das wünsche ich mir mehr als alles andere."
    "Auch darüber reden wir morgen, mein Sohn!"
    Daisy wusste, dass Slade für viel Geld einen kleinen Jeep besorgt hatte - kein Tretauto, sondern eins, das batteriebetrieben war und mit dem man richtig fahren konnte. Kein Wunder, dass er jetzt so ironisch klang! Aber so waren Kinder nun einmal.
    Francesco war in dem Alter, in dem ein Haustier mehr bedeutete als Materielles, und das Kätzchen, das er sich ausgesucht hatte, war wirklich entzückend: grau getigert, mit weißen Pfoten und weißer Schwanzspitze.
    "Ich kaufe ihr ein Körbchen von meinem Taschengeld, Papa, und sie kann in meinem Zimmer schlafen. Sie wird ganz brav sein, das weiß ich."
    "Ich sagte, wir reden morgen darüber. Schlaf jetzt, ja?" sagte Slade energisch.
    Francesco wollte etwas erwidern, überlegte es sich nach einem Blick auf seinen Vater aber anders und legte sich gehorsam hin. Daisy knipste die kleine Lampe an, die die ganze Nacht brannte, und folgte Slade aus dem Zimmer.
    Auf dem Flur wandte er sich ihr zu. "Ich hätte es Ihnen schon heute Nachmittag sagen sollen, Daisy", begann er unvermittelt.
    "Ihr Exmann ist diese Woche in der Privatklinik in London aufgetaucht und hat einen ziemlichen Wirbel gemacht, als man ihm nicht sagen wollte, wo Sie sich jetzt befinden. Sie haben, soweit ich verstanden habe, das Personal gebeten, Ihren Aufenthaltsort nicht zu verraten?"
    Daisy wurde flau. "Richtig", antwortete sie kurz angebunden.
    Nun hatten ihre Befürchtungen sich also bewahrheitet.
    "Irgendwie hat er aber meinen Namen erfahren", fuhr Slade gelassen fort, und sie sah ihn verblüfft an. "Ja, er hat mich aufgesucht", beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. "Von mir hat er allerdings nicht mehr erfahren, als dass ich der Fahrer des Wagens war, vor den Sie gelaufen sind, und das wusste er ohnehin schon."
    "Er ist ... Er hat Sie doch nicht ...?" Ihr Herz pochte wie rasend, während sie versuchte, sich zusammenzureißen. "Es hat doch keine Unannehmlichkeiten gegeben?"
    "Nein, überhaupt keine." Slade verschwieg, dass Ronald McTavish ihm auf Anhieb unsympathisch, ja zuwider gewesen war, obwohl er ausgesprochen charmant gewesen war - zu charmant, geradezu aalglatt und mit einem trügerisch aufrichtigen Gesichtsausdruck. Und der Mann hatte Daisy das Herz gebrochen? Ob sie ihn noch liebte? Er, Slade, wollte nicht einmal daran denken. Aber Frauen waren ja so verrückt, zu glauben, sie könnten mit ihrer Liebe einen Schurken in einen Heiligen verwandeln!
    "Ronald weiß nicht, dass ich mit Ihnen lebe?" fragte Daisy und errötete heftig, als sie merkte, wie missverständlich es klang.
    "Richtig." Zum ersten

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