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Wenn die Nacht dich kuesst...

Wenn die Nacht dich kuesst...

Titel: Wenn die Nacht dich kuesst... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ihren Bauch streifte, dem eleganten Schwung ihres Hüftknochens folgte, legte sie einfach ihren Kopf nach hinten, trank noch mehr des verbotenen Nektars, den er ihr so verführerisch anbot.
    Er schmeckte wie warme Zuckerkekse an einem verschneiten Weihnachtsmorgen; kühle Erdbeeren mit Sahne an einem schwülen Sommernachmittag; dampfender Apfelwein an einem frischen Herbstabend. Zum ersten Mal in ihrem Leben, seit ihre Eltern gestorben waren, war es, als ob all die Leere in ihr ausgefüllt würde und sie nie wieder hungrig zu Bett gehen müsste.
    Als sei er entschlossen, sie auf jede nur erdenkliche Art zu füllen, spreizte er ihre Schenkel mit seinem Knie, drückte es gegen die warme Höhlung zwischen ihren Beinen mit gerade genug Druck, dass sie in seinen Mund keuchte und sich unter ihm aufbäumte. Sie wusste nicht, was er mit ihr anstellte. Sie wusste nur, dass sie mehr davon wollte.
    Mehr von ihm.
    Als er seinen Mund von ihrem löste, stöhnte sie protestierend. Aber ihr Stöhnen ging in Seufzer über, als er federleichte Küsse auf ihre Mundwinkel hauchte, ihr Kinn und ihre Wangen, die zarte Haut unter ihrem Ohr.
    Sie bog den Kopf nach hinten, unfähig, den weichen Lippen zu widerstehen, die an ihrem Hals nach dem Puls suchten. Einem Puls, der außer Kontrolle geraten war und flatterte wie ein kleiner Vogel, der in seiner Hand gefangen war.
    In einem Wirbel des Entzückens verloren, spürte sie seine Zähne kaum, bis er sie biss.
    »Au!« Sie riss die Augen auf. Eine Hand auf die leicht schmerzende Stelle legend, starrte sie ihn gekränkt an. »Du hast mich gebissen!«
    Er starrte zurück, seine Augen glitzerten im Kerzenlicht wie exotische Edelsteine. »Und warum nicht? Das hast du doch schließlich von mir erwartet, oder?« Er hielt den Pflock in die Höhe, den er ihr aus der Tasche gestohlen hatte, während sie fast besinnungslos in einem See der Lust trieb. »Wenn nicht, hättest du das hier nicht in mein Bett gebracht.«
    Caroline schluckte und blickte schuldbewusst von dem Pflock zu seinem Gesicht und wieder zurück. »Ich nehme nicht an, du würdest mir glauben, wenn ich behauptete, dass ich den brauche, um meine Stickkünste zu verfeinern?«
    »Was wolltest du tun? >Segne unsere Elfen< in mein Herz sticken?« Mit einem abfälligen Schnauben warf er den Pflock neben sie und rollte sich von ihr. Dann zog er die Seidenvorhänge auf und stieg aus dem Bett.
    Caroline setzte sich auf, und ihr blieb der Mund offen stehen, als sie erkannte, was er unter dem Laken getragen hatte.
    Keinen Faden.
    Von hinten ähnelte er Michelangelos David , herrlich zum Leben erweckt, jede Sehne und jeder Muskel von der liebevollen Hand eines meisterhaften Künstlers geformt. Er durchquerte den Raum mit solch unbewusster, männlicher Anmut, dass sie völlig vergaß wegzuschauen, bis er hinter einem vergoldeten Ankleideschirm verschwand.
    Sie wurde bis zu den Zehenspitzen rot und zog den Kopf ein. »Du kannst mir daraus kaum einen Vorwurf machen, wenn ich von dir das Schlimmste glaube. Es ist schließlich nicht so, als hättest du je versucht, all das hässliche Gerede abzustreiten, das hinter deinem Rücken verbreitet wird.«
    Seine knappe Antwort erklang leicht gedämpft durch den Schirm. »Ich dachte, du seiest diejenige, die nichts davon hält, auf leeres Geschwätz zu achten.«
    »Mir bleibt keine andere Wahl, als darauf zu achten, solange du meiner Schwester den Hof machst!«
    Er tauchte wieder auf, hatte sich hastig ein Paar dunkelgrauer Hosen übergestreift. Ihr Blick wurde wie magisch von seinen Fingern angezogen, mit denen er gerade die Knöpfe vorne schloss. Trotz seiner sonstigen Geschicklichkeit schien er heute ungewohnte Schwierigkeiten zu haben. »Habe ich dir nicht bis heute Nacht Anlass zu dem Glauben gegeben, meine Absichten deiner Schwester gegenüber seien irgendetwas anderes als ehrenhaft?«
    Ja! , wollte Caroline rufen. Als du mich in Vauxhall Gardens geküsst hast, als sei ich die einzige Frau, die du je lieben würdest. Aber sie verkniff sich diese Antwort. Weil er sie nicht geküsst hatte. Sie hatte ihn geküsst. »Deine Absichten meiner Schwester gegenüber mögen über jeden Tadel erhaben sein, aber deine Absichten mir gegenüber gerade eben waren wohl kaum unschuldig.«
    Er zerrte sich ein zerknittertes Hemd über den Kopf und begann die stoffüberzogenen Knöpfe zu schließen. »So hätte dich jeder Mann behandelt, wenn du wie bei mir mit solch grenzenloser Hingabe in sein Bett gehüpft wärst, solange

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