Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
hauptsächlich zwischen unipolarer und bipolarer Depression. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf die beiden »Pole« der Gemütslage – die depressive oder melancholische und die manische oder gehobene Stimmung. Innerhalb dieser Kategorien lässt sich eine depressive Erkrankung als leicht, mittelschwer oder schwerwiegend einstufen, je nach Anzahl der Symptome, ihrer Häufigkeit und Intensität. Darüber hinaus gibt es auch noch andere Formen der Depression, z.B. periodisch auftretende depressive Phasen von kurzer Dauer, die postnatale Depression und die saisonale Depression.
Unipolare Depression
Die unipolare Depression ist die am weitesten verbreitete Form depressiver Störungen. Sie ist durch extreme Niedergeschlagenheit und Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Hyperaktivität, Energieverlust, Selbstvorwürfen, Konzentrationsstörungen oder Suizidgedanken gekennzeichnet. Die melancholische Stimmung kann im Tagesverlauf schwanken, wird in der Regel jedoch durch äußere Umstände nicht positiv beeinflusst. Depressive Personen sind im Allgemeinen gefühlsmäßig wie versteinert. Wird dieser Zustand nicht behandelt, kann die unipolare Depression mit der Zeit von selbst wieder abklingen, sie kann aber auch ohne feststellbare Besserung über Wochen oder sogar Monate anhalten. Die Störung scheint öfter Frauen als Männer zu betreffen und tritt am häufigsten im fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt auf.
Bipolare Depression
Die bipolare Depression (auch als manische Depression oder manisch-depressive Erkrankung bezeichnet) ist seltener als die unipolare Depression. Von dieser Störung sind etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben betroffen. Allerdings tritt die Störung tatsächlich unter Umständen sehr viel häufiger auf, da sie in vielen Fällen nicht erkannt oder behandelt wird. Die bipolare Depression ist weniger auf eine einzelne Episode beschränkt, sondern zeichnet sich eher durch immer wiederkehrende Phasen aus. In etwa 20 Prozent der Fälle tritt die Erkrankung in der späten Kindheit oder in der Jugend auf; in den meisten Fällen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
Bei Menschen, die an einer bipolaren Depression leiden, treten abwechselnd manische Phasen, die mit einem Hochgefühl verbunden sind, und depressive Phasen, die sich in einem »Stimmungstief« äußern, auf. In der depressiven Phase treten ähnliche Symptome wie bei der unipolaren Depression, z.B. Apathie, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Gefühlsarmut, auf. In der manischen Phase zeigt der Betroffene ein leichtes bis starkes manisches Verhalten.
Periodisch auftretende depressive Phasen von kurzer Dauer
Diese Form der depressiven Störung zeigt dieselben Symptome wie die unipolare Depression, ist jedoch von kürzerer Dauer. Im Durchschnitt dauert eine depressive Phase drei Tage, in Ausnahmefällen jedoch auch länger als eine Woche.
Bei manchen Betroffenen kommt es zu 12 bis 20 depressiven Episoden im Jahr. Diese Form der Depression scheint Männer und Frauen gleichermaßen zu betreffen und die Episoden sind nicht durch hormonelle Veränderungen wie beispielsweise den Menstruationszyklus bedingt.
Periodisch auftretende depressive Phasen lassen sich nur schwer behandeln, da die einzelnen Episoden nur von kurzer Dauer sind und bei herkömmlichen Medikamenten wie Antidepressiva die Wirkung meist erst nach Wochen eintritt. Die depressive Phase ist daher gewöhnlich bereits wieder vorbei, bevor das Medikament zu wirken beginnt. Psychologische Behandlungsansätze wie die kognitive Therapie sind hier von größerem Nutzen.
Saisonale Depression
Der Begriff saisonale Depression wurde erstmals in den 1980er Jahren geprägt, um eine Form der Depression zu beschreiben, die in den Wintermonaten auftritt. Dahinter stand die Annahme, dass diese Störung durch die geringere Menge an Sonnenlicht während der kürzeren Tage bedingt ist.
Die Betroffenen haben in den Sommermonaten ein hohes Aktivitäts- und Energieniveau, werden aber mit dem Eintreten des Winters extrem depressiv, lethargisch und pessimistisch.
Die Diagnose einer saisonalen Depression kann gestellt werden, wenn bei dem Betroffenen regelmäßig in den Monaten Oktober und November (nördliche Hemisphäre) depressive Symptome auftreten, die im Februar bis April, wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne länger scheint, wieder abklingen.
Einige Forscher vermuten, dass die Betroffenen eine
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