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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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lebhafte Halluzinationen mit massivem Schütteln. Entzugssymptome bei Morphin sind etwa Bluthochdruck, Krämpfe und übermäßiges Schwitzen.
    Manche Drogen machen psychisch, nicht aber körperlich abhängig, z.B. Cannabis (Haschisch). Eine Person kann diese Droge konsumieren, weil sie ihr hilft zu entspannen oder mit schwierigen Situationen fertig zu werden. Die Drogenmenge muss dabei nicht gesteigert werden, um diese Effekte zu erzielen und es gibt auch keine körperlichen Entzugssymptome. Eine psychische Reaktion beim Entzug kann jedoch in Ruhelosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit und Aggressivität bestehen.
    Viele Drogen bewirken sowohl körperliche als auch psychische Abhängigkeit. Die psychische Abhängigkeit beim Alkoholmissbrauch kann zum Beispiel in der Flucht vor Problemen und Stress liegen. Gleichzeitig entsteht dabei auch eine körperliche Abhängigkeit; die Toleranz des Körpers dem Alkohol gegenüber nimmt zu.
    BEHANDLUNG BEI SUCHT UND ABHÄNGIGKEIT
    © shutterstock.com /mangostock
    Eine Sucht ist schwer zu überwinden. Menschen, die einen Entzug durchmachen, finden unter Umständen besonderen Halt in einer Gruppe, da sie hier mit anderen Menschen, die ähnliche Probleme haben, in Kontakt kommen und dort Unterstützung finden.
    Bei Sucht und Abhängigkeit stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung und nicht jede Behandlungsform ist für alle Betroffenen geeignet. Dies liegt daran, dass jede Person anders ist, die Gründe für die Abhängigkeit unterschiedlich sind und Sucht nicht auf eine einzelne Ursache zurückzuführen ist. Die Wahl der Behandlungsform richtet sich darüber hinaus nach der Substanz bzw. dem Verhalten, von dem der Betroffene abhängig ist.
    Manche Menschen behandeln sich erfolgreich selbst. Das Rauchen aufzugeben oder das Trinken zu reduzieren ist häufig nicht leicht, kann aber auch ohne professionelle Hilfe erreicht werden.
    Eine physische Abhängigkeit bei Drogen- oder Medikamentenmissbrauch erfordert meistens eine professionelle Behandlung. Dazu gehören zwei Schritte: der Entzug und die Erholung. Der Entzug kann einige Tage oder Wochen dauern, unangenehm und mit Schmerzen verbunden sein. Die Erholung beinhaltet den langfristigen Verzicht auf die Substanz. Im Rahmen der Entziehungsprogramme wird gewöhnlich eine Supervision angeboten, unter der die Dosis des Suchtmittels kontinuierlich reduziert wird. Einige Programme sehen die Verabreichung einer Ersatzdroge vor, um die Betroffenen von der Sucht zu entwöhnen; so wird Methadon häufig bei Heroinentzug und Diazepam (ein leichter Tranquilizer) gelegentlich bei Alkoholentzug eingesetzt.
    Für den Behandlungserfolg ist die Motivation des Abhängigen unerlässlich. Im Verlauf der Erholung muss eine Person oftmals ihre Gewohnheiten und ihren Lebensstil ändern. Häufig treten die Probleme wieder auf, wenn die Betroffenen wieder in die Situation zurückkehren, die das Suchtverhalten ausgelöst haben. Um einen Langzeiterfolg zu erzielen, ist in der Regel eine umfassende Analyse der psychischen Faktoren oder Lebensumstände erforderlich, die zur Abhängigkeit geführt haben.

Zwangsstörungen
    Auch wenn viele Menschen in gewissem Maß ein »zwanghaftes Verhalten« zeigen – z.B. pedantische Sauberkeit und Ordentlichkeit oder ein übertriebenes Kontrollbedürfnis – bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass ein psychisches Problem vorliegt. Zwangsstörungen hingegen sind von größerer Intensität und die Betroffenen brauchen häufig professionelle Hilfe, um sie zu überwinden. Zwangsstörungen gehören zu den Angststörungen. Die betroffenen Personen leiden unter Zwangsgedanken und Zwangsverhalten, die ihr Alltagsleben stark einschränken können.
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    Zwangsstörungen sind durch den Drang des Betroffenen gekennzeichnet, sich wiederholende, ritualisierte Handlungen auszuführen, um Angst zu lindern. Hierzu gehören Waschzwang und Kontrollzwang.
    Personen mit Zwangsstörungen können häufig erfolgreich durch eine Verhaltenstherapie oder in Kombination mit medikamentöser Therapie behandelt werden.
    MÖGLICHE URSACHEN VON ZWANGSSTÖRUNGEN
    Die genauen Ursachen dieser Störungen sind noch nicht geklärt. Verschiedene psychologische Theorien werden herangezogen, um die Ursprünge von Zwangsstörungen zu erklären. Biologische Faktoren und besondere Lebensereignisse spielen offenbar ebenfalls eine Rolle.
    RITUALISIERTES VERHALTEN
    Zwangsstörungen zeichnen sich durch ritualisierte Verhaltensweisen

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