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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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sich durch unwillkürliche Bewegungen (»Ticks«) und das Ausstoßen von Lauten auszeichnet. Außerdem scheinen gewisse Traumata wie Kopfverletzungen oder Hirnschädigungen (z.B. Enzephalitis) zwanghafte Symptome nach sich zu ziehen.
    Lebensereignisse
    Auch bestimmte Lebensereignisse können eine Rolle bei der Entstehung von Zwangsstörungen spielen. Kliniker haben beobachtet, dass die Störung häufig nach belastenden Ereignissen auftritt wie einer traumatischen Schwangerschaft oder Geburt, nach Familien-, besonders Paarkonflikten, Trennungen oder Problemen am Arbeitsplatz.
    SYMPTOME VON ZWANGSSTÖRUNGEN
    Die beiden wichtigsten Symptome von Zwangsstörungen sind Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Über 90 Prozent der Betroffenen leiden sowohl an Zwangsvorstellungen als auch an Zwangshandlungen, wobei in manchen Fällen erstere, in anderen eher letztere überwiegen. Bei einigen Personen treten entweder nur Zwangsvorstellungen oder nur Zwangshandlungen auf, auch wenn dies weit weniger häufig vorkommt. Die Betroffenen klagen auch über einen Verlust ihres Willens; ihnen ist klar, dass ihre Gedanken irrational und ungewollt sind, sie fühlen sich jedoch unfähig, diese zu ignorieren oder zu unterdrücken. Sie erkennen die offensichtliche Unsinnigkeit ihres zwanghaften Verhaltens, haben jedoch auch eine klare Einstellung zur Bedeutung der Wiederholungshandlung.
    Zwangsgedanken
    Zwanghafte Gedanken können viele verschiedene Formen annehmen. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die häufigsten Zwangsgedanken folgende Inhalte haben: Angst, sich oder andere zu verletzen, Angst vor Verschmutzung bzw. Kontamination sowie Zweifel, dass der Betroffene eine Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllt hat. Andere verbreitete Zwänge sind u.a. Angst vor Peinlichkeiten, Gedanken über Tod und Katastrophen, verwirrende sexuelle Gedanken, übertriebenes Achten auf Symmetrie und Ordnung, Gewaltvorstellungen und Vorstellungen von bestimmten Farben oder Glück bringenden bzw. Unglück bringenden Zahlen oder Symbolen.
    Zwangshandlungen
    Eine Person, die an einem Zwang leidet, betrachtet das Verhalten, das sie gezwungen ist auszuführen, als in gewisser Weise für sie persönlichkeitsfremd. Psychotherapeuten berichten, dass viele Personen, die an Zwangsstörungen leiden, ihre Handlungen als albern oder absurd bezeichnen.
    Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass die beiden häufigsten Zwangshandlungen Waschzwang und Kontrollzwang sind. Menschen, die an Waschzwang leiden, neigen dazu, sich verschmutzt zu fühlen, wenn sie bestimmten Objekten oder Gedanken ausgesetzt sind und sie waschen sich wieder und wieder die Hände oder reinigen sich übertrieben gründlich. Personen, die unter Kontrollzwang leiden, überprüfen immer wieder, ob die Tür abgeschlossen und das Licht sowie der Herd ausgeschaltet sind. All diesen wiederholten Verhaltensweisen ist das Zweifeln gemeinsam: Menschen, die an Zwangsstörungen leiden, glauben nicht, dass etwas nicht verschmutzt bzw. die Tür tatsächlich abgeschlossen ist.
    Weitere Zwangshandlungen sind u.a. ständiges Kontrollieren, ob Menschen oder Objekte geschädigt wurden, Zählzwang, das Wiederholen von Handlungen oder Verrichtungen in festgelegter Häufigkeit sowie der Zwang zu überprüfen, ob alles genau so ist, wie es sein sollte. Letzterer äußert sich unter Umständen im Abmessen von Entfernungen zwischen Gegenständen oder im übertriebenen Aufbewahren von Dingen, die der Betroffene nicht wegwerfen will, da er sie vielleicht irgendwann einmal brauchen könnte. Manche Personen führen auch »Schutzrituale« aus; sie berühren z.B. einen Talisman, sprechen bestimmte Worte aus oder berühren wiederholt bestimmte Stellen des Körpers. Viele achten auch extrem auf Ordnung oder Symmetrie.
    Personen, die an Zwangsstörungen leiden, führen Zwangshandlungen in dem bewussten oder unbewussten Versuch aus, Zwangsgedanken zu unterdrücken oder zu neutralisieren. Sie glauben, dass sich durch das Ausführen ritueller Handlungen eine Katastrophe verhindern lässt. Da die Handlungen immer gleich oft und in einer bestimmten Art und Weise durchgeführt werden müssen, können sie die Fähigkeit eines Menschen, ein normales Leben zu führen, ernsthaft beeinträchtigen. Jemand, der von einer solchen Störung schwer betroffen ist, verbringt unter Umständen so viel Zeit mit dem Ausführen der obsessiven Handlungen, dass er nicht mehr in der Lage ist, seinem Beruf oder den persönlichen Verpflichtungen

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