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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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die Klientin Vertrauen zu Ihrer Therapeutin hat. Außerdem sollte die Klientin von der ausgewählten Behandlung überzeugt und bereit sein, an dem Therapieprozess aktiv teilzunehmen.
    WAS KÖNNEN SIE ERWARTEN?
    Wie die verschiedenen Behandlungssitzungen ablaufen, ist sehr unterschiedlich und hängt von der Therapieform und der Therapeutin selbst ab. In den meisten Fällen wird bei einem ersten Beratungstermin das Problem besprochen. Der Therapeut stellt darüber hinaus möglicherweise Fragen – beispielsweise zur aktuellen Situation, zum persönlichen Hintergrund und zu Beziehungen zu anderen –, um sich ein besseres Bild von der Klientin machen zu können. Danach können beide zusammen einen geeigneten Behandlungsablauf planen.
    Die Therapiesitzungen finden normalerweise in regelmäßigem Abstand, meist wöchentlich, statt. Eine Therapie kann nur einige wenige Sitzungen umfassen oder mehrere Monate oder sogar Jahre dauern. Häufig werden auch mehrere Therapieansätze miteinander kombiniert, wobei die verschiedenen Behandlungselemente auf die Bedürfnisse des einzelnen Klienten zugeschnitten sein sollten.

Stressbewältigung
    Meist lässt sich ein gewisses Maß an Stress nicht vollkommen vermeiden. Es muss jedoch nicht so weit kommen, dass sich Stress negativ auf die Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden auswirkt; man kann auch präventive Maßnahmen ergreifen. Stressbewältigung kann bedeuten, das Verhalten zu verändern, das Stress erzeugend oder verstärkend wirkt oder Methoden zu lernen, die bei den Stresswirkungen eingreifen und die Entspannung fördern.
    © shutterstock.com /Fred Sweet
    Aggressive Menschen neigen eher zu Stresssymptomen als selbstsichere Menschen, da ihre Einstellung zum Leben häufig mit Frustration verbunden ist.
    Eine Reihe von Maßnahmen zur Stressbewältigung lassen sich durchaus ohne intensive fachliche Anleitung lernen (siehe Kapitel Selbsthilfe bei Stress). Andere sollten besser bei professionellen Fachkräften gelernt werden. Hierzu gehören Selbstsicherheitstraining, autogenes Training, Biofeedback und kreatives Visualisieren.
    SELBSTSICHERHEITSTRAINING
    Selbstsicherheitstraining wurde in den USA in den späten 1940er Jahren entwickelt. Durch Selbstsicherheitstraining sollen Stress und Ängste bewältigt werden, die bei vielen Menschen infolge von mangelnder Selbstsicherheit auftreten. Unsichere Menschen empfinden persönliche und berufliche Beziehungen unter Umständen als belastend, da sie sich unfähig fühlen, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und sich von anderen übervorteilen lassen. Sie fühlen sich möglicherweise nicht in der Lage, von ihrem Partner die Erfüllung seiner Haushaltspflichten zu fordern oder einem despotischen Chef die Stirn zu bieten.
    Fehlende Selbstsicherheit kann sich negativ auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden auswirken. Unsichere Menschen unterdrücken eher ihre Gefühle, anstatt ihnen Ausdruck zu verleihen. Sie besitzen wenig Selbstvertrauen bzw. ein geringes Selbstwertgefühl oder neigen zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Zu den gesundheitlichen Problemen, die durch unterdrückte Emotionen verschlimmert werden können, gehören Migräne und Spannungskopfschmerzen, Bluthochdruck, Magengeschwüre und chronische Verstopfung. Menschen vom Persönlichkeitstyp A, insbesondere diejenigen, die Anzeichen von Feindseligkeit gegenüber anderen zeigen, neigen verstärkt zu Herzproblemen.
    Beim Selbstsicherheitstraining analysiert der Trainer bzw. die Trainerin zunächst einmal die Verhaltensweisen der unsicheren Person. Vereinfacht dargestellt gibt es drei Arten von unsicherem Verhalten: passives, aggressives und passiv-aggressives Verhalten. Passive Menschen können ihre Bedürfnisse nicht klar zum Ausdruck bringen, drücken sich häufig nur sehr zurückhaltend aus und scheinen sich anderen unterzuordnen. Passive Menschen vermeiden Konflikte mit anderen, auch wenn dies zu Frustration führen kann.
    Aggressives Verhalten zeigt sich dadurch, dass Gedanken und Ansichten direkt zum Ausdruck gebracht werden, häufig in bedrohlicher Art und Weise. Eine aggressive Person erreicht vielleicht, was sie will, dies aber um den Preis, dass andere sich über sie ärgern und sie ablehnen. Hinter aggressivem Verhalten verbirgt sich oft ein Mangel an Selbstvertrauen.
    Passiv-aggressive Menschen gehen scheinbar auf die Forderungen oder Wünsche anderer ein, zahlen es ihnen aber im Nachhinein zurück. Im Gegensatz dazu können selbstsichere Menschen klar

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