Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
sie denn für Symptome?“
„Sie hatte während der letzten drei Tage ganz schreckliche Kopfschmerzen, ihr war schwindelig und sie war völlig kraftlos, und das passt so gar nicht zu eurer Mutter.“
„Nein, da hast du recht. Wann werden die Untersuchungen beim Arzt abgeschlossen sein?“
„Erst am Nachmittag.“
„Ich habe eigentlich vor, Madrid morgen zu verlassen“, erklärte Alonzo. „Ich fliege mit Bella zu einer Veranstaltung nach Paris. Soll ich das lieber absagen und hierbleiben?“
„Nein. Es ist ja nur eine ärztliche Untersuchung.“
„Ich werde mit euch gehen.“
„Das ist nicht nötig, Gui.“
„Mir ist es aber wichtig“, erklärte Gui und sah Alonzo an. Sein Bruder nickte. In der Hinsicht waren sie sich einig. Für sie stand die Familie immer an erster Stelle. So hatten es ihre Eltern gehalten, und so waren sie auch erzogen worden.
„Deine Mutter möchte, dass sich heute Abend alles um dich und deine schöne Kara dreht. Zum Glück geht es ihr heute Abend nicht ganz so schlecht. Deshalb habe ich die Sache euren Schwestern gegenüber auch nicht erwähnt.“
„Natürlich. Wir werden einen Toast aussprechen und dies zu einem ganz besonderen Abend machen, damit sich keiner Sorgen macht“, sagte Alonzo. „Aber Bella wird merken, dass etwas nicht stimmt.“
Gui lächelte in sich hinein. Alonzo und Bella führten eine äußerst glückliche Ehe und waren nicht nur Ehepartner, sondern auch die besten Freunde. Gui fragte sich, ob das einer der Gründe war, warum er nie geheiratet hatte – er hatte nie eine Frau gefunden, die so zu ihm gepasst hatte wie Bella zu Alonzo.
Automatisch dachte er an Kara, doch er schob den Gedanken beiseite. Die Beziehung zu ihr basierte auf Sex, und ihre Ehe war eine reine Zweckangelegenheit. Mehr nicht.
Es klopfte an der Tür, und als er aufschaute, sah er den Butler seines Bruders im Türrahmen stehen.
„Si?“
Der Mann wandte sich an Gui. „Ihre Schwester Anika hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass sie Sie gern sprechen würde, wenn Sie hier fertig sind. Sie sagte, es ginge um Miss Kara.“
„Vielen Dank. Wo ist sie?“
„Im kleinen Salon.“
Gui wusste, dass Kara sich in größeren Gruppen nicht unbedingt wohlfühlte, doch seine Schwestern, seine Schwägerin und seine Mutter würden sich gut um sie kümmern, und die anderen Gäste waren vermutlich noch nicht eingetroffen. Daher wunderte er sich, warum Anika ihn sprechen wollte.
„Entschuldigt mich bitte“, meinte er zu seinem Vater und Bruder.
Sein Vater lachte leise. „Ah, die Freuden und Leiden einer neuen Liebe.“
„Wohl wahr, Papa.“
Sie verabredeten sich für den Arzttermin am nächsten Tag, dann verließ Gui die beiden, während er sich wieder einmal vor Augen führte, wie glücklich er sich schätzen konnte, eine solche Familie zu haben. Auf sie war immer Verlass. Mit seinen Eltern und Geschwistern verband ihn eine tiefe Zuneigung, die auf Vertrauen basierte und ihm einen inneren Frieden schenkte.
Wenn er mit Kara zusammen war, empfand er eine ähnliche Ruhe wie bei seiner Familie. Und das bereitete ihm Sorgen. Trotz seiner Bemerkungen Alonzo gegenüber, wusste er, dass es einen Grund gegeben hatte, warum er stets von einer Frau zur nächsten gezogen war. Genau genommen konnte er heilfroh sein, Kara gefunden und zu seiner Verlobten gemacht zu haben. Denn wenn er ganz ehrlich war, musste er zugeben, dass sie viel zu gut für ihn war.
Kara versuchte sich einzureden, dass Elviras Bemerkung nichts mit ihr zu tun hatte. Dass es nicht so schlimm war, fea genannt zu werden. Sie wusste, sie sah bei Weitem nicht so gut aus wie Gui, aber ins Gesicht gesagt zu bekommen, dass man hässlich sei …
Elvira hatte vermutlich nicht gewusst, dass sie fließend Spanisch sprach. Oder vielleicht war es ihr auch vollkommen egal, dass sie Kara ganz offen und direkt beleidigt hatte.
Arcelia hatte Kara verteidigt und Elvira gesagt, sie solle aufhören damit, sonst würde man sie bitten zu gehen. Kara hatte jedoch genug von Elvira und hatte den Raum verlassen.
Zugegeben, Elvira war wirklich eine der umwerfendsten Frauen, die Kara je getroffen hatte, aber diese Schönheit war rein äußerlich. Nicht nur, dass sie Kara direkt beleidigt hatte, auch hinter ihrem Rücken hatte sie gegenüber den anderen Gästen abfällige Bemerkungen über Kara gemacht. Erst als Guis Mutter das Zimmer betreten hatte, war Elvira auf einmal äußerst liebenswürdig geworden. Sie hatte sogar aufgehört Spanisch zu
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