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Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Titel: Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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im Internat sozusagen gezwungen waren, unsere Zeit miteinander zu verbringen.“
    „Gezwungen?“
    „Na ja … ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll … Wir steckten häufig in Schwierigkeiten, bekamen regelmäßig Strafarbeiten aufgebrummt und mussten in den Ställen und auf dem Gelände zusammenarbeiten.“
    „Wieso bin ich nicht überrascht, dass ihr drei Unruhestifter wart?“, fragte sie leise lachend.
    „Ich mag dein Lachen, Kara.“
    „Ehrlich?“
    „Ja, es bringt mich auch immer zum Lächeln.“
    Sie schenkte ihm dieses unschuldige und schüchterne Lächeln, das ihm inzwischen so vertraut war.
    „Erzähl mir mehr darüber, weshalb dich das Unruhestiften auf die Idee gebracht hat, Kindern zu helfen.“
    Er schaltete und blieb vor einer Ampel stehen, bevor er eine Hand auf Karas Oberschenkel legte. Als sie die Beine in seine Richtung drehte, nahm er das als stumme Aufforderung, seine Hand allmählich immer höher gleiten zu lassen.
    „Wir wurden Freunde, weil wir viel zusammen machten, und wir hatten das Aufbegehren gegen Autoritäten gemeinsam. Dadurch kam ich auf die Idee, dass die Kinder, die hier in Madrid in Schwierigkeiten geraten, sich vermutlich in der gleichen Situation befinden wie wir damals. Denn zu unserer Zeit gab es einfach nicht genügend Angebote, die uns angesprochen hätten.“
    „Das macht Sinn. Zu viel Freizeit tut niemals gut, wenn man noch jung ist.“
    „Bist du jemals in Schwierigkeiten geraten?“
    „Nein. Ich gehöre zu den Menschen, die sich an die Regeln halten. Ich bin ganz froh zu wissen, wo die Grenzen sind. Und ich bewege mich nur in diesem Rahmen.“
    „Ich weiß auch gern, wo die Grenzen sind“, behauptete Gui und legte wieder einen Gang ein, als die Ampel auf Grün sprang. Kara legte ihre Hand auf seine, und Gui verschränkte seine Finger mit ihren und hielt sie locker auf dem Schalthebel fest.
    „Ja, aber nur, damit du diese Grenzen so schnell wie möglich durchbrechen kannst, oder? Sogar jetzt als Erwachsener hältst du dich nicht gern an Regeln.“
    „Woher willst du das wissen?“
    Sie hob tadelnd eine Augenbraue. „Diese Frage soll ja wohl ein Witz sein! Ich bin mit dir verlobt, weil du mir – keine drei Stunden, nachdem wir uns kennen gelernt haben – mitgeteilt hast, dass ich deine Verlobte bin!“
    Das brachte ihn zum Lachen. Im Augenblick wirkte Kara völlig entspannt, und es gefiel ihm, wenn sie ihn so neckte. Und er sah auf einmal eine Frau … eine Frau, die er niemals wieder gehen lassen wollte.
    Das ist ein anderer netter Aspekt, wenn man verheiratet ist, dachte er. Zum ersten Mal erkannte er, dass regelmäßiger Sex nicht der einzige Pluspunkt einer Ehe war. Eine langfristige Partnerschaft bedeutete auch, dass man solche anregenden Gespräche führte und sich gegenseitig neckte.
    Der Gedanke gefiel ihm, und er hob ihre miteinander verbundenen Hände an seinen Mund und küsste Karas Fingerknöchel.
    „Woran denkst du?“, fragte sie.
    Schon öfter war ihm aufgefallen, dass sie diese Frage gern stellte. Aus irgendeinem Grund wollte sie wissen, was in ihm vorging. Doch er würde ihr nicht erzählen, was er jetzt dachte, denn dadurch würde er zu viel von sich preisgeben und das würde ihn allzu verletzlich machen.
    Innerhalb von nur wenigen Tagen war Kara ihm unheimlich wichtig geworden, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie das hatte geschehen können. Sie war die Frau gewesen, die er heiraten wollte, damit er in der Beziehung zu seinen Freunden nicht das fünfte Rad am Wagen war. Anfangs hatte er sie sogar benutzt, um sich endlich Elvira aus dem Kopf zu schlagen, damit er endlich wieder nach vorn schauen konnte.
    Vom Kalkül her hatte es also eine Zweckehe sein sollen, in der Kara da war, wenn er sie brauchte. Und eigentlich war er davon ausgegangen, sie zu brauchen, wenn er mit ihr schlafen wollte oder um gesellschaftliche Ereignisse zu besuchen. Aber nun stellte er fest, dass er sie auch in Situationen wie diesen brauchte. Diese gemeinsamen Stunden mitten in der Nacht waren mindestens genauso wichtig wie all das andere.
    Und da traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Er brauchte Kara in vielerlei Hinsicht, und er wollte sie niemals wieder gehen lassen.
    Kara wusste nicht genau, was sie erwarten sollte, als sie nach Hause kamen, aber so wie Gui sie eben im Wagen geküsst hatte, würden sie sich bestimmt nicht in der Eingangshalle voneinander verabschieden. Doch Vincent wartete schon auf sie, und Kara

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