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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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sommersprossigen Schatten einzuwenden zu haben.
    Sie schenkte ihm hin und wieder sogar ein reizendes Lächeln, was John innerlich zur Weißglut brachte.
    Wie er den Debütantenball überstanden hatte, ohne einen Eklat zu povozieren, blieb ihm selbst ein Rästel.

    Am nächsten Tag bat ihn Juliette zu sich in die Bibliothek. Lillian war auch anwesend, stand schweigend am Fenster und mied seinen Blick.
    Als seine Frau ganz nüchtern die Vor- und Nachteile der jeweiligen Heiratskandidaten aufzählte, konnte John kaum zuhören. Er wandte den beiden Frauen abrupt den Rücken zu und biss mit aller Härte die Zähne zusammen.
    John spürte einen heißen Schauer auf seinem Rücken und er wusste instinktiv, dass es Lillians Blicke waren, die ihn anflehten, ihr aus dieser schrecklichen Situation herauszuhelfen. Sie wollte nicht heiraten! Sie wollte keinen anderen Mann! Sie wollte nur ihn, John Scott!
    Er wusste es und sie wusste es. Und dennoch hatten sie beide keine andere Wahl.
    John hielt diese unerträgliche Situation nicht mehr länger aus. Er überließ den beiden Frauen die Entscheidung und flüchtete feige und mit wundem Herzen in seine Jagdhütte.
    Dort würde er abwarten, auf wen Lillians Entscheidung fallen würde.
    Eigentlich wollte er die Antwort gar nicht hören. Er wusste jetzt schon, dass er ihre Entscheidung niemals gut heißen würde. Kein Mann war gut genug für Lillian. Keiner sollte sie je berühren dürfen. Keiner, außer ihm!
    Die Aussichtslosigkeit dieses Gedankens trieb ihm die Tränen in die Augen und er schaute verzweifelt zum Himmel auf.
    „ Was habe ich nur verbrochen, dass du mich so bestrafst? Warum quälst du uns so? Warum darf sie nicht mir gehören?“, rief er erzürnt nach oben. Doch egal wie wütend er auch in den Himmel schrie, er erhielt keine Antwort.
    Wütend trank er einen weiteren Whiskey. Nachdenklich wog er die Flasche in seiner Hand hin und her. Sekunden später schob er das Glas beiseite und setzte die Flasche an den Mund ...
    Zwei Tage später wusste er, wen Lillian heiraten würde. Sie hatte sich ausgerechnet für dieses unscheinbare Schweinegesicht namens Charles Chandler, Earl of Falmouth, entschieden. Die Vorstellung, dass ausgerechnet dieser übereifrige, junge, rotgesichtige Bock seine Lillian entjungfern würde, brachte John an den Rand des Wahnsinns.
    Ich werde ihn töten , dachte er benebelt. Ich werde überhaupt jeden töten, der meine Lillian anfasst!, schwor er sich in seinem Rausch, kniff die dunklen Augen zusammen und starrte verlangend auf sein Jagdgewehr, das über ihm an der Wand hing.
    Die Tage bis zu Lillians Hochzeit verbrachte John grübelnd und gereizt in seiner Jagdhütte. Er ließ sich im Haupthaus nur noch dann blicken, wenn es unumgänglich war. Zu sehr fürchtete er sich vor sich selbst und seiner Reaktion, wenn er Lillian unverhofft begegnen würde. Er wusste, dass er bei ihrem Anblick und seiner Verzweiflung für nichts mehr garantieren konnte.
    Obendrein war ihm die Vorfreude der Menschen auf diese furchtbare Hochzeit unerträglich.
    Eine Hochzeit war immer ein willkommener Anlaß, um den Alltag zu vergessen. Es gab gut und reichlich zu Essen, zu Trinken, Musik und Tanz, Darbietungen und jede Menge anderer leiblicher Freuden.
    Sowohl der Adel, als auch das gemeine Volk nutzte die ausgelassene und frivole Hochzeitsstimmung, um sich im Heu und in fremden Betten zu wälzen.
    John Scott verabscheute die Hemmungslosigkeit des Adels, mit dem sich dieser ganz offen in fremden Betten vergnügte. Er war bei Gott kein Moralapostel, aber das wilde Treiben, mit dem sich der Adel über Gelübde und Abmachungen hinwegsetzte, war ihm schon immer ein Greuel gewesen.
    Doch zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich von ganzem Herzen, es den anderen gleichtun zu können. Denn so wäre es ihm möglich, Lillian Fowley doch noch zu der seinen zu machen.
    John Scott begann ernsthaft über diese Möglichkeit nachzudenken. Er war verheiratet und Lillian war mittellos, eigentlich eine gute Voraussetzung für ein Mätressen-Verhältnis!
    Wenn Lillian damit einverstanden wäre, würde er ihr nur zu gerne die Welt zu Füssen legen, ihr ein Haus in London mieten und für ihren Unterhalt sorgen.
    Er dachte an ihr schönes, madonnenhaftes Gesicht und wusste instinktiv, dass sie viel zuviel Klasse und Standesbewusstsein besaß, um einem solchen Deal zuzustimmen.
    Lillian Fowley war stolz und klug. Mit einer Heirat nach oben standen ihr alle Türen offen. Sobald sie einen

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