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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zu.
    Potterley tobte sich aus und blieb dann mit zerbrochener Lando-Antenne in den Händen inmitten von Scherben und Schrott stehen. Flüsternd sagte er zu Foster: »Und jetzt verschwinden Sie hier! Lassen Sie sich nie wieder blicken. Wenn Sie Unkosten hatten, schicken Sie mir eine Rechnung, und ich werde zahlen. Ich gebe Ihnen die doppelte Summe dafür.«
    Foster zuckte mit den Achseln, nahm sein Hemd an sich und ging die Kellertreppe hinauf. Er konnte Mrs. Potterley laut schluchzen hören, und als er sich oben an der Treppe zu einem letzten Blick umdrehte, sah er Dr. Potterley sich über sie beugen.
     
    Als sich zwei Tage später der Unterrichtstag seinem Ende zuneigte und sich Foster müde umsah, ob er Material zu seinem frisch bewilligten Vorhaben entdecken konnte, das er mit in seine Wohnung nehmen wollte, tauchte Dr. Potterley noch einmal auf. Er stand vor der offenen Tür zu Fosters Büro.
    Wie immer war der Historiker ordentlich gekleidet. Er hob die Hand zu einer Geste, die zu unbestimmt war, daß sie als Gruß gelten konnte, zu kümmerlich, um sie als Bitte aufzufassen. Foster starrte ihn kalt an.
    Potterley sagte: »Ich wartete bis fünf Uhr, bis Sie ... darf ich hereinkommen?«
    Foster nickte.
    Potterley sagte: »Ich nehme an, ich sollte mich für mein Betragen entschuldigen. Ich war schrecklich enttäuscht, nicht mehr Herr meiner selbst. Es ist dennoch nicht zu entschuldigen.«
    »Ich nehme Ihre Entschuldigung an«, sagte Foster. »Sonst noch etwas?«
    »Ich glaube, meine Frau hat Sie angerufen.«
    »Ja, allerdings.«
    »Sie ist recht hysterisch gewesen. Sie hat es mir erzählt, aber ich konnte nicht sicher sein, ob ...«
    »Sie hat mich angerufen.«
    »Könnten Sie mir sagen – würden Sie so liebenswürdig sein und mir sagen, was sie wollte?«
    »Sie wollte ein Chronoskop. Sie sagte, sie verfüge über etwas eigenes Geld. Sie wollte es bezahlen.«
    »Haben Sie – irgendwelche Zusagen gegeben?«
    »Ich sagte, daß ich keine Fabrik bin.«
    »Gut«, flüsterte Potterley, und seine Brust dehnte sich in einem Seufzer der Erleichterung. »Nehmen Sie bitte keine Anrufe von ihr entgegen. Sie ist nicht recht ...«
    »Hören Sie, Dr. Potterley«, sagte Foster, »ich will mich nicht in einen Ehestreit einmischen, aber Sie machen sich besser etwas klar. Jedermann kann sich ein Chronoskop bauen. Ein paar einfache Teile vorausgesetzt, die man sich über ein elektronisches Einkaufszentrum beschaffen kann, ist es in einer Heimwerkstätte zu bauen. Der Bildteil auf jeden Fall.«
    »Aber außer Ihnen denkt doch niemand in der Richtung. Bis jetzt niemand.«
    »Ich habe nicht vor, es geheimzuhalten.«
    »Aber Sie können darüber nicht veröffentlichen. Es ist unerlaubte Forschung.«
    »Das ist mir jetzt gleich, Dr. Potterley. Wenn ich meinen Zuschuß verliere, dann verliere ich ihn eben. Wenn es der Universität nicht paßt, kündige ich. Es ist mir gleich.«
    »Sie können das aber nicht tun!«
    »Bis jetzt«, sagte Foster, »machte es Ihnen nichts aus, daß ich Zuschüsse und Stellung aufs Spiel setzte. Woher auf einmal die Rücksichtnahme? Ich möchte Ihnen etwas erklären. Als Sie zuerst zu mir kamen, glaubte ich an eine organisierte, gelenkte Forschung. Mit anderen Worten an die Gegebenheiten, wie sie waren. Ich hielt Sie, Dr. Potterley, für einen intellektuellen Anarchisten und für gefährlich. Aber aus irgendeinem Grund bin ich selbst seit Monaten ein Anarchist und habe viel erreicht. Diese Sachen wurden nicht erreicht, weil ich ein glänzender Wissenschaftler bin. Ganz und gar nicht. Es war nur, daß die Forschung von oben gelenkt wurde und Löcher entstanden waren, die jeder füllen konnte, der in die richtige Richtung sah. Jeder hätte das tun können, hätte die Regierung nicht absichtlich versucht, es zu verhindern. Verstehen Sie mich richtig. Ich glaube immer noch, daß gelenkte Forschung nützlich sein kann. Ich bin nicht dafür, die totale Anarchie wieder einzuführen. Aber es muß einen Mittelweg geben. Die gelenkte Forschung kann geistige Beweglichkeit unterstützen. Einem Wissenschaftler muß wenigstens in seiner Freizeit gestattet sein, seiner Neugier zu folgen.«
    Potterley setzte sich. Mit einschmeichelnder Stimme sagte er: »Reden wir darüber, Foster. Ich schätze Ihren Idealismus. Sie sind jung. Sie wollen nach den Sternen greifen. Aber Sie können sich nicht durch Phantasievorstellungen darüber, wie die Forschung sein sollte, selbst zerstören. Ich habe Sie da hereingezogen. Ich bin dafür

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