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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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würde. In dem Fall wäre es ihm sogar möglich, auf die Dienste eines wissenschaftlichen Schriftstellers zu verzichten, den Glanz der Schnelligkeit zu opfern. Er müßte einen verläßlichen Drucker finden. Vielleicht kannte Onkel Ralph einen.
    Er ging den Flur hinunter zu seinem Büro und fragte sich unruhig, ob er das Risiko eingehen könne, von seinem Büro aus Ralph anzurufen. Er war so tief in seine Gedanken versunken, daß er nicht merkte, daß jemand in seinem Zimmer war, bis er seinem Schrank den Rücken zukehrte und zum Schreibtisch ging.
    Dr. Potterley war da, und noch ein Mann, den Foster nicht kannte.
    Foster starrte sie an. »Was soll das?«
    Potterley sagte: »Es tut mir leid, aber ich mußte Ihnen Einhalt gebieten.«
    Foster starrte ihn immer noch an.
    »Wovon reden Sie?«
    Der Unbekannte sagte: »Ich möchte mich vorstellen.« Er hatte große, unregelmäßige Zähne, die deutlich in Erscheinung traten, wenn er lächelte. »Ich bin Thaddeus Araman, Leiter der Abteilung für Chronoskopie. Ich bin hier, um mich über eine Mitteilung mit Ihnen zu unterhalten, die uns Professor Arnold Potterley machte, und die uns eigene Quellen bestätigt haben ...«
    Potterley sagte außer Atem: »Ich habe alle Schuld auf mich genommen, Dr. Foster. Ich erklärte, daß ich es war, der Sie gegen Ihren Willen zu dem unmoralischen Vorgehen überredet hat. Ich habe mich bereit erklärt, jede Verantwortung und jede Strafe auf mich zu nehmen. Ich möchte nicht, daß Ihnen irgend etwas angetan wird. Es ist nur so, daß keine Chronoskopie gestattet werden darf.«
    Araman nickte. »Wie er sagt, hat er die Schuld auf sich genommen, Dr. Foster, aber die Sache ist seinen Händen jetzt entglitten.«
    Foster sagte: »Und? Was wollen Sie machen? Mich bei der Verteilung von Forschungszuschüssen ganz übergehen?«
    »Das liegt in meiner Macht«, sagte Araman.
    »Der Universität befehlen, mich zu entlassen?«
    »Auch das liegt in meiner Macht.«
    »Na schön, nur zu. Betrachten Sie es als schon getan. Ich verlasse jetzt mit Ihnen mein Büro. Meine Bücher kann ich später holen lassen. Wenn Sie darauf bestehen, lasse ich meine Bücher sogar zurück. Genügt das?«
    »Nicht ganz«, sagte Araman. »Sie müssen sich verpflichten, auf dem Gebiet der Chronoskopie keine Forschung mehr zu betreiben, nichts von Ihren Entdeckungen in der Chronoskopie zu veröffentlichen und natürlich auch, kein Chronoskop zu bauen. Sie werden auf unbestimmte Zeit unter Aufsicht gestellt, damit wir sichergehen, daß Sie die Zusage einhalten.«
    »Angenommen, ich gebe diese Zusage nicht? Was können Sie tun? Außerhalb meines Gebiets zu forschen mag unmoralisch sein, es ist jedoch kein Verbrechen.«
    »Mein junger Freund, im Fall der Chronoskopie«, sagte Araman geduldig, »ist es ein Verbrechen. Wenn nötig, steckt man Sie ins Gefängnis und behält Sie dort.«
    »Weshalb?« schrie Foster. »Was ist denn so Geheimnisvolles an der Chronoskopie?«
    Araman sagte: »Es ist eben so. Wir können keine weitere Entwicklung auf dem Gebiet zulassen. Meine Aufgabe besteht vor allem darin, dafür zu sorgen, und ich habe vor, meine Aufgabe zu erfüllen. Leider wußte niemand in unserer Abteilung, auch ich nicht, daß sich die Optik pseudo-gravitischer Felder so direkt auf die Chronoskopie anwenden läßt. Da hat die allgemeine Unwissenheit eines ausgewischt bekommen, aber von jetzt an wird die Forschung auch in dieser Hinsicht richtig gelenkt werden.«
    Foster sagte: »Das wird nichts nützen. Etwas anderes kann vielleicht Verwendung finden, von dem weder Sie noch ich uns etwas träumen lassen. Die ganze Wissenschaft hängt zusammen. Sie ist ein Ganzes. Wenn Sie einen Teil aufhalten wollen, müssen Sie das Ganze aufhalten.«
    »Das ist zweifellos wahr«, sagte Araman, »in der Theorie. In der Praxis ist es uns doch ziemlich gut gelungen, die Chronoskopie auf dem ursprünglichen Stand zu halten, auf den sie Strebinski vor fünfzig Jahren brachte. Da wir Sie zur rechten Zeit erwischt haben, Dr. Foster, hoffen wir, auch unbegrenzt so weitermachen zu können. Und wir hätten uns der Katastrophe nicht so weit genähert, wenn ich Dr. Potterley nicht nur nach seinem Aussehen beurteilt hätte.«
     
    Er wandte sich dem Historiker zu und zog die Augenbrauen in die Höhe. »Sir, ich fürchte, ich betrachtete Sie kurzerhand als Geschichtsprofessor und nichts weiter, als wir uns zu unserer ersten Unterredung trafen. Wenn ich Sie hätte überprüfen lassen, dann wäre das nicht

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