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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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verantwortlich und mache mir die bittersten Vorwürfe. Ich handelte gefühlsbetont. Mein Interesse an Karthago machte mich blind, und ich war ein entsetzlicher Narr.«
    Foster unterbrach ihn: »Soll das heißen, daß Sie sich in zwei Tagen völlig geändert haben? Karthago bedeutet nichts? Unterdrückung der Forschung durch die Regierung auch nichts?«
    »Selbst ein verdammter Idiot wie ich kann dazulernen, Foster. Durch meine Frau habe ich etwas gelernt. Ich verstehe jetzt, warum die Regierung die Neutrinik unterdrückt hat. Vor zwei Tagen tat ich das nicht. Sie sahen, wie meine Frau auf die Neuigkeit reagierte, im Keller sei ein Chronoskop. Ich hatte an ein Chronoskop gedacht, das der Forschung nützlich sein sollte. Sie konnte nur an das persönliche Vergnügen denken, neurotisch eine persönliche Vergangenheit wieder aufzusuchen, eine tote Vergangenheit. Foster, der reine Forscher ist in der Minderzahl. Leute wie meine Frau würden überwiegen. Wenn die Regierung die Chronoskopie gefördert hätte, hätte man Einblick in die Vergangenheit von jedermann nehmen können. Die Regierungsbeamten wären Erpressungen und ungebührlichem Druck ausgesetzt gewesen. Wer auf Erden hat denn eine Vergangenheit, die absolut sauber wäre? Eine organisierte Regierungsarbeit würde möglicherweise ganz unmöglich werden.«
    Foster fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Die Regierung war in eigener Sache vielleicht dazu berechtigt. Und trotzdem geht es hierbei um eine wichtige Grundtatsache. Wer weiß, was sonst noch für wissenschaftliche Fortschritte vereitelt werden, weil die Wissenschaftler auf einen schmalen Pfad gezwungen werden. Wenn das Chronoskop für ein paar Politiker zum Schrecken wird, so ist das ein Preis, der gezahlt werden muß. Die Öffentlichkeit muß einsehen, daß die Wissenschaft frei sein muß, und das kann ihr nicht dramatischer klargemacht werden, als meine Entdeckung irgendwie zu veröffentlichen, auf erlaubtem oder unerlaubtem Wege.«
    Potterleys Stirn war feucht vor Schweiß, seine Stimme blieb jedoch ruhig. »Oh, nicht nur ein paar Politiker, Dr. Foster. Glauben Sie das ja nicht. Es würde auch für mich zu einem Schrecken werden. Meine Frau würde ihre Zeit damit zubringen, mit unserer toten Tochter zu leben. Sie würde sich weiter aus der Wirklichkeit zurückziehen. Sie würde verrückt werden, wenn sie sich dieselben Szenen immer wieder ansieht. Es würde nicht nur mein Schrecken sein. Es würde viele wie sie geben. Kinder, die ihre toten Eltern suchen würden, oder ihre eigene Jugend. Die ganze Welt würde in der Vergangenheit leben. Der Gipfel des Wahnsinns.«
    Foster sagte: »Moralische Überlegungen können nicht berücksichtigt werden. Die ganze Geschichte hindurch gibt es nicht einen einzigen Fortschritt, den die schlaue Menschheit nicht verdreht hätte. Die Menschheit muß auch schlau genug sein, das zu verhindern. Und was das Chronoskop betrifft, wird es den Leuten, die in die tote Vergangenheit zurücktauchen, bald langweilig werden. Sie werden ihre geliebten Eltern bei etwas Unschönem erwischen und werden ihre Begeisterung für die ganze Sache los sein. Aber das ist alles unerheblich. Für mich ist das eine wichtige Sache, bei der es um das Prinzip geht.«
    Potterley sagte: »Zum Teufel mit Ihrem Prinzip. Können Sie außer dem Prinzip nicht auch Männer und Frauen verstehen? Verstehen Sie nicht, daß sich meine Frau das Feuer ansehen wird, daß unser Baby getötet hat? Sie wird es nicht lassen können. Ich kenne sie. Sie wird es sich Schritt für Schritt ansehen, versuchen, es zu verhindern. Sie wird es sich immer wieder ansehen und dabei jedesmal hoffen, daß es nicht passieren wird. Wie oft wollen Sie Laurel töten?« Seine Stimme war heiser geworden.
    Foster kam ein Gedanke. »Was wird sie eigentlich entdecken, Dr. Potterley, vor dem Sie so große Angst haben? Was an dem Abend geschah, als das Feuer ausbrach?«
    Der Historiker nahm rasch die Hände hoch, um sein Gesicht zu verdecken. Sie zitterten, während er trocken schluchzte. Foster wandte sich ab und blickte unbehaglich aus dem Fenster.
    Nach einiger Zeit sagte Potterley: »Es ist lange her, seit ich zum letzten Mal daran denken mußte. Caroline war nicht da. Ich paßte auf das Kind auf. Später am Abend ging ich in das Schlafzimmer des Babys, um nachzusehen, ob es sich nicht freigestrampelt hatte. Ich hatte meine Zigarette bei mir. Damals rauchte ich. Ich muß sie ausgedrückt haben, bevor ich sie in den Aschenbecher auf der

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